Soroptimistinnen mahnen Pandemie-Ignoranten
Lübbecke -
Nach einer längeren Pause während des Corona-Lockdowns konnten die Soroptimistinnen des Clubs Lübbecker Land ihre Clubtreffen wieder aufnehmen. Am 1. Clubabend im Juli standen interessante persönliche Erfahrungsberichte aus dem Berufs- und Alltagsleben wie z. B. aus der Lebensmittelindustrie, aus dem Einzelhandel, aus selbstständiger Tätigkeit und auch sozialen Einrichtungen auf dem Programm.
Zwei Clubschwestern des Sachbereiches „Internationale Verständigung“ trugen Informationen zu Marokko und Südafrika vor. Beide Clubschwestern, die persönliche Verbindungen zu diesen Ländern haben, berichteten in beeindruckendem Maße über die dort herrschenden Maßnahmen während der Corona-Pandemie: strikte Ausgangsverbote, eingeschränkte und unzureichende Versorgung, Einsatz von Polizei und Militär sowie eine strenge Überwachung der Bevölkerung, zum Teil sogar unter Einsatz von Drohnen. Eine Kontrollmaßnahme, die zum Schutze des Allgemeinwohls getroffen wurde.
Die Clubschwestern „Lübbecker Land“ sind sich darin einig, dass „wir in der Bundesrepublik Deutschland froh sein können, nicht von solch drastischen Maßnahmen betroffen zu sein.“ Die Haltung der Soroptimistinnen des Clubs Lübbecker Land ist unmissverständlich: „Daher möchten wir ausdrücklich positiv auf die von unseren Politikerinnen und Politikern geleistete Führung durch den Lockdown – basierend auf wissenschaftlichen Ergebnissen und Erkenntnissen – deren positive Aufklärungsarbeit und die Versorgung durch unseren Sozialstaat hinweisen. Deutschland ist mit seinen Maßnahmen bisher gut durch die Pandemie gekommen und erntet dafür sogar weltweite Anerkennung.
Natürlich ist die Freude über die zahlreichen Lockerungen groß. Doch dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass das Leben in einem Sozialstaat Rücksichtnahme von jedem einzelnen Bürger erfordert. Daher treten wir entschlossen allen Zweiflern der Pandemie entgegen und sind der Ansicht, dass diese Minderheit in vielen – auch medialen - Bereichen zu viel Beachtung findet. Eine Mehrheit von 87 bis 90 Prozent der Bevölkerung ist bereit, die getroffenen Maßnahmen zu unterstützen. Diese Mehrheit sollte ermutigt werden, den Querdenkern energisch entgegen zu treten.
Als nicht-politische Organisation liegen uns ein funktionierendes Sozialwesen und eine Demokratie am Herzen, deren Schutz ein oberstes Gebot aller Bevölkerungsschichten sein muss. Ein Schutz, den niemand aufgeben möchte. Allen Ignoranten zur Mahnung: Der Sozialstaat ist ein Luxus, den wir gerne behalten möchten.“
(Text: Martina Meier, Präsidentin - für die Soroptimistinnen des Clubs Lübbecker Land)