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Biotonnenkontrollen zeigen Wirkung

Minden-Lübbecke -

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So nicht – diese Biotonne bleibt stehen, da sie mit Plastiktüten und anderen Störstoffen verschmutzt ist. Foto: Schweitzer Media

Seit der Verschärfung der Bioabfallverordnung im Mai 2025 gelten bundesweit niedrigere Grenzwerte für Fremdstoffe in Bioabfällen. Die jüngste Tonnenkontrollaktion von über 40 kommunalen Entsorgern hat gezeigt: Viele Bürger trennen bereits besser – doch noch immer landet zu viel Plastik, Glas oder Restmüll in der Biotonne.

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In Minden-Lübbecke wurden im Zeitraum vom 22. September bis 02. Oktober 22.100 Biotonnen kontrolliert, 665 davon konnten wegen Fehlbefüllung nicht geleert werden. Bemerkenswert: in der Stadt Minden, die bereits seit Jahren flächendeckend Tonnenkontrollen durchführt, erhielten nur 1,62% der kontrollierten Biotonnen eine rote Karte. In Kommunen, die bisher nur stichpunktartige Kontrollen durchführen konnten, betrugen die Anteile der roten Karten von 4% bis hin zu 18%. Ein deutliches Zeichen dafür, dass mit der Kombination „Aufklärung und Tonnenkontrolle“ eine signifikante Verbesserung der Bioabfallqualität erreicht wird.

Bundesweit liegt der Anteil der zurückgewiesenen Tonnen übrigens bei 3 Prozent.

„Angesichts der neuen Gesetzeslage dürfen wir uns nicht ausruhen“, sagt Henning Schreiber, Geschäftsführer der KAVG. „Wir müssen weiter dranbleiben. Jede korrekt befüllte Biotonne zählt – für den Klimaschutz, für sauberen Kompost und für die Zukunft unserer Kreislaufwirtschaft.“

Gesetzesverschärfung erhöht Druck auf Kommunen und Bürger

Die Novelle der Bioabfallverordnung verpflichtet seit Mai 2025 alle kommunalen Entsorger zu konsequenten Kontrollen. Ziel ist es, die Qualität des erzeugten Komposts zu sichern – denn zu viele Störstoffe gefährden die stoffliche Verwertung. Besonders problematisch: Plastiktüten, kompostierbare Folienbeutel, Glas und Metall. Sie müssen mit hohem technischen und wirtschaftlichen Aufwand aussortiert werden – oder sie landen schlimmstenfalls auf Feldern, in Gewässern oder in unserer Nahrungskette.

Es dürfen nicht mehr als 1 Prozent Kunststoffe und nicht mehr als 3 Prozent Störstoffe insgesamt über die Bioabfallsammlung in die Vergärungs- und Kompostierungsanlagen gelangen.

„Wir wollen nicht bestrafen, sondern aufklären“

Trotz der steigenden Anforderungen sieht Wilfried Buhre, Leiter Biologische Abfallbehandlung bei der KAVG, die Aktion positiv. „Viele Rückmeldungen waren konstruktiv und unterstützend“, so Wilfried Buhre. „Wir setzen weiterhin auf Dialog und Information – aber wir müssen auch konsequent handeln, um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten.“

Tonnenanhänger und Aufkleber während der Aktion gaben direkte Rückmeldung zum Zustand der Tonne – ein Ansatz, der laut den teilnehmenden Unternehmen auch in Zukunft fortgeführt werden soll.

Zahlen mit Klimarelevanz

Eine Quote von 3 Prozent nicht geleerter Tonnen bedeutet auf das Jahr gerechnet:

  • rund 60.000 Tonnen weniger Kompost
  • 16.500 Tonnen mehr CO₂-Ausstoß
  • über 50.000 Menschen weniger, die mit Bioenergie versorgt werden könnten

„Das zeigt, wie viel Potenzial in einer sauberen Trennung steckt“, so Jens Ohde vom wirfuerbio e.V. „Jede korrekt befüllte Biotonne zählt für den Klimaschutz.“