Delegation aus Viljandi zu Besuch im Mühlenkreis
Lübbecke -
Eine 14-köpfige Delegation aus dem neu reformierten Kreisgebiet Viljandi machte Mitte Mai einen Antrittsbesuch im Partnerkreis Minden-Lübbecke. Der Kreis Viljandi in Estland hat sich in Gemeindeverband Viljandi umbenannt und neu strukturiert. Aus den vormals 12 Gemeindeverwaltungen (Neuen Gemeinden und drei Städten) haben sich 2018 vier Gemeindeverwaltungen (drei Gemeinden und eine Stadt) zusammengeschlossen. Der neue Gemeindeverband Viljandi hat ca. 47.563 Einwohner und ist mehr als doppelt so groß wie der Kreis Minden-Lübbecke. Der Gemeindeverband Viljandi hat zum Teil die Aufgaben der ehemaligen Kreisverwaltung übernommen und ist aktuell für die Entwicklungsplanung der Region Viljandi zuständig sowie für die Pflege und den Ausbau der ausländischen Kontakte und Partnerschaften. Andere Aufgaben sind an die Gemeinden und die Stadt Viljandi sowie an verschiedene Ministerien in Tallinn delegiert worden.
Delegation aus Viljandi im Kreis Minden-Lübbecke zu Gast.
Herzlich begrüßt und in den vier Tagen betreut wurden die Gäste aus Viljandi von Landrat Dr. Ralf Niermann, den Dezernenten der Kreisverwaltung sowie den Vertreterinnen und Vertretern des Vereins „Partner für Estland“. Die angereisten Bürgermeister der Städte und Gemeinden aus Estland sowie die Geschäftsführung des Verbandes interessierten sich für die vielfältigen Mühlenarten hier im Kreis. Vorträge und Führungen in Fachbereichen, wie beispielsweise im Gesundheitswesen, Schulsystem und Abfallwirtschaft standen auf Wunsch der Gäste auf dem Programm. Während der Verwaltungstagung im Kreishaus dankte Landrat Dr. Ralf Niermann und der estnische Bürgermeister, Alar Karu, dem langjährigen Vorsitzenden des Vereins „Partner für Estland e.V.“, Winfried Räbiger, für sein Engagement für Viljandi. Winfried Räbiger hatte in der letzten Jahreshauptversammlung des Vereins sein Amt niedergelegt.
Nach dem Austausch auf der Verwaltungsebene am ersten Tag gehörte der Besuch im Johannes Wesling Klinikum Minden inklusive Führung und Vorträgen zu den Programmpunkten. Das moderne Klinikum unter kommunaler Trägerschaft des Kreises Minden-Lübbecke kam bei der Delegation sehr gut an. Besonders die Tatsache, dass alle Fachbereiche unter einem Dach mit der konzentrierten Fachkompetenz gebündelt sind, beindruckte die Delegationsmitglieder. Zwei wichtige Bereiche der Universitätsklinik wurden den Gästen aus Estland umfangreicher vorgestellt. Das waren die Rheumatologie, vorgetragen von Direktor Prof. Dr. Heinz-Jürgen Lakomek, und Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin (Universitätszentrum Innere Medizin) von Direktor PD Dr. med. Marcus Wiemer.
Von großem Interesse für die Gäste aus Estland war der Besuch des Entsorgungszentrums Pohlschen Heide in Hille. Die kreiseigene Abfallverwertungsgesellschaft KAVG mbH stellte die Struktur der deutschen Kreislaufwirtschaft im Allgemeinen und die kreisweite Abfallverwertung im Besonderen vor. Interessiert zeigten sich die estnischen Verwaltungsfachleute besonders an dem Zusammenspiel von Abfallentsorgung und regenerativer Energieerzeugung. Die Besichtigung und Vorstellung des Entsorgungszentrums übernahmen der Geschäftsführer Stefan Pöschel und der technische Leiter Thomas Kropp. Auch der Besuch des Besselgymnasiums Minden und der Musikschule in Lübbecke Pro Musica, die einen Austausch der Schüler zwischen dem Mühlenkreis und Viljandi unterstützen, gehörten zu den Besuchen der Delegation.
Die Beteiligten waren sich sicher, dass der Austausch beiden Seiten helfen kann, sich weiterzuentwickeln. „Voneinander lernen und den Austausch von jungen Leuten fördern ist das Ziel unserer Zusammenarbeit“, betonte Landrat Dr. Ralf Niermann. Soziales, Kultur und Digitalisierung waren weitere Themen, über die sich die Verwaltungsspitze ausgetauscht hat.
(Foto: Frank Breitenfeld/Kreis Minden-Lübbecke, Text: Mirjana Lenz, Pressestelle, Kreis Minden-Lübbecke)
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