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Held, Weichei und Zicke: „Nibelungen“ auf dem Hünenbrink

Lübbecke -

Nibelungen

Er bekämpfte einen Drachen. Badete in dessen magischem Blut und wurde damit fast unverwundbar. Er half seinem König, das Herz der mächtigen Brunhild (mehr oder weniger) zu erobern. Nun kommt der sagenumwobene Held Siegfried nach Lübbecke-Nettelstedt und gibt sein Debüt im Abendstück „Die Nibelungen – eine Gaunerkomödie“ auf der Freilichtbühne Nettelstedt. Die Premiere des Stückes beginnt an diesem

Samstag, 29. Juni 2019
um 20.30 Uhr
auf der Hünenbrink-Bühne in Lübbecke-Nettelstedt. Gespielt wird das Stück dann immer samstags um 20.30 Uhr; die letzte Vorstellung ist am 31. August 2019.

Nibelungen

Die Abendvorstellung 2019 der Freilichtbühne Nettelstedt widmet sich einer der großen und wohl bekanntesten Heldengeschichte überhaupt: Der Nibelungen-Saga. Die meisten dürften die Geschichte rund um den Helden Siegfried in irgendeiner Form schon mal gesehen haben: Ein starker Kämpfer, Siegfried, bekämpft und tötet einen böswilligen Drachen. Nach erfolgter Tat badet Siegfried im Blut seines Opfers und erlangt dadurch die Unverwundbarkeit. Einziger Wehrmutstropfen: Ein Blatt bedeckte Siegfrieds Körper an einer Stelle. Diese blieb weiterhin verwundbar. 

Nach seinem (fast)Vollbad zog Siegfried mit dem vom Drachen geraubten Schatz weiter und kam an die Burger der Burgunder, wo König Gunther herrschte. Dieser schickte Siegfried für sich in den Kampf um die Hand der Königin Brunhild von Island. Wie zu erwarten, besiegt Siegfried die schöne und mächtige Königin. König Gunther konnte sie zur Frau nehmen. Siegfried selbst heiratet die Schwester des Königs: Krimhild. Doch es kam, wie es kommen musste - und der Betrug Siegfrieds und Gunthers fiel auf. Gleichzeitig kommt Hagen von Tronje ins Spiel, der auch nicht gut auf Siegfried zu sprechen ist. So viel zum bekannten Klassiker und der Rahmengeschichte.

Nibelungen

Diese wird auch vom Ensemble der Freilichtbühne aufgegriffen. Schaut man sich aber allein schon den vollen Titel des Stücks an wird klar, dass es sich nicht um die gewohnte Version handelt. Das Stück heißt in voller Länge nämlich „Die Nibelungen – eine Gaunerkomödie“. Auch hier geht es um den heldenhaften Siegfried. Aber auch um „das Weichei Gunther“ und die „eitle Zicke“ Krimhild. Zudem kommen drei geheimnisvolle Betrügerinnen ins Spiel, die sich durch Täuschung und Tarnung an den Hof von König Gunther stehlen. 

Zusammen mit den Zwergen, Walküren und den Spannungen der anderen Figuren entsteht eine unterhaltsame Neuinszenierung der Nibelungen. Das Ensemble schafft es, die klassische Saga beizubehalten, setzt die Figuren und Handlungen aber stark ironisiert in Szene. „Von der Skurilität her geht es stark in die Richtung Monty Python“, so das Ensemble des Stücks. Und natürlich kommt auch die musikalische Untermalung wieder nicht zu kurz. Mit den drei Stücken „Wild und Frei“, „Kommt ihr Jungfern helft mir klagen“ und dem „Trinklied“ kommen auch Liebhaber vom Mittelalter-Rock auf ihre Kosten.
(Text und Fotos: Steffen Meinert)