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Wegen Blaualgen: Badesee Großer Weserbogen gesperrt

Porta Westfalica -

Großer Weserbogen
Unser Foto zeigt einen Blick von der Wittekindsburg im Wiehengebirge auf die Weser und die Seenlandschaft am Großen Weserbogen. Im Hintergrund der Mittlere See als größter See.

Am Großen Weserbogen besteht ein Badeverbot wegen eines vermehrten Aufkommens an Blaualgen. Der Kreis hat das Badeverbot am 28. August 2019 mündlich ausgesprochen. Der Betreiber hatte bereits vorsorglich Verbotsschilder aufgestellt. Die offizielle Badesaison endet zwar erst am 15. September, weil aufgrund der vorherrschenden Witterung jedoch noch von einer Vermehrung der Blaualgen auszugehen ist, kann eine Gesundheitsgefährdung, z. B. durch das Verschlucken von Wasser nicht ausgeschlossen werden. Daher besteht zum Schutz der Bevölkerung das Badeverbot. Im Normalfall endet die Badesaison am Großen Weserbogen diesmal am 15. September 2019.

Während der Badesaison überwachen die Gesundheitsbehörden die Badegewässer nach den Vorgaben der Badegewässerverordnung auf bakterielle Verunreinigungen. 

Durch das starke Algenaufkommen kann es bei Badenden zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Hautreizungen, bei Schlucken des Wassers zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Des Weiteren hat die starke Algenbildung u.U. eine Verminderung der Sichttiefe zur Folge. Dadurch sind die Rettungschancen bei Badeunfällen vermindert.

Massenvermehrungen von so genannten Blaualgen (besser Cyanobakterien) treten vor allem bei hohen Wassertemperaturen in den Sommermonaten auf. Das Wasser verfärbt sich durch Cyanobakterien und kann einen üblen Geruch nach faulen Eiern und Gülle sowie nach Ammoniak verbreiten. 

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Gesundheitlich problematisch sind allergische Haut- und Schleimhautreizungen durch Zellbestandteile der Bakterien. Toxine von Cyanobakterien können Leber- und neurotoxische Wirkung entfalten. Einige dieser Gifte können im menschlichen Körper nicht abgebaut werden. Daher ist ein Verschlucken von Wasser, das stark mit Cyanobakterien durchsetzt ist, unbedingt zu vermeiden. Es können akute Durchfälle auftreten, die auch mehrere Tage anhalten können. Vor allem kleine Kinder sollten vor Verschlucken des Wassers geschützt werden. Wenn sie in der flachen Uferzonen spielen, können sie auch durch Hand- zu Mund-Kontakt Gifte aufnehmen. Bei Tieren sind außerdem Fälle von tödlichen Vergiftungen bekannt, wenn sie das Wasser trinken. Bei Menschen ist ein derart schwerer Verlauf nach Baden in belastetem Wasser aber nicht bekannt.

Anzeichen einer "Algenblüte", also Massenentwicklung von Cyanobakterien

Massenansammlungen von Cyanobakterien werden gelegentlich mit chemischen Farbstoffen, aber auch mit Blütenpollen, die auf der Wasseroberfläche schwimmen, verwechselt. 

Algen"blüten" haben folgende Merkmale: 

  • die Sichttiefe beträgt (meist deutlich) unter einem Meter
  • das Wasser ist grünlich oder bläulich-grünlich verfärbt oder getrübt 
  • Schlierenbildung bis hin zu Algenteppichen
  • wolkenartige Verteilung im Wasser

Gesundheitsbehörden empfehlen, auf das Baden zu verzichten, wenn in knietiefem Wasser durch die beschriebenen Merkmale die Füße nicht mehr zu sehen sind.

Cyanobakterien werden auch häufig durch Wind an bestimmten Stellen des Sees vor allem in Buchten zusammengetrieben. Bei wechselnden Winden können sie schnell ihren Platz ändern, so dass Baden unter Umständen schnell wieder gut möglich wird.
(Text: Sabine Ohnesorge- Kreis Minden-Lübbecke)