IHK: Trend zur Gründung im Nebenerwerb hält an
Minden-Lübbecke -

Unser Foto zeigt von links die drei Gründer Viktor Kröker, Werkzeug- und Vorrichtungsbau in Espelkamp, Axel Eismann, Foodtruck aus Bad Oeynhausen und Frederike Hestermann, Eventmanagement in Petershagen. (Foto: IHK)
Der Anteil der Nebenerwerbsgründungen steigt im Kreis Minden-Lübbecke weiter an: Zu diesem Ergebnis kommt die Mindener Zweigstelle der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) in ihrem Bericht zur aktuellen Gründungssituation.
Demnach erfolgten im Jahr 2016 bereits 46,7 Prozent der Gründungen im Nebenerwerb und 53,3 Prozent im Hauptgewerbe. Im Jahr 2012 waren es lediglich 33,3 Prozent Nebenerwerbsgründungen und noch 66,7 Prozent Haupterwerbsgründungen. IHK-Zweigstellenleiter Karl-Ernst Hunting: „Der Anteil der Nebenerwerbsgründungen hat durchgehend von Jahr zu Jahr zugenommen, was uns nicht verwundert und sich aus den aktuellen ökonomischen und technischen Gegebenheiten ableitet.“
Ein Grund sei sicherlich das Internet mit all seinen Möglichkeiten und neuen Geschäftsmodellen. Es bringe die globalen Absatzmärkte direkt ins Wohnzimmer. Weitere Motive für den Aufbau eines zweiten Standbeines sind laut IHK-Existenzgründungsberaterin Nadine Obersundermeyer der Wunsch nach einem Zusatzeinkommen sowie eine Minimierung des Existenzrisikos.
Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung sei dabei nicht zu unterschätzen, denn auch im Nebenerwerb können hohe fünfstellige oder sechststellige Gewinne erwirtschaftet werden.
Insgesamt sei die Anzahl der Gründungen im Kreis Minden-Lübbecke von 1.776 im Jahr 2015 auf 1.612 Existenzgründungen im Jahr 2016 gesunken (nur IHK-zugehörige Unternehmen ohne Zweigstellen und ohne Rechtsformwechsel). Das sei ein Rückgang von rund 9,2 Prozent. Die Gründe hierfür seien vielfältig. Hunting: „Ein stark beeinflussender Faktor ist der Beschäftigtenrekord und die niedrige Arbeitslosenquote.“ Seit 2007 verlaufe die Entwicklung von Arbeitslosenquote und Gewerbeanmeldungen im Mühlenkreis nahezu parallel. Der Schritt in die Selbstständigkeit sei schwerer, wenn damit die Aufgabe eines sicheren Beschäftigungsverhältnisses verbunden sei und gleichzeitig der Erfolg einer Geschäftsidee ungewiss bleibe.
Die Gründungen erfolgten in Minden-Lübbecke mit 61,5 Prozent vor allem in der Dienstleistungsbranche, gefolgt vom Handel mit 28,2 Prozent und dem produzierenden Gewerbe mit 10,3 Prozent. Obersundermeyer: „Bei den Kleingewerbetreibenden hat der Anteil der Gründungen durch Frauen weiter zugenommen.“ Er stieg in Minden-Lübbecke von 34 Prozent im Jahr 2015 auf 37 Prozent im Jahr 2016. Dementsprechend nahm der Anteil der Gründungen durch Männer von 66 Prozent (2015) auf 63 Prozent (2016) ab.
Während der Vorstellung der IHK-Zahlen berichteten Viktor Kröker, Werkzeug- und Vorrichtungsbau in Espelkamp, Frederike Hestermann, Eventmanagement in Petershagen, sowie Axel Eismann, Foodtruck aus Bad Oeynhausen, von ihren persönlichen Erfahrungen als Existenzgründer und Jungunternehmerin.
(Text: Karl-Ernst Hunting – IHK-Zweigstelle Minden-Lübbecke)
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