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NGG fordert stark verbessertes Angebot – Streik bei Dannemann

Lübbecke -

Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

„Dieses Angebot bedeutet eine massive Lohnsenkung.“ Das sagt Marcel Mansouri, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), über das vom Bundesverband der Zigarrenindustrie vorgelegte Angebot einer Lohnerhöhung. „Wer in der größten Preiskrise seit dem Ölpreisschock Facharbeitern umgerechnet 1,4% bietet, hat an ernstgemeinten Verhandlungen offensichtlich kein Interesse“, so Mansouri.

In den laufenden Tarifverhandlungen fordert die Gewerkschaft NGG für die rund 1.500 Beschäftigten 450 Euro mehr im Monat sowie 200 Euro für die Auszubildenden. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 12 Monate betragen. Der Bundesverband der Zigarrenindustrie hatte in der ersten Verhandlungsrunde lediglich ein Plus von 50 Euro zum Mai 2023 angeboten. Abhängig von der Lohngruppe bedeutet das zwischen 1,4 und 2,4 Prozent mehr Geld. Im Mai 2024 sollte dann eine weitere Lohnsteigerung von 3 Prozent folgen.

Um ihre Forderungen zu unterstreichen, haben die Beschäftigten der drei größten Unternehmen der Branche Warnstreiks angekündigt. Am Mittwoch, 24. Mai 2023, streiken die Beschäftigten der Dannemann Cigarrenfabrik in Lübbecke für 24 Stunden. Der Warnstreik beginnt um 6 Uhr und endet um 6 Uhr morgens des Folgetages.

„Die Beschäftigten brauchen dringend mehr Geld. Viele von ihnen mussten in den letzten 12 Monaten ihr Erspartes anbrechen, um überhaupt ihre Rechnungen bezahlen zu können.“, berichtet Thorsten Kleile, Geschäftsführer der NGG-Region Ostwestfalen-Lippe. „Die hohe Inflationsrate und die drastisch gestiegen Nahrungsmittelpreise stellen gerade Beschäftigte in den unteren Lohngruppen vor schier unüberwindbare Probleme. Eine kräftige Lohnerhöhung ist dringend nötig!“ Darüber hinaus fordere die NGG die Vereinheitlichung der in den Unternehmen der Zigarrenindustrie geltenden Tarifverträge. Die zweite Tarifverhandlungsrunde findet am 1. Juni 2023 in Osnabrück statt.

Hintergrund:

Die größten Unternehmen der Zigarrenindustrie sind die Arnold André GmbH & Co. KG mit
den Standorten Bünde (220 Beschäftigte) und Königslutter (204 Beschäftigte), die Dannemann Cigarrenfabrik GmbH in Lübbecke mit rund 390 Beschäftigten und die Villiger & Söhne GmbH mit Standorten in Waldshut-Tiengen (209 Beschäftigte) und Bünde (200 Beschäftigte).

Quelle: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Symbolfoto: Archiv