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„Warum für die Zukunft lernen, wenn ihr sie zerstört?“

Minden-Lübbecke -

Klimawandel-demo

Die Aktion begann in Australien und Asien, setzte sich in Europa fort und geht in den USA weiter: Weltweit gingen bzw. streiken Menschen für den Klimaschutz. Was als zunächst nachsichtig belächelte Schüler-Protestbewegung »Fridays for Future« begann, hat sich nun zu einem Massenprotest von Menschen aller Altersgruppen und sozialen Schichten ausgeweitet, einer Bewegung, die die Politiker in vielen Ländern sichtbar unter Druck setzt. Hunderttausende waren es an diesem Freitag, 20. September 2019, in ganz Deutschland, die ihren Unmut und ihre Unzufriedenheit mit der Untätigkeit und unzulänglichen Handlungsweise der bundesdeutschen Spitzenpolitiker in Sachen Klimaschutz auf die Straßen trugen. 

Im Mühlenkreis war Minden das Zentrum der Protestwelle für den Kampf gegen Klimawandel. „Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft klaut!« Dieser Sprechchor war vielfach zu hören auf dem Marktplatz, wo sich gegen 12 Uhr die Menschen zum friedlichen, aber lauten Protest versammelt hatten und nach einer kurzen Einstimmung von den jungen Organisatoren auf den perfekt vorbereiteten Demonstrationszug durch die Stadt geschickt wurden. „Wir sind vierstellig“, freuten sich die verantwortlichen jungen Leute an den Mikrofonen auf der kleinen Bühne. Schüler teilweise in ganzen Klassen wie aus der Gesamtschule Hüllhorst, Erwachsene, Familien mit kleinen Kindern, die eigens von einer Sprecherin begrüßten „Oldies für Future“ – es war eine bunt gemischte Menge, die sich unter Polizeibegleitung über den Domhof auf den Demoweg machte. 

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„Wenn das Klima eine Bank wäre, hättet ihr sie schon längst gerettet“ oder „Warum für die Zukunft lernen, wenn ihr sie zerstört?“ waren die unmissverständlichen Vorwürfe an die derzeit Verantwortlichen bzw. auch an die ältere Generation, die nach Meinung der Jugend viel zu wenig gegen die drohende Klimakatastrophe tun. Und mit der Aufschrift „Dieses Plakat ist lächerlich, genau wie Eure Klimapolitik!“ machte eine Teilnehmerin deutlich, wie sie die politischen Anstrengungen für mehr Klimaschutz einschätzt. Dass dieser Klimastreiktag auch in Minden nicht der letzte gewesen ist, daran ließen die Organisatoren keinen Zweifel: „Wir werden weitermachen, immer wieder, bis endlich etwas passiert.“ 

Am Rande der Demo machte die Aktion „Seebrücke Minden“ mit Flugblättern auf sich aufmerksam. Dieses Netzwerk aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren hat sich zum Ziel gesetzt, Minden zu einem „sicheren Hafen für schiffbrüchige Geflüchtete zu machen“.