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Prämien sollen Mangel an Ärzten beheben helfen

Kreis Herford -

Auch in 2021 will der Kreis Herford neue Hausärzt*innen mit Prämienzahlungen anlocken. Das hat der Kreisausschuss am 02. Dezember 2020 einstimmig beschlossen. Hierfür sollen für 2021 insgesamt 150.000 Euro zur Verfügung stehen.

Bereits seit 2019 können Allgemeinmediziner, die sich im Kreis Herford niederlassen wollen, einmalig 25.000 Euro Fördermittel beantragen. Voraussetzungen dafür: Sie müssen mindestens fünf Jahre vor Ort sein und die Praxis muss in einem unterversorgten Bereich liegen.

Der Kreis Herford weist insgesamt eine geringe Hausarztdichte auf. Die Zahl der Hausärzte ist rückläufig, in Vlotho und Herford sind die Hälfte der Ärzte zudem über 60.

Die unterversorgten Gebiete sind nach der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) derzeit Vlotho, Löhne und Herford. Kirchlengern ist durch die Förderung einer Praxis durch den Kreis Herford nicht mehr als unterversorgtes Gebiet eingestuft.

„Wir haben Samen gesät und können nun mit der Ernte beginnen. Unser Förderprogramm ist dabei nur ein Puzzlestein von vielen und das Bild wird immer vollständiger. Das freut mich sehr, denn die gesundheitliche und insbesondere die hausärztliche Versorgung sind nicht nur wichtig für die Menschen im Kreis Herford, sondern sind auch wichtige Standortfaktoren für die Städte und Gemeinden“, so Landrat Jürgen Müller.

Insgesamt hat der Kreis Herford bisher vier Arztpraxen mit jeweils 25.000 Euro gefördert: Zwei Praxen in Vlotho sowie jeweils eine Praxis in Kirchlengern und Herford.

Was bedeutet Versorgung

Ein Gebiet ist - laut Bedarfsplan der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) - zu 100 Prozent versorgt, wenn pro Hausarzt 1.609 Patienten versorgt werden können. Wird dieser Wert um mehr als 25 Prozent unterschritten, gilt ein Gebiet als unterversorgt. Liegt der Versorgungsgrad bei 110 Prozent, gilt ein Gebiet als überversorgt. Hier kann sich erst wieder ein Hausarzt niederlassen, wenn zuvor ein anderer Hausarzt ausgeschieden ist. Weitere Infos gibt es unter: https://www.kvwl.de/arzt/sicherstellung/bedarfsplanung
(Text: Petra Scholz – Kreis Herford)