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Interview mit Enrico Nauen: Gigabit-Beauftragter des Mühlenkreises

Minden-Lübbecke -

Am 31. Januar endet in den weißen Flecken Mindens die Vermarktungsphase für den glasfaserschnellen Hausanschluss. Im Rahmen des geförderten Ausbaus im Kreis Minden-Lübbecke können alle als unterversorgt geltenden Gebäude mit einem Glasfaseranschluss von GREENFIBER bis in Gebäude ausgestattet werden. Profitieren können davon rund 1.300 Mindener Haushalte.  Enrico Nauen ist Gigabit-Beauftragter des Mühlenkreises. Er koordiniert den Glasfaser-Ausbau aller untersorgten Gebiete.  Frage: Noch bis zum 31. Januar können sich alle Haushalte in den sogenannten „weißen Flecken“ in Minden für einen Eigenbeitrag von 100 Euro, Baukostenzuschuss (BKZ) genannt, an das Glasfasernetz anschließen lassen. Was sind weiße Flecke und woher wissen die Haushalte, ob sie in diesen Ausbaugebieten liegen?  Enrico Nauen: „Das können die Mindenerinnen und Mindener auch selbst gut einschätzen. Da die Schwellenwert für dieses Projekt bei 30 Mbit/s (Megabit pro Sekunde) liegt, betrifft das in der Regel jene Haushalte, die nicht im HFC-Netz (TV Kabelgebiet) der Vodafone liegen und dann lediglich 16 oder maximal 25 Mbit/s über DSL buchen können. Wenn Sie 50, 100 oder sogar bis 250 Mbit/s über DSL buchen können oder aber beim Kabelanbieter Fernsehen und Internet bekommen können, dürfen Sie beruhigt davon ausgehen, dass Sie nicht dabei sind. In Minden profitieren von der Förderung hauptsächlich Teile von Haddenhausen, um den Pottspark herum bis zum Friedhof Häverstädt, Teile von Leteln, Aminghausen, Kutenhausen, Stemmer und Todtenhausen, sowie ganz Päpinghausen.  Sie sollten zudem einen grünen Brief von GREENFIBER erhalten haben. Ansonsten schauen Sie einfach auf unserer Projektseite nach: https://standort-minden-luebbecke.de/Standort/Breitband-Ausbau/“ Frage: Was bedeutet Glasfaser für die Haushalte? Ist es nur schnelles Internet oder welche Möglichkeiten bietet die neue Infrastruktur sonst noch?  Enrico Nauen: „Für diejenigen, welche heute von der Förderung profitieren können, ist es in erster Linie überhaupt erst die Möglichkeit auf genug Bandbreite für aktuelle Anwendungen wie Videokonferenzen. Das mag jetzt auch schon gehen, jedoch bei lediglich 1 Mbit/s im Upload können Sie sich vielleicht vorstellen, wie Sie bei den anderen Beteiligten ankommen. Den meisten werden 50 Mbit/s reichen, wenn Sie an heutige Anwendungen in einem Zwei-Personenhaushalt denken. Solche Bandbreiten können die Haushalte im Förderprojekt überhaupt noch nicht buchen. Ich denke ich auch an die Kids. In den meisten Fällen haben diese eine Spielekonsole: Xbox, Playstation oder andere. Damit trifft man sich online und spielt gemeinsam mit Freunden. Jetzt stellen Sie sich einmal folgendes vor. Die Kids verabreden sich am Nachmittag (nach den Hausaufgaben) auf einen gemeinsamen Spielenachmittag. Man trifft sich um 15 Uhr, TV angeschaltet und Konsole an und los geht’s ….., ähhm nein ein Update ist erforderlich. Kein Problem, Internet ist ja da ……. , äh das Update ist 30 Gbyte (Gigabyte) groß. Das dauert jetzt bei 16 Mbit/s (7,2 GByte in der Stunde) ca. 4,3 Stunden und dann kommt die Installation dazu. In diesem Fall ist der Nachmittag gelaufen. Die Freunde zocken und Deine Kids gucken Ladebalken . Das ist nicht schön und ließe sich mit Glasfaser lösen. Im kleinsten Tarif haben Sie zukünftig 200 Mbit/s. Das bedeutet in etwas über 20 Minuten ist das Update erledigt und der Nachmittag mit Freunden gerettet. Wenn wir uns nicht lineares Fernsehen anschauen, Disney Plus, Netflix, Amazone Prime und so weiter. Da haben Sie einen 4K Fernseher zu Hause und wollen diesen mit 16 Mbit/s bespielen? Das mag funktionieren, aber schön ist anders, 4K-Videos benötigen eine höhere Bandbreite. Ruckelfreies Streamen braucht dafür ca. 25 - 35 Mbit/s. Wenn Sie in einem Mehrpersonenhaushalt leben, benötigen Sie schon etwas mehr Bandbreite, wenn Sie nicht wie „Al Bundy“ als vermeintlich Einziger die Macht über das TV Programm haben.  Aber denken Sie in die Zukunft. Viele Dinge sind zurzeit in der Entwicklung. Heute schauen Sie bei Videokonferenzen auf den Bildschirm, in der Zukunft dem Gegenüber in die Augen, weil die Person direkt auf den Küchenstuhl neben Ihnen projiziert werden wird. Stellen Sie sich das vor! Sie können sich mit allen Familienmitgliedern zu jeder Zeit treffen und gemeinsam dabei Kaffee trinken oder etwas essen und wenn man sich auf den Geist geht, kann man sich einfach ausklinken. So richtig interessant wird das aber im professionellen Bereich. Beispielsweise bei der Sprechstunde mit der Ärztin oder dem Arzt. Bitte, wer setzt sich gerne in das Wartezimmer? Da wird noch eine Menge kommen, was es uns ermöglichen wird, bis ins hohe Alter selbstständig zu Hause zu wohnen. Jedoch geht das alles nur mit entsprechender Bandbreite. Und dafür ist die Glasfaser das richtige Medium.“  Frage: Für wen lohnt sich ein Glasfaseranschluss?  Enrico Nauen: „Für alle, die heute schon an Morgen denken. Denn Glasfaser ist wie zuvor schon erwähnt heute noch nicht zwingend erforderlich, aber spätestens Übermorgen wird es Anwendungen geben, an denen Sie ohne glasfaserschnelles Internet nicht teilhaben können. Wer heute die Chance hat, einen so stark subventionierten Glasfaseranschluss zu bekommen, muss aus meiner Sicht zugreifen.“  Frage: Der Ausbau im Kreis Minden-Lübbecke wird von Bund und Land gefördert. Warum ist das aus Sicht des Gigabit-Koordinators gut investiertes Geld?  Enrico Nauen: „Glasfaser ist buchstäblich Grundversorgung 2.0 und dadurch ein wichtiger Standortfaktor. Es ist gut für die Haushalte, die davon profitieren und auch ein großer Meilenstein für den Kreis Minden-Lübbecke. Die Region wird wirtschaftlich davon profitieren. Firmen und Menschen müssen nicht abwandern, wenn sie auf Digitalisierung angewiesen sind. Ich habe Gespräche mit Menschen geführt, die in der Region aufgewachsen sind und nun darauf warten, dass die Glasfaser auch im ehemaligen Wohnort nutzbar ist. Da kommt vielleicht der ein oder andere gebürtige Ostwestfahle in unseren schönen Mühlenkreis zurück. Es werden sich mit der neuen Infrastruktur Dinge ergeben, die wir heute noch nicht sehen. Aber wir leben im Land der Dichter und vor allem der Denker. Mit den Voraussetzungen, die durch die Glasfaserinfrastruktur geschaffen werden, gibt es einen völlig neuen Markt mit so vielen Möglichkeiten. Für den gesamten Kreis mit all seinen Glasfaserprojekten sehe ich hier ein großes Potential für die Zukunft. Ich freue mich darauf.“  Frage: Was empfehlen sie Haushalten, die sich für einen Glasfaseranschluss interessieren, bis zum Ende der Vermarktungsphase in Minden zu tun?  Enrico Nauen: „Für alle Mindenerinnen und Mindener im Fördergebiet: Nutzt die einmalige Chance. Eine zweite Förderung wird es an den Adressen keinesfalls mehr geben. Im Nachgang wird es nur teurer. Der Wechsel für zwei Jahre ist nicht schlimm. Der Kupferanschluss bleibt ja erhalten und wer unzufrieden sein sollte, geht eben zurück. Was hat man zu verlieren? Zu gewinnen gibt es die Eintrittskarte in die digitale Zukunft.“  Quelle und Foto: Greenfiber

Am 31. Januar endet in den weißen Flecken Mindens die Vermarktungsphase für den glasfaserschnellen Hausanschluss. Im Rahmen des geförderten Ausbaus im Kreis Minden-Lübbecke können alle als unterversorgt geltenden Gebäude mit einem Glasfaseranschluss von GREENFIBER bis in Gebäude ausgestattet werden. Profitieren können davon rund 1.300 Mindener Haushalte.

Enrico Nauen ist Gigabit-Beauftragter des Mühlenkreises. Er koordiniert den Glasfaser-Ausbau aller untersorgten Gebiete.

Frage: Noch bis zum 31. Januar können sich alle Haushalte in den sogenannten „weißen Flecken“ in Minden für einen Eigenbeitrag von 100 Euro, Baukostenzuschuss (BKZ) genannt, an das Glasfasernetz anschließen lassen. Was sind weiße Flecke und woher wissen die Haushalte, ob sie in diesen Ausbaugebieten liegen?

Enrico Nauen: „Das können die Mindenerinnen und Mindener auch selbst gut einschätzen. Da die Schwellenwert für dieses Projekt bei 30 Mbit/s (Megabit pro Sekunde) liegt, betrifft das in der Regel jene Haushalte, die nicht im HFC-Netz (TV Kabelgebiet) der Vodafone liegen und dann lediglich 16 oder maximal 25 Mbit/s über DSL buchen können. Wenn Sie 50, 100 oder sogar bis 250 Mbit/s über DSL buchen können oder aber beim Kabelanbieter Fernsehen und Internet bekommen können, dürfen Sie beruhigt davon ausgehen, dass Sie nicht dabei sind. In Minden profitieren von der Förderung hauptsächlich Teile von Haddenhausen, um den Pottspark herum bis zum Friedhof Häverstädt, Teile von Leteln, Aminghausen, Kutenhausen, Stemmer und Todtenhausen, sowie ganz Päpinghausen.

Sie sollten zudem einen grünen Brief von GREENFIBER erhalten haben. Ansonsten schauen Sie einfach auf unserer Projektseite nach: https://standort-minden-luebbecke.de/Standort/Breitband-Ausbau/

Frage: Was bedeutet Glasfaser für die Haushalte? Ist es nur schnelles Internet oder welche Möglichkeiten bietet die neue Infrastruktur sonst noch?

Enrico Nauen: „Für diejenigen, welche heute von der Förderung profitieren können, ist es in erster Linie überhaupt erst die Möglichkeit auf genug Bandbreite für aktuelle Anwendungen wie Videokonferenzen. Das mag jetzt auch schon gehen, jedoch bei lediglich 1 Mbit/s im Upload können Sie sich vielleicht vorstellen, wie Sie bei den anderen Beteiligten ankommen. Den meisten werden 50 Mbit/s reichen, wenn Sie an heutige Anwendungen in einem Zwei-Personenhaushalt denken. Solche Bandbreiten können die Haushalte im Förderprojekt überhaupt noch nicht buchen. Ich denke ich auch an die Kids. In den meisten Fällen haben diese eine Spielekonsole: Xbox, Playstation oder andere. Damit trifft man sich online und spielt gemeinsam mit Freunden. Jetzt stellen Sie sich einmal folgendes vor. Die Kids verabreden sich am Nachmittag (nach den Hausaufgaben) auf einen gemeinsamen Spielenachmittag. Man trifft sich um 15 Uhr, TV angeschaltet und Konsole an und los geht’s ….., ähhm nein ein Update ist erforderlich. Kein Problem, Internet ist ja da ……. , äh das Update ist 30 Gbyte (Gigabyte) groß. Das dauert jetzt bei 16 Mbit/s (7,2 GByte in der Stunde) ca. 4,3 Stunden und dann kommt die Installation dazu. In diesem Fall ist der Nachmittag gelaufen. Die Freunde zocken und Deine Kids gucken Ladebalken . Das ist nicht schön und ließe sich mit Glasfaser lösen. Im kleinsten Tarif haben Sie zukünftig 200 Mbit/s. Das bedeutet in etwas über 20 Minuten ist das Update erledigt und der Nachmittag mit Freunden gerettet. Wenn wir uns nicht lineares Fernsehen anschauen, Disney Plus, Netflix, Amazone Prime und so weiter. Da haben Sie einen 4K Fernseher zu Hause und wollen diesen mit 16 Mbit/s bespielen? Das mag funktionieren, aber schön ist anders, 4K-Videos benötigen eine höhere Bandbreite. Ruckelfreies Streamen braucht dafür ca. 25 - 35 Mbit/s. Wenn Sie in einem Mehrpersonenhaushalt leben, benötigen Sie schon etwas mehr Bandbreite, wenn Sie nicht wie „Al Bundy“ als vermeintlich Einziger die Macht über das TV Programm haben.

Aber denken Sie in die Zukunft. Viele Dinge sind zurzeit in der Entwicklung. Heute schauen Sie bei Videokonferenzen auf den Bildschirm, in der Zukunft dem Gegenüber in die Augen, weil die Person direkt auf den Küchenstuhl neben Ihnen projiziert werden wird. Stellen Sie sich das vor! Sie können sich mit allen Familienmitgliedern zu jeder Zeit treffen und gemeinsam dabei Kaffee trinken oder etwas essen und wenn man sich auf den Geist geht, kann man sich einfach ausklinken. So richtig interessant wird das aber im professionellen Bereich. Beispielsweise bei der Sprechstunde mit der Ärztin oder dem Arzt. Bitte, wer setzt sich gerne in das Wartezimmer? Da wird noch eine Menge kommen, was es uns ermöglichen wird, bis ins hohe Alter selbstständig zu Hause zu wohnen. Jedoch geht das alles nur mit entsprechender Bandbreite. Und dafür ist die Glasfaser das richtige Medium.“

Frage: Für wen lohnt sich ein Glasfaseranschluss?

Enrico Nauen: „Für alle, die heute schon an Morgen denken. Denn Glasfaser ist wie zuvor schon erwähnt heute noch nicht zwingend erforderlich, aber spätestens Übermorgen wird es Anwendungen geben, an denen Sie ohne glasfaserschnelles Internet nicht teilhaben können. Wer heute die Chance hat, einen so stark subventionierten Glasfaseranschluss zu bekommen, muss aus meiner Sicht zugreifen.“

Frage: Der Ausbau im Kreis Minden-Lübbecke wird von Bund und Land gefördert. Warum ist das aus Sicht des Gigabit-Koordinators gut investiertes Geld?

Enrico Nauen: „Glasfaser ist buchstäblich Grundversorgung 2.0 und dadurch ein wichtiger Standortfaktor. Es ist gut für die Haushalte, die davon profitieren und auch ein großer Meilenstein für den Kreis Minden-Lübbecke. Die Region wird wirtschaftlich davon profitieren. Firmen und Menschen müssen nicht abwandern, wenn sie auf Digitalisierung angewiesen sind. Ich habe Gespräche mit Menschen geführt, die in der Region aufgewachsen sind und nun darauf warten, dass die Glasfaser auch im ehemaligen Wohnort nutzbar ist. Da kommt vielleicht der ein oder andere gebürtige Ostwestfahle in unseren schönen Mühlenkreis zurück. Es werden sich mit der neuen Infrastruktur Dinge ergeben, die wir heute noch nicht sehen. Aber wir leben im Land der Dichter und vor allem der Denker. Mit den Voraussetzungen, die durch die Glasfaserinfrastruktur geschaffen werden, gibt es einen völlig neuen Markt mit so vielen Möglichkeiten. Für den gesamten Kreis mit all seinen Glasfaserprojekten sehe ich hier ein großes Potential für die Zukunft. Ich freue mich darauf.“

Frage: Was empfehlen sie Haushalten, die sich für einen Glasfaseranschluss interessieren, bis zum Ende der Vermarktungsphase in Minden zu tun?

Enrico Nauen: „Für alle Mindenerinnen und Mindener im Fördergebiet: Nutzt die einmalige Chance. Eine zweite Förderung wird es an den Adressen keinesfalls mehr geben. Im Nachgang wird es nur teurer. Der Wechsel für zwei Jahre ist nicht schlimm. Der Kupferanschluss bleibt ja erhalten und wer unzufrieden sein sollte, geht eben zurück. Was hat man zu verlieren? Zu gewinnen gibt es die Eintrittskarte in die digitale Zukunft.“

Quelle und Foto: Greenfiber