• Lübbecke
  • Espelkamp
  • Rahden
  • Pr. Oldendorf
  • Hüllhorst
  • Stemwede

Drohanrufer löst massiven Polizeieinsatz mit SEK aus

Porta Westfalica -

Update der Polizei: Nach SEK-Einsatz: Verdächtiger bestreitet Vorwürfe

Nach dem SEK-Einsatz in Porta Westfalica am Freitagmorgen ist die Polizei bei ihren Ermittlungen nach den Drohanrufen durch einen anonymen Mann bei zwei bayrischen Polizeidienststellen vorangekommen. Der 37-Jährige bestreitet energisch die Vorwürfe, er sei der anonyme Anrufer gewesen. Ein Zeuge gab bei den Ermittlern an, er sei mit dem 37-Jährigen bis Mitternacht zusammen gewesen. Ihm seinen keine Anrufe des Mannes aufgefallen. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft wird der Mann im Laufe des Tages wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen sind damit aber nicht abgeschlossen.

Bei einer rund fünfstündigen Wohnungsdurchsuchung des Verdächtigen fanden die Beamten rund 30 erlaubnisfreie Kurzwaffen samt der dazugehörigen Munition sowie einige Armbrüste und Blasrohre. Scharfe Waffen befanden sich nicht in der Wohnung. Ebenso sichergestellt wurden mehrere Handys und Laptops des Mannes. Deren Auswertung durch die Ermittler wird einige Tage in Anspruch nehmen.

Zudem fanden die Beamten diverse verendete Tiere, wie eine Schlange, mehrere Skorpione und Spinnen. Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Porta Westfalica wurden informiert und verschafften sich vor Ort ein Bild.

Der bei der Festnahme unverletzt gebliebene 37-Jährige ist für die Polizei Minden-Lübbecke kein Unbekannter. Bereits Mitte August des vergangenen Jahres war es schon einmal zu einem SEK-Einsatz bei ihm gekommen. Konkrete Hinweise, dass sich der Mann etwas antun wollte und Waffen habe, lösten seinerzeit die Polizeiaktion aus. Später gab der heute 37-Jährige an, dass es sich bei den bei der Polizei eingegangenen Hinweisen um ein "Missverständnis" gehandelt hätte. Schon bei diesem Einsatz befanden sich zahlreiche erlaubnisfrei Waffen in dessen Wohnung.

SEK Einsatz

Das war passiert

Zu einem Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei ist es am frühen Freitagmorgen im Ortskern von Porta Westfalica-Hausberge gekommen. Dabei wurde ein 37-jähriger Mann in dessen Wohnung an der Schalksburgstraße vorläufig festgenommen. Eine Gefahr für Anwohner bestand nicht. An dem Einsatz waren neben heimischen Polizeikräften auch Beamte einer Verhandlungsgruppe aus Bielefeld beteiligt.

Der 37-Jährige steht im Verdacht, am Donnerstag im Laufe des Abends bei zwei bayrischen Polizeidienststellen in Augsburg und im Landkreis Aichach-Friedberg per Telefon angekündigt zu haben, auf deren Dienststelle zu kommen und sich dort erschießen lassen zu wollen. Zudem behauptete der zunächst anonyme Anrufer, dass er im Besitz einer selbst gebauten Maschinenpistole sei. Diese gegen 17.30 Uhr bei der Polizeiinspektion (PI) Friedberg und anschließend gegen 23.45 Uhr bei der PI Augsburg Mitte eingegangenen Telefonate mit nahezu identischem Inhalt lösten dort einen massiven Polizeieinsatz aus. Auch hier war ein SEK im Einsatz.

Bei der Suche nach dem unbekannten Anrufer ergaben sich im Laufe der Nacht eindeutige Hinweise auf die Anschrift in Porta Westfalica. Daraufhin informierten die bayrischen Beamten die heimische Kreispolizeibehörde. Gegen 7.30 Uhr griff das SEK aus Bielefeld schließlich zu und drang in die Wohnung des 37-Jährigen ein.

Derzeit befindet sich der Verdächtige im Polizeigewahrsam in Minden. Kriminalbeamte untersuchen gegenwärtig dessen Wohnräume und sichern Spuren. Über die Ergebnisse der weiteren Ermittlungen und die möglichen Hintergründe wird die Polizei zu einem späteren Zeitpunkt berichten.
(Text und Motivfoto: Polizei)