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Häusliche Pflege braucht großes und kleines Netzwerk

Minden-Lübbecke -

Pflegehilfe Kreis
Unser Foto zeigt von links Helga Reinisch (Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz OWL), Margarete Brunsmann (Kreis Gütersloh), Sonja Bergenthal (Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz OWL), Andreas Hilgendorf (Kreis Minden-Lübbecke), Lea Lübking (Kreis Minden-Lübbecke), Hans-Joerg Deichholz (Kreis Minden-Lübbecke), Klaus Marschall (Kreis Minden-Lübbecke), Wolfgang Backs (Kreis Minden-Lübbecke) und Dirk Eickmeyer (Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz OWL). Foto: Janine Küchhold - Kreis Minden-Lübbecke

Das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz OWL und das Sozialamt des Kreises Minden-Lübbecke haben zu einer gemeinsamen Informationsveranstaltung über Unterstützungsangebote in der häuslichen Pflege in das Kreishaus eingeladen. Die Veranstaltung richtete sich an professionelle Anbieterinnen und Anbieter von ambulanten Pflege- und Unterstützungsleistungen sowie entsprechende Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus dem Kreis Minden-Lübbecke.

Sozialdezernent Hans-Joerg Deichholz begrüßte die rund 70 Gäste und machte gleich zu Beginn deutlich, wie wichtig die Altenpflege für die Gesellschaft sei. Im Kreis Minden-Lübbecke gibt es derzeit etwa 13.800 Menschen, die Leistungen der Pflegeversicherung erhalten, rund 10.500 davon werden zu Hause versorgt, teilweise mit Unterstützung ambulanter Pflegedienste. „Für diese Leistung gebührt den zahlreichen pflegenden Angehörigen unser aller Dank und großer Respekt“, sagte Deichholz. „Bei der Versorgung pflegebedürftiger Menschen sehe ich großes Potenzial in kleinen und großen Netzwerken auf unterschiedlichen Ebenen. Und da sind wir im Kreis Minden-Lübbecke auf einem guten Weg.“

Für das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz OWL mit Sitz in Bielefeld begrüßte dessen Leiterin, Helga Reinisch, die Gäste. Ziel der landesweit 12 Regionalbüros sei es, in Zusammenarbeit mit den Kreisen und kreisfreien Städten in Nordrhein-Westfalen regionale Versorgungsstrukturen der häuslichen Pflege weiterzuentwickeln. Gefördert werden die Regionalbüros durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, die Landesverbände der Pflegekassen und den Verband der Privaten Krankenversicherung (Internet: www.alter-pflege-demenz-nrw.de).

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In der Veranstaltung wurde zudem über das wichtige Thema Entlastungsleistungen informiert. Alle pflegebedürftigen Menschen der Pflegegrade 1 bis 5 haben einen Anspruch auf Entlastungsleistungen, wenn sie zu Hause gepflegt werden. Mit dem damit verbundenen Entlastungsbetrag in Höhe von monatlich 125 Euro können zum Beispiel Leistungen der Tagespflege, der Kurzzeitpflege, der ambulanten Pflegedienste sowie der so genannten „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ finanziert werden. Bei den letztgenannten Angeboten handelt es sich insbesondere um haushaltsnahe Dienstleistungen, Gruppenangebote, Alltags- und Pflegebegleitungen. Für die Abrechnung mit der Pflegekasse ist es wichtig, dass diese Angebote nach Landesrecht anerkannt sind. Zuständig für diese Anerkennung sind in Nordrhein-Westfalen die Kreise und kreisfreien Städte. „Bislang nehmen lediglich 27 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen den Entlastungsbetrag und die damit möglichen Angebote zur Unterstützung und Entlastung in der häuslichen Pflege in Anspruch“, so Reinisch.

In den sich anschließenden Diskussionen in Arbeitsgruppen wurde klar, dass der Anspruch auf den monatlichen Entlastungsbetrag und die damit verbundenen Möglichkeiten bei vielen pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen nicht ausreichend bekannt sind. Hier sei mehr Aufklärungsarbeit gefordert, so das Ergebnis der Arbeitsgruppen. Darüber hinaus müssen pflegebedürftige Menschen sowie pflegende Angehörige, und hier insbesondere Frauen, noch stärker motiviert werden, Unterstützungs- und Entlastungsleistungen anzunehmen. Die Inanspruchnahme solcher Leistungen sei noch zu häufig mit Scham besetzt, da waren sich die Teilnehmenden im Kreishaus einig.

Ebenso bestand Einigkeit darin, dass sich die Anbieterinnen und Anbieter von Angeboten zur Unterstützung im Alltag und die ambulanten Pflegedienste miteinander vernetzen und zusammenarbeiten sollten. Diesen Vernetzungswunsch nehmen das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz OWL, das Netzwerk Ambulanter Dienste e.V. im Kreis Minden-Lübbecke (NADel e.V.) und der Kreis Minden-Lübbecke nun auf und werden gemeinsam zu einer solchen Vernetzung einladen.

Ausführliche Informationen zur Nutzung des monatlichen Entlastungsbetrages in Höhe von 125 Euro sowie zu den Angeboten zur Unterstützung im Alltag im Kreis Minden-Lübbecke gibt es auch in den Zentren für Pflegeberatung in Bad Oeynhausen, Espelkamp und Minden (Infotelefon Pflege: 0571-80722807, Internet: www.pflegeberatung-minden-luebbecke.de).

Kontakt

Kreis Minden-Lübbecke | Sozialamt
Klaus Marschall
Tel: 0571-80723640 | E-Mail: k.marschall@minden-luebbecke.de

(Text: Janine Küchhold - Kreis Minden-Lübbecke)