Sara Richau ist Ombudsperson für Pflegeeinrichtungen
Minden-Lübbecke -
Sara Richau kommt gebürtig aus dem Ruhrgebiet, wohnt aber heute in Porta Westfalica und ist 27 Jahre alt. Foto: Kreis Minden-Lübbecke, Dagmar Selle
Menschen, die in einer Pflegeeinrichtung leben, sind auf Unterstützung angewiesen. Sie sind von den Umständen abhängig und auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen. Wie überall im Leben kann es auch hier zu Unstimmigkeiten kommen, zu Streit, zu Überlastung, zu Überforderung. Oft ist es für pflegebedürftige Menschen oder ihre Angehörigen dann schwer, eine belastende Situation direkt anzusprechen, weil hierin neues Konfliktpotential liegt. Jetzt gibt es für solche Fälle eine Person, die vermittelt: Sara Richau ist Ombudsperson für Pflegeeinrichtungen im Kreis Minden-Lübbecke. Das ist der zweite Bereich aus dem Wohn- und Teilhabegesetz (WTG), für den es jetzt eine solche Person gibt. Bereits seit vorigem Jahr ist der ehemalige Portaner Bürgermeister Bernd Hedtmann Ombudsperson für Menschen mit Behinderungen.
„Wir helfen bei Problemen, Ungerechtigkeit, Gewalt, bei schlechter Pflege oder Betreuung, und wir sind Streitschlichter“, sagt Sara Richau, die gemeinsam mit Bernd Hedtmann darauf aufmerksam macht, dass ihre Arbeit eine gute Unterstützung ist. Sara Richau wurde wie Bernd Hedtmann vom Kreistag des Kreises Minden-Lübbecke zur Ombudsperson bestellt, ist aber nicht beim Kreis Minden-Lübbecke angestellt, sondern arbeitet ebenfalls ehrenamtlich. Mit ihr haben jetzt Bewohner*innen oder deren Angehörige in Pflegeeinrichtungen eine Anlaufstelle für Beschwerden und Konflikte aller Art. „Ich bin dann also die mit dem offenen Ohr“, bringt es Richau auf den Punkt. Ihr Ziel ist es, mit allen Beteiligten zu vermitteln, einvernehmliche Lösungen zu finden und darauf zu achten, dass Respekt und Rechte der Bewohner nicht aus dem Blick geraten. Wer sich an Sara Richau wendet, kann sich darauf verlassen, dass das Anliegen auf Wunsch vertraulich behandelt wird.
Die Menschen können sich per E-Mail oder Hausbriefkasten der Einrichtung an sie wenden. Dafür gibt es extra Vorlagen und Umschläge, die ausgefüllt und eingeworfen werden können. Es muss nur eine Kontaktmöglichkeit auf dem Zettel stehen, damit Sara Richau eine Möglichkeit hat, das Gespräch zu suchen. Für Beschwerden, Kritik oder Anregungen ist Sara Richau per E-Mail erreichbar: ombudsperson.milk@gmx.de.
Sara Richau kommt gebürtig aus dem Ruhrgebiet, wohnt aber heute in Porta Westfalica und ist 27 Jahre alt. Sie arbeitet im Hauptberuf bei einer gemeinnützigen Wissenschaftsorganisation und engagiert sich privat schon lange ehrenamtlich im sozialen Bereich. Sie weiß, worauf es ankommt: „Manchmal ist der erste Schritt schon der Wichtigste: Dass jemand da ist, der zuhört, Verständnis hat und ein Anliegen weitergeben kann. Ombudspersonen bringen als unabhängige Vermittler Klarheit in Situationen, in denen Betroffene alleine mal nicht weiterkommen. Ich freue mich, dass ich diese helfende Person für Einrichtungen im ganzen Kreisgebiet sein darf.“