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„Bitte einfliegen“ in die neue „Bienenbude“

Lübbecke -

"Bienenbuden" sollen zukünftig zu einer insektenfreundlichen Stadt Lübbecke beitragen

Lehrerin Katrin Stohlmann richtet mit Schülern die Bienenbude mit unterschiedlichen Materialien ein. 

Welche Bedeutung Insekten für unser Leben, unsere Umwelt haben, dürfte mittlerweile den meisten Zeitgenossen klar sein. Umso wichtiger ist es, deren Lebensgrundlagen nicht zu vernichten. Auch in Lübbecke ist das Insektensterben ein Thema, das inzwischen viele Bewohner beschäftigt und motiviert, aktiv zu werden. Ergebnis sind „Bienenbuden“, die zu einer insektenfreundlicheren Stadt beitragen sollen. 

Die Idee dazu hatte Gerd Mühlnikel, Inhaber der Allianz Agentur Mühlnikel. Anlässlich des 35-jährigen Bestehens seiner Agentur rief er das Projekt „Bienenbude“ ins Leben und fand dafür auch die Unterstützung der Aktion „Blauer Adler“ in der Allianz Umweltstiftung. „Bienenbude“ deshalb, weil darin die Insekten im Gegensatz zum „Insektenhotel“ dauerhaft zuhause sind. Und für alle wichtig, die großen Respekt vor „Summ und Brumm“ haben: Ein Großteil der Wildbienen lebt im Gegensatz zu Honigbienen solitär (einzeln) und ist fast vollkommen harmlos, weil weibliche Bienen kaum mit ihrem Stachel die menschliche Haut durchdringen können und sie kein Nest verteidigen müssen.

Mühlnikels Grundgedanke, mehrere Rahmengerüste für Insektenbuden für Schulen bauen zu lassen, damit diese von Schülern mit Nistmaterial bestückt werden können, wurde beim NABU Minden-Lübbecke im Regionalzentrum „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Moorhus mit Freude aufgegriffen. 

Mehrere Schulen in Lübbecke sind seit kurzem an der Landeskampagne „Schule der Zukunft“ angemeldet und zu dieser Zeit wurde vom Leiter des Handlungsfeldes „Schule der Zukunft“ im Moorhus, Nicolai Meyer, schon an zwei Projekttagen für die Astrid-Lindgen-Grundschule geplant. Bei diesem Pilotprojekt der Klasse 4a unter der Leitung von Katrin Stohlmann und Gaby Andrzejewski sollte mit den Schülern ein Insektenhotel eingerichtet und das Thema didaktisch begleitet werden.

Kurzerhand wurden die Projekte verknüpft. Beim aktuellen Projekt „Bienenbude“ konnten sich die Lübbecker Schulen fürs Aufstellen und Bestücken einer „Bienenbude“ bewerben, deren Bau von der Agentur Mühlnikel und der Aktion „Blauer Adler“ der Allianz Umweltstiftung gefördert und die in der Förderschule Johannes-Falk-Haus Hiddenhausen erstellt werden. Gerd Mühlnikel hatte die Lübbecker Schulen angeschrieben und sie gebeten, Partner zu werden bei diesem gemeinsamen Projekt, das den besonders bedrohten Wildbienen helfen soll. Gleichzeitig soll bei den Schülern das Bewusstsein für Natur und deren Mechanismen geschaffen bzw. geschärft werden. 

Bildergalerie

Anfang 2018 begann die Projektplanung für fünf Bienenbuden. Die Reaktion der Schulen fiel noch zurückhaltend aus: Lediglich die Astrid-Lindgren-Grundschule zeigte Interesse – und konnte jetzt auch im Rahmen zweier Projekttage die erste Bienenbude „einweihen“. Am ersten Tag kümmerten sich die Schüler unter Moorhus-Anleitung um die zukünftige Blumenwiese. Das Ziel: Die Bienen sollen ja ihre Nahrung so schnell wie möglich vor der Haustür, also im Schulbereich finden. Dafür musste der Boden geharkt, der Blumensamen verteilt und natürlich alles gegossen werden. 

Am zweiten Projekttag wurde die „Inneneinrichtung“ der bereits zuvor aufgestellten Bienenbude gebaut. Spontane Hilfe beim Aufstellen des Buden-Holzrahmens leisteten Gartenbau Wittemeyer mit den nötigen Erdarbeiten und die Möller Bau GmbH, die für den sicheren Stand der Bienenbude sorgte. Bei der „Einrichtung“ waren dann die Schüler gefordert. Drei verschiedene Materialien kamen zu Einsatz:

  • Schilfrohr
  • Bambus
  • angebohrte Holzklötze

In den nächsten Tagen werden die Schüler das erste Resultat ihrer Arbeit sehen können und beispielsweise lernen, welches Material die Bienen bevorzugen.

Gerd Mühlnikel ist jedenfalls vom Engagement der Astrid-Lindgren-Schüler begeistert und freut sich, dass nun auch die restlichen fünf Bienenbuden bald aufgestellt werden können. Denn ganz kurzfristig haben die Grundschule „Im kleinen Feld“, „Regenbogen“ und in Gehlenbeck sowie das Johannes-Falk-Haus in Hiddenhausen den Wunsch geäußert, ein solches Projekt zu realisieren. Außerdem hofft der Allianz-Agenturchef, die Aktion über Lübbecke hinaus bekannt machen zu können. Seine Idee: Er möchte Kollegen in der näheren und weiteren Umgebung für das Bienenbuden-Projekt begeistern und so den Umweltschutz vielleicht sogar bundesweit dynamisieren.

So könnte es in allen Schulen, die jetzt bzw. demnächst über eine Bienenbude verfügen, ein oder zwei Projekttage im Jahr geben, an denen sich die Schüler mit der Fortgang beschäftigen, ist seine Idee. Und zwischendurch können sich die Schüler über die eigens eingerichtete Facebookseite „Bienenbude“ über ihre Arbeit und ihre Erkenntnisse austauschen. (Text: www.hallo-luebbecke.de / Nicolai Meyer - NABU Minden-Lübbecke)

 

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