• Lübbecke
  • Espelkamp
  • Rahden
  • Pr. Oldendorf
  • Hüllhorst
  • Stemwede

Das Gehirn passt sich lebenslang an

Minden-Lübbecke -

"Lernen: nichts lieber als das – sagt das Gehirn!" – Um Erkenntnisse der Gehirnforschung für Lernprozesse ging es in diesem Jahr beim mittlerweile vierten Bildungsforum des Bildungsbüros des Kreises Minden-Lübbecke im Leo-Sympher-Berufskolleg in Minden. Bei diesem Thema seien „in erster Linie die Lehrkräfte, die Fachkräfte in den Kindertagesstätten, aber auch die Eltern angesprochen“, sagte Kreisdirektorin Cornelia Schöder zu Beginn der Veranstaltung. Sie betonte die Bedeutsamkeit der neurowissenschaftlichen Erkenntnisse für die Gestaltung von Lernprozessen.

Vor über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer referierte Dr. Katrin Hille, Leiterin des bundesweiten Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen an der Universität Ulm (ZNL) gemeinsam mit ihrer Kollegin Maren Lau. Beide bezogen die Zuhörer auch aktiv in kleine Experimente mit ein, die den Vortrag anschaulich ergänzten.

Ein erster Blick galt der Anatomie des Gehirns: „Was viel Platz braucht, bekommt auch viel“, so Dr. Katrin Hille. Beispielsweise hätten kleinere, aber besonders sensible Körperabschnitte wie die Finger einen wesentlich größeren Anteil im Gehirn als zum Beispiel der Rücken.

Für die langfristige Entwicklung gelte: „Man wird, was man tut“. Dass sich das Gehirn ein Leben lang anpassen und verändern kann, sei die Basis allen Lernens. Dabei spielten Faktoren wie persönliche Erfahrungen, Erfolgserlebnisse, Verarbeitungstiefe und das Lernen begleitende Emotionen eine wesentliche Rolle. Der Lernstoff müsse dem Lernenden wichtig sein, um nachhaltig zu wirken.

Dass angesichts der heute stetig verfügbaren Medien nichts mehr "gelernt" im Sinne von „behalten“ werden müsse, wandte im anschließenden Gespräch die Mutter einer Abiturientin ein. Nach Einschätzung von Dr. Hille gehe es heutzutage weniger um Faktenwissen als vielmehr darum, über Lernwege zu verfügen, auf denen man zu diesem Wissen gelange. Darüber hinaus sei das Gehirn auch im Alter noch zur Veränderung bereit. Dies geschehe nur langsamer und weniger umfangreich, so die Expertin.

"Es ist unser Anliegen, nicht nur ein Fachpublikum, sondern alle interessierten Bürgerinnen und Bürger anzusprechen", sagte Moderatorin und Schulamtsleiterin Antje Gieselmann am Ende der Veranstaltung und forderte die Besucherinnen und Besuchern auf, gerne weitere Themenvorschläge für weitere Foren einzureichen.

Das Bildungsbüro Minden-Lübbecke bietet jedes Jahr ein öffentliches Forum zu aktuellen Themen an. Vorschläge werden gern entgegengenommen per E-Mail an: h.moeller@minden-luebbecke.de oder Telefon 0571-80721671. (Text: Sabine Ohnesorge - Kreis Minden-Lübbecke)

Das ist auch interessant

Ampel-/Signalanlage in Lübbecke wird früher erneuert

"Duivelspack" macht FunFolk von früher

"Petzi" ist entlaufen: Wer hat ihn gesehen?

So also geht "Trennung für Feiglinge"...

Einblicke in Therapie- und Beratungsangebot 

NagelKUNST eröffnet Samstag neu

"Moorschatz" heben bei Gartenbau Wittemeyer