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Marktplatz-Umbau strapaziert Geldbeutel und Nerven

Lübbecke -

Riesiger Steinhaufen direkt vor der Tür, daneben ein Container für Grünabfall, dazwischen werkeln Bauarbeiter. Wobei sich Nichtfachleuten das den Arbeiten zugrunde liegende System auch bei oftmaligem Hinsehen nicht erschließt: Die Rede ist von Lübbeckes derzeit größter Baustelle, dem Marktplatz. Er soll bekanntlich umgestaltet werden, und am Ende soll natürlich alles schicker und attraktiver sein als zuvor.

Bis zum Ende des dafür geltenden Zeitfensters bis 31. März 2017 haben die Anlieger des Marktplatzes jedoch noch einiges zu ertragen. Wobei Gewerbetreibende die Folgen der Bautätigkeit ganz konkret an Umsatzeinbußen merken. Ganz stark betroffen ist Andy Bautz, Inhaber der Musikkneipe „Blue Mojo“.

Er ist außerordentlich enttäuscht über den bisherigen Ablauf der Arbeiten und stellt fest, dass frühere Gespräche mit der Stadt die Situation nicht beschleunigt haben. „Am 16. Juni 2016 begann der Abriss der Empore. Dafür wurde komplett abgesperrt, was auch ok war, und der Abriss war in einer Woche erledigt. Seitdem aber schleppen sich die weiteren Bauarbeiten mehr oder weniger dahin“, beobachtet der Gastronom. „Überall wurde angefangen, für mich planlos, nichts wird fertig, und für mein Gefühl sind immer zu wenig Leute im Einsatz.“

Er habe nach dem Abriss der Empore darum gebeten, die wesentlichen Arbeiten vor seiner Gaststätte in den rund sechs Wochen nach der Fußball-Europameisterschaft zu erledigen, damit ihm dann wieder zumindest ein vielleicht fünf Meter breiter Streifen vor der Kneipe und dem Saalausgang zur Verfügung steht. „Und genau in dieser Zeit ist nahezu nichts passiert“, musste Andy Bautz völlig enttäuscht feststellen. Und selbst mehrere Steine aus der Fassade, die seit dem Abriss der Empore nur noch lose im Mauerwerk hängen und „zeitnah“ wieder befestigt werden sollten, „hängen seit Mitte Juni immer noch gefährlich auf halb Acht“.

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Auf Anfrage von HALLO LÜBBECKE erklärte Stadt-Pressesprecher Andreas Püfke, dass man wisse, dass Sport Soja und insbesondere auch Andy Bautz erhebliche Beeinträchtigungen ertragen müssten, man aber ein Lösung suche – und gefunden habe: „Von der östlichen Baugrenze her soll Richtung Burgmannshof-Mauer zeitnah gepflastert werden, und zwar bis auf die Höhe des ehemaligen Treppenaufganges. Die Pflasterer sollen dafür die Steine verwenden, die im großen Haufen vor dem Blue Mojo liegen.“

Was „zeitnah“ heißt, konnte Püfke nicht konkretisieren: „Das hat der Generalunternehmer zugesagt, und darüber freuen wir uns. Aber für den Ablauf der Arbeiten ist er allein zuständig und verantwortlich, wie auch für die Nutzung der Baustelle als Lagerplatz für Maschinen und Baustoffe. Das gesamte Projekt ist europaweit ausgeschrieben worden; seit Zuschlag gilt eine Leistungsbeschreibung, deren Erfüllung der Unternehmer und wir kontrollieren. In deren Rahmen aber kann er sich mit Material und Personal so bewegen, wie er es für richtig und notwendig hält.“ In keinem Fall aber wolle die Stadt durch die Marktplatzumgestaltung Gewerbetreibende in den Ruin treiben oder eine „Baustelle nach Muster des neuen Berliner Flughafens; das wird es nicht geben, da passen wir auf. Spätestens am 31. März 2017 ist Übergabetermin“.

In einem weiteren Gespräch der Beteiligten an diesem Montag hat das Bauunternehmen dem Gastronomen nun zugesagt, die Pflasterung sogar in einem etwa fünf Meter breiten Streifen bis zum Saaleingang des Blue Mojo zu verlängern. Mehr gehe allerdings nicht, weil Anschlüsse eingearbeitet und Höhenunterschiede stufenfrei ausgeglichen werden müssten. „Mit dieser Lösung bin ich doch schon zufrieden“, freut sich Andy Bautz. Die Idee, für die Dauer der Bauarbeiten als „Piraten-Gastronom“ in eine leerstehende Gaststätte umzuziehen - in Metropolen offenbar der „Renner“ -, ist für ihn damit vom Tisch „und wäre sowieso nichts für mich gewesen“.

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