• Lübbecke
  • Espelkamp
  • Rahden
  • Pr. Oldendorf
  • Hüllhorst
  • Stemwede

MKK-Medizinstrategie 2027 schlägt ziemlich hohe Wellen

Minden-Lübbecke -

Die PIRATEN des Kreises Minden-Lübbecke finden die Vorschläge für die Umstrukturierungs-Maßnahmen der Mühlenkreisklinken mehr als bedenklich - der Landrat reagiert auf aktuelle Diskussion

"Die PIRATEN des Kreises Minden-Lübbecke finden die Vorschläge für die Umstrukturierungs-Maßnahmen der Mühlenkreisklinken mehr als bedenklich", erklärt Christoph Jahn als Kreisvorsitzender der Partei und ergänzt: "Hier werden Vorschläge an den Bürgern vorbei gemacht und die Gesundheitsvorsorge im Kreis kommt in eine bedrohliche Schieflage."

Eine Umstrukturierung der einzelnen Krankenhäuser zu speziellen Fachzentren habe zwar den Vorteil, das mehr Fachkräfte und Personal an den Standorten zusammengefasst werden könnten und dadurch kostensenkend gearbeitet werden könne. Dies sei aber nur ein finanzieller Aspekt, der nicht die Versorgung im Ganzen berücksichtigt.

Frank Tomaschewski (Vorsitzender der Mindener PIRATEN) ergänzt: "Der ländliche Raum muss gestärkt werden. Stattdessen werden die Strukturen nun weiter beschnitten. Eine geplante Schließung der Notaufnahme in Rahden bedeutet für die betroffenen Patienten/Innen weite Wege, und im schlimmsten Fall wird das lebensbedrohliche Folgen haben."

Hier lesen Sie, was es mit dem Medizinkonzert 2017 auf sich hat

Die PIRATEN lehnten einen weitere Verschlechterung der Infrastruktur in der ärztlichen Versorgung massiv ab. Dies gelte auch für die geplante Schließung der beiden Geburtsstationen in Lübbecke und Bad Oeynhausen. Die Grundlagen für Behandlung, Fürsorge und Pflege der einzelnen Menschen im Mühlenkreis werde bei diesen Umstrukturierungsvorschlägen auf die reinen Kostenfaktoren reduziert. "Gesundheitsvorsorge allerdings bedeutet aber gerade in der Kommune auch eine soziale Verantwortung", so die beiden PIRATEN.

Die PIRATEN fordern deshalb den Vorstand und die politischen Vertreter im Kreistag und in den zuständigen Gremien deshalb auf, „die Vorschläge für die Umstrukturierung der Mühlenkreiskliniken komplett zu überarbeiten und die Anregungen und Bedenken aller beteiligten und betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen“. (Text: Frank Tomaschewski - Vorsitzender Piratenpartei Minden)

Anzeige

Statement des Landrates zum neuen Medizinkonzept der MKK AöR

Zur aktuellen Diskussion um den Entwurf des Vorstandes zu einem neuen Medizinkonzept der Mühlenkreiskliniken AöR (Anstalt des öffentlichen Rechts) erklärt Landrat Dr. Ralf Niermann: „Mir ist es wichtig klarzustellen, dass die Gesundheitsversorgung unserer Bürgerinnen und Bürger im gesamten Kreisgebiet sichergestellt ist und auch sichergestellt bleiben wird. Denn als Landrat bin ich für das Wohl aller Menschen im Kreis Minden-Lübbecke verantwortlich.

Entscheidend ist, dass in dem nun folgenden Prozess die Gremien des Kreises einbezogen werden und die Interessen und Bedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger in einem transparenten und ergebnisoffenen Verfahren Berücksichtigung finden.

Im Gegenzug gehe ich davon aus, dass bei allen Beteiligten die Bereitschaft besteht, sich mit den Vorschlägen des Vorstandes konstruktiv auseinanderzusetzen. Dabei muss es möglich sein, neben medizinischen Aspekten auch über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine gute Zukunft in öffentlicher Trägerschaft zu sprechen.

Ich bin sicher, dass wir als Kreis bis Ende diesen Jahres in einem strukturierten Prozess zu guten und vernünftigen Ergebnissen gelangen werden“, erklärt der Landrat abschließend.
(Text: Mirjana Lenz – Kreis Minden-Lübbecke / Fotos: MKK)

Update 12. Juni 2018: Altersmedizin soll in Minden erhalten bleiben

"Die "Liberalen im Rat der Stadt Minden" finden die Vorschläge für die Umstrukturierungs-Maßnahmen der Mühlenkreisklinken kritikwürdig", erklärt Jörgen Happel (FDP) als Fraktionsvorsitzender und ergänzt: "Die Gesundheitsvorsorge in Minden kommt im Bereich der Altersmedizin in eine bedrohliche Schieflage."

Grundsätzlich sei eine Umstrukturierung der einzelnen Krankenhäuser zu speziellen Fachzentren zwar zu begrüßen, da durch zu Zusammenfassung an einzelnen Standorten Synnergieeffekte entstehen können. Es ist aber nach Auffassung der "Liberalen Fraktion" (FDP und PIRATEN) notwendig die ganzheitliche Versorgung sicherzustellen.

Frank Tomaschewski (PIRATEN) als stellv. Fraktionsvorsitzender dazu: "Wir wollen bestehende Strukturen nicht weiter beschnitten wissen. Die Mitglieder der Fraktion unterstützen daher auch den Protest des Mindener Seniorenbeirates zum Erhalt der Geriatrischen Abteilung in der Stadt Minden."

"Die Gesellschaft verändert sich ständig und es ist Aufgabe der Entscheidungsträger, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Die Rolle der Altersmedizin wird gerade in Minden zunehmend wichtiger. Die medizinischen Aspekte der Grundversorgung gerade älterer Mitbürger muss bei der langfristigen Planung im Vordergrund stehen," fordert Jörgen Happel. "Gesundheitsvorsorge allerdings bedeutet aber gerade in der Kommune auch eine soziale Verantwortung", so die beiden Liberalen.

Die Liberalen im Rat der Stadt Minden fordern deshalb den Vorstand der Mühlenkreiskloniken, die politischen Vertreter im Kreistag und in den zuständigen Gremien des Verwaltungsrates deshalb auf, die Vorschläge für die Umstrukturierung der Mühlenkreiskliniken komplett zu überarbeiten und die Anregungen und Bedenken aller beteiligten und betroffenen Bürgerinnen und Bürger in einem konstruktiven Dialog zu berücksichtigen.

Dabei seien wirtschaftliche Rahmenbedingungen natürlich zu berücksichtigen. Die Versorgerung der älteren Mitbürger vor Ort allerdings stehe eindeutig im Vordergrund.

Update 14. Juni 2018: Landrat-Stellungnahme auf Offenen Brief der CDU-Kreistagsfraktion

„Der Vorstand hat in eigener Verantwortung und ohne jegliche Beeinflussung durch mich einen Vorschlag erarbeitet. Nun befinden wir uns ganz am Anfang eines offenen Prozesses der Meinungsbildung, der mit den beiden Informationsveranstaltungen des Vorstandes am 15.06. und 18.06.2018 erst beginnt.

Der Vorstand hat mir insoweit mitgeteilt, dass eine solche Erstinformation zunächst ohne Einbeziehung der Öffentlichkeit erfolgen sollte. Anschließend wird der Vorstand öffentliche Veranstaltungen anbieten. Jederzeit ist der Vorstand bereit, unter Einbeziehung guter inhaltlicher Argumente über Alternativen zu seinem Vorschlag zu diskutieren und Änderungen in seinem Vorschlag vorzunehmen.

Wie ich bereits betont habe, werden in dem nun folgenden Prozess die Gremien des Kreises einbezogen und die Interessen und Bedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger in einem transparenten und ergebnisoffenen Verfahren Berücksichtigung finden.

Im Gegenzug gehe ich davon aus, dass bei allen Beteiligten die Bereitschaft besteht, sich mit den Vorschlägen des Vorstandes konstruktiv auseinanderzusetzen. Dabei muss es möglich sein, neben medizinischen Aspekten auch über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine gute Zukunft in öffentlicher Trägerschaft zu sprechen.

Ich bin sicher, dass wir als Kreis bis Ende diesen Jahres in einem strukturierten Prozess zu guten und vernünftigen Ergebnissen gelangen werden.“
(Text: Sabine Ohnesorge – Kreis Minden-Lübbecke)

Das ist ebenfalls interessant:

Drei – zwei – eins: Rennboliden der Kinder sind startklar

Schwerer Verkehrsunfall mit zwei LKWs

„Der bewegte Mann“ eröffnet die Theatersaison Espelkamp