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Informationen zu Eichenprozessionsspinner und Jakobskreuzkraut

Stemwede -

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Ein recht kleines Eichenprozessionsspinner-Nest: Abstand halten und nicht selbst entfernen!
Die feinen Haare der Raupen können bei Menschen und Tier allergische Reaktionen auslösen.

 
Mit den warmen Monaten kehren nicht nur Sonne und blühende Natur zurück – auch potenzielle Risiken wie der Eichenprozessionsspinner und das giftige Jakobskreuzkraut treten in dieser Zeit verstärkt auf. Weil sich deshalb, seit ein paar Jahren, immer mehr Bürgerinnen und Bürger an die Gemeinde Stemwede wenden, informiert die Verwaltung frühzeitig, um möglichen Gefahren vorzubeugen und unnötige Sorgen zu vermeiden.

Der Eichenprozessionsspinner – kurz EPS – ist inzwischen bundesweit allgegenwertig. Auf den Webseiten des Deutschen Wetterdienstes gibt es daher mittlerweile ein EPS-Frühwarnsystem. Das System gibt tagesaktuell Auskunft, sowohl über die Verbreitung des Schädlings als auch über das aktuelle Larvenstadium und die Gefährdungsstufe und zeigt an, wann und wo um Nester des Schädlings ein besonders großer Bogen gemacht werden sollte.

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Die Blüten des Jakobkreuzkrautes ähneln denen der Margeriten, sind aber komplett
leuchtend gelb. Sie dienen vielen Insekten als Futterquelle, für Nutztiere und Menschen ist
die Pflanze giftig.


Jedes Jahr im Mai werden die ersten Nester des Eichenprozessionsspinners vor allem in Eichenbeständen gesichtet und der Gemeinde Stemwede gemeldet. Problematisch sind die feinen Brennhaare der Raupenlarven, die bei Hautkontakt oder bei der Aufnahme durch die Luft Juckreiz, Hautentzündungen und vereinzelt auch Nesselsucht auslösen können. Spaziergänger sollten deshalb Hinweise auf Nester beachten und betroffene Bereiche meiden.

„Die Zahl der gefundenen Nester hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen“, berichtet Karl Ernst Vorbröker, der Betriebsleiter des Stemweder Bauhofes. Jedes Nest zu entfernen sei schlichtweg nicht möglich, aber auch nicht unbedingt notwendig. Generell gelte: an stark frequentierten Bereichen, wie etwa Kindergärten, Schulen oder Spielplätzen müsse gehandelt werden, an weniger stark befahrenen Straßen außerhalb der Ortschaft reichten zum Teil auch Markierungen oder Absperrungen.

Stetig zugenommen haben bei der Gemeinde Stemwede auch die Hinweise aus der Bevölkerung zum giftigen Jakobskreuzkraut. Die Pflanze wächst zwischen Juni und September an vielen Straßen- und Wegesrändern, wird bis etwa 1,20 Meter hoch und steht im Juli in einer leuchtend gelben Blüte. Sie ist allerdings giftig – sowohl für Menschen, als vor allem auch für Tiere. 
Kühe Pferde, Schafe schenken dem Wildkraut in der Regel keine Beachtung und rühren die bitter schmeckende Pflanze nicht an. Landet sie aber im Heu, wird es gefährlich. Denn gemäht und getrocknet verliert die Pflanze zwar die Bitterstoffe, aber nicht ihr Gift. Dieses kann zu Leberschäden und chronischen Krankheiten, bis hin zum Tod führen. Die Gärtner vom Bauhof der Gemeinde Stemwede empfehlen Wiesen und Weiden vor der Blüte auszumähen. Außerdem können einzelne, blühende Pflanzen ausgestochen und dann in der Restmülltonne entsorgt werden. Da die Giftstoffe der Pflanze auch über den Hautkontakt aufgenommen werden können, sollten auf jeden Fall Handschuhe getragen werden, wenn das Jakobskreuzkraut berührt wird. Oft handele es sich bei den gelben Blüten am Wegesrand aber auch um völlig ungefährliche Pflanzen, wie etwa Hornklee, Johanniskraut, Wiesen-Pippau oder Rainfarn.

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Das Jakobskreuzkraut wächst dort, wo es in Ruhe gelassen wird - gerne auf Wiesen und
Weiden, brachliegenden Flächen oder am Wegesrand.


Sowohl beim Jakobskreuzkraut als auch beim Eichenprozessionsspinner gilt: Die Gemeinde Stemwede kümmert sich nur um Nester oder Pflanzen auf gemeindeeigenen Grundstücken. „An den Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen ist die jeweilige Landes- oder Kreisbehörde zuständig, auf Privatbesitz die jeweilige Eigentümerin bzw. der Eigentümer des Grundstücks“, erklärt Vorbröker. 

„Wir setzen auf Aufklärung statt Alarm zu schlagen“, so Stemwedes Bürgermeister Kai Abruszat abschließend. „Es empfiehlt sich die Hinweise und Markierungen ernst zu nehmen und die Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen. Dann lassen sich die Risiken im Allgemeinen gut kontrollieren. 

Auf der Homepage der Gemeinde (www.stemwede.de) gibt es weitere Informationen zum Eichenprozessionsspinner, dem EPS-Frühwarnsystem und dem Jakobskreuzkraut sowie Tipps zum Umgang und zur Bekämpfung. 

Quelle und Fotos: Gemeinde Stemwede