Mit Lebenserfahrung in die Berufsausbildung
Lübbecke -

„Die Menschen, mit denen und für die ich arbeite, geben mir ganz viel zurück": Svea Spilker leistet gern ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Lebenshilfe Lübbecke. (Foto: Lebenshilfe Lübbecke)
Die Lübbecker Werkstätten bietet als Einrichtung der Lebenshilfe Lübbecke Menschen mit Behinderungen eine sinnvolle Beschäftigung, eine geordnete Tagesstruktur und Teilhabe am Arbeitsleben. Seit August 2016 leistet Svea Spilker dort im Bereich Mailing ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ).
Svea Spilker übernimmt vielfältige Aufgaben. „Die Beschäftigten in diesem Arbeitsbereich etikettieren Prospekte, stellen Musterkataloge zusammen oder packen Werbematerialien für den Versand ein“, berichtet Spilker. „Viele Arbeiten wiederholen sich und die Beschäftigten erledigen sie routiniert. Bei neuen Aufgaben helfe ich ihnen, bis sie ihren Arbeitsschritt selbständig beherrschen“. Gleichzeitig hat sie ein Auge auf den Materialnachschub, packt mit an, wenn Kartons auf eine Palette gestapelt werden müssen oder unterstützt die Gruppenleiter bei Verwaltungsaufgaben.
„In der Oberstufe am Gymnasium habe ich beschlossen, kein Abitur zu machen, sondern nach Klasse 11 abzugehen. Durch G8 blieb häufig keine Zeit, den Lernstoff zu vertiefen“, berichtet Spilker. „In der Zeitung habe ich dann einen Bericht über Moritz Fischer gelesen, der bei den Lübbecker Werkstätten den Bundesfreiwilligendienst abgeleistet hat und habe gedacht: Das ist auch etwas für mich. Ich habe mich dann bei der Lebenshilfe Lübbecke für ein Freiwilliges Soziales Jahr beworben.“
Das Bewerbungsverfahren hat Spilker als unkompliziert und angenehm in Erinnerung. Nach einem Einführungsgespräch konnte sie bei einem Probetag die Lübbecker Werkstätten, die verschiedenen Arbeitsbereiche und ihre Aufgaben kennenlernen. „Danach ist mir die Entscheidung, ein Freiwilliges Soziales Jahr bei den Lübbecker Werkstätten zu leisten, sehr leicht gefallen.“

Packt mit an: Svea Spilker unterstützt Menschen mit Behinderungen an ihrem Arbeitsplatz. Sie leistet ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Lebenshilfe Lübbecke. Eingesetzt wird sie bei den Lübbecker Werkstätten, die Menschen mit Behinderungen eine sinnvolle Beschäftigung und Tagesstruktur geben. (Foto: Lebenshilfe Lübbecke)
„Wer in den Einrichtungen der Lebenshilfe Lübbecke einen freiwilligen Dienst leistet, ermöglicht den behinderten Menschen eine zusätzliche Begleitung und intensivere Betreuung, die unser Personal allein nicht leisten kann“, erläutert Lebenshilfe-Personalleiterin Martina Wansner. „Wer uns als Freiwilliger unterstützen möchte, ist uns willkommen.“
Das gilt sowohl für ältere Menschen mit Lebens- und Berufserfahrung, als auch für jüngere, die neue Erfahrungen und Orientierung suchen. Die Lübbecker Werkstätten können allein am Standort Hausstätte in Lübbecke elf Freiwilligendienstleistende beschäftigen, wie Betriebsleiter Wilfried Mohrfeld erläutert. „Der Umgang und die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen fordert Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen. Von der gewonnenen Lebenserfahrung profitieren jüngere Menschen in ihrem späteren Berufs- und Privatleben besonders.“
Nach ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr wird Spilker bei den Lübbecker Werkstätten bleiben und eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik absolvieren
„Hier hat jeder Tag seinen ganz eigenen Charakter“, erklärt Spilker. „Die Menschen, mit denen und für die ich arbeite, geben mir ganz viel zurück. Das Glück, etwas zu schaffen und Neues zu lernen, ist förmlich spürbar.“ Außerdem hat sie durch den FSJ auch den praktischen Teil ihrer Fachoberschulreife abgeschlossen und könnte damit bereits ein Fachhochschulstudium aufnehmen.

Hilfestellung: Svea Spilker zeigt Simone Glaubitt wie sie Etiketten richtig in die vorgedruckten Rahmen von Prospekten einkleben kann. (Foto: Lebenshilfe Lübbecke)
Die Freiwilligendienste
Für das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligendienst gibt es ein monatliches Taschengeld von 265 Euro zzgl. 241 Euro Verpflegungsgeld. Beide Freiwilligendienste werden als Praktikumszeit oder Wartesemester für Ausbildung und Studium anerkannt und können auf bis zu sechs Monate verkürzt oder auf bis zu 18 Monate verlängert werden, sogar Teilzeit ist möglich. Außerdem gibt es beim BFD keine Altersobergrenze, die liegt beim FSJ bei 26 Jahren.
Die Lebenshilfe Lübbecke betreibt über ihre Tochtergesellschaften Werkstätten und Wohnheime für Menschen mit Behinderungen, Kindertagesstätten und leistet ambulante Dienste - entsprechend vielfältig ist das Angebot an Einsatzstellen und Aufgabengebieten für das FSJ oder den BFD.
Weitere Informationen gibt es bei der Lebenshilfe Lübbecke von Christian Voß 05741/3400-37, unter www.lebenshilfe-luebbecke.de oder unter www.mein-lebenshilfe-jahr.de.
(Text: Lebenshilfe Lübbecke)
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