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Physiotherapeut in Haft: Kinderpornos - Missbrauchsvorwurf

Bad Oeynhausen -

Kripo-Marke

Bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld wird derzeit ein Ermittlungsverfahren gegen einen 60-jährigen Physiotherapeuten und Heilpraktiker aus Bad Oeynhausen wegen des Verdachts des Besitzes von Kinderpornografie und des sexuellen Missbrauchs von Kindern geführt. Dem Beschuldigten wird u.a. vorgeworfen, bei mehreren Gelegenheiten in seinen Praxisräumen pornografische Fotos von zwei Kindern im Rahmen der Behandlung angefertigt zu haben. Daneben soll er zahlreiche weitere kinder- und jugendpornografische Bilder besessen haben. 

Der Beschuldigte befindet sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft Bielefeld und der Dortmunder Polizei seit dem 28. März 2019 auf Grund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Bielefeld wegen Wiederholungsgefahr in Untersuchungshaft. 

Ob über die dem Haftbefehl zugrunde liegenden Geschehnisse weitergehende Vorwürfe gegen den Beschuldigten zu erheben sind, die im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als behandelnder Physiotherapeut von Kindern und Jugendlichen stehen könnten, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Die Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke wird hierbei durch spezialisierte Ermittler und Opferschutzbeauftragte des Polizeipräsidiums Dortmund unterstützt. 

In diesem Zusammenhang richtet die Polizei Anlaufstellen ein, an denen sowohl Ermittler als auch Opferschutzbeauftragte zur Verfügung stehen. Die Polizei ist dabei ab diesem Donnerstag bis voraussichtlich einschließlich Samstag (6. April 2019) in der Zeit von 10 bis 20 Uhr mit mobilen Teams vor Ort:  in Minden, Markt und in Bad Oeynhausen, Herforder Straße / in Höhe des Bahnhofs. 

Mögliche Betroffene und Zeugen können sich zudem an die Polizeidienststellen in Bad-Oeynhausen und Minden-Lübbecke wenden. 

Telefonisch sind die Opferschutzbeauftragten und Ermittler ab sofort unter der Rufnummer der Dortmunder Polizei 0231-1327444 erreichbar. 
(Text: Staatsanwaltschaft Bielefeld / Motivfoto: Polizei)

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Erziehungs- und Familienberatungsstelle bietet Info-Telefon an

Im Zusammenhang mit aktuellen Ermittlungen zu einem Fall in Bad Oeynhausen, bei dem es um Kinderpornographie geht, steht besorgten Eltern neben anderen Anlaufpunkten auch die Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Kreises mit ihren Fachkräften zur Verfügung. Sie hat hierfür eine eigene Telefonnummer eingerichtet. 

„Das Wichtigste für ein Kind ist, dass die Eltern ruhig bleiben“, sagt Regina Reichart-Corbach, Leiterin der Beratungsstelle für Schul- und Familienfragen. „Wenn sich Ihr Kind normal verhält, ist dies immer erst einmal ein gutes Zeichen. Beobachten Sie Ihr Kind aufmerksam, aber möglichst unauffällig. Vermitteln Sie Ihrem Kind generell, dass es zu Ihnen kommen kann, wenn es etwas stört oder belastet. Sollten Sie konkreten Anlass zur Sorge haben, dann rufen Sie uns gerne an – unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Ihnen mit fachlicher Kompetenz und langjähriger Erfahrung gerne mit Rat und Tat zur Seite.“ 

Das Info-Telefon der Erziehungsberatungsstelle unter der Nummer 0571-80712222 ist täglich von Montag bis Donnerstag 8 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr sowie Freitag 8 bis 12.30 Uhr besetzt. 

Weitere Ansprechpartner:

  • Hotline Jugendamt der Stadt Bad Oeynhausen: 05731-144003 
  • Hotline der Polizei zum Fall in Bad Oeynhausen (Opferschutz und Ermittler): 0231-1327444.

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Statement von Landrat Dr. Ralf Niermann als Chef der Kreispolizeibehörde zum Fall des Verdachts von Kinderpornographie in Bad Oeynhausen

„Es macht mich traurig, dass wir einen solchen Fall in unserem Kreisgebiet haben. In Gedanken bin ich bei den Familien, die jetzt vor der Frage stehen, ob sie selbst möglicherweise betroffen sein könnten. 

Die ersten Einschätzungen zu einem polizeilichen Fehler stelle ich keineswegs in Abrede. Ich weise aber zugleich auch darauf hin, dass Sonderermittler Ingo Wünsch – Presseinformationen zufolge - das Vorgehen unserer Kreispolizeibehörde als „hoch professionell“ bewertet hat. Die Ermittlungen seien umfassend und nachvollziehbar dokumentiert. 

Insgesamt sage ich deutlich: Nach 12 Jahren Erfahrung als Landrat und Chef der Kreispolizeibehörde bin ich überzeugt, dass wir engagierte und qualifizierte Kolleginnen und Kollegen bei der Kreispolizeibehörde haben, und dafür sprechen auch unsere über Jahre nachweislich guten Arbeitsergebnisse für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger im Mühlenkreis. 

Zu den laufenden Ermittlungen kann und darf ich mich nicht äußern. Mir ist wichtig, dass die kollegiale und konstruktive Arbeitsatmosphäre in der Kreispolizeibehörde erhalten bleibt, denn das ist die beste Voraussetzung für gute und qualifizierte Arbeit.“
(Text: Sabine Ohnesorge – Kreis Minden-Lübbecke)