Neues Führungs-Duo an der Schule am Buschkamp
Lübbecke -
Martin Jäger-Degenhard (rechts) ist der neue Schulleiter der Schule am Buschkamp in Lübbecke. Seine Stellvertretung übernimmt Silke Lindgren (links). Glückwünsche empfingen beide von Pfarrer Stefan Bäumer (Mitte). Er ist Vorstand des Trägers, der Ev. Stiftung Ludwig-Steil-Hof.
Verantwortung zu übernehmen, das ist in Zeiten, in denen die Rahmenbedingungen gefühlt und auch real nicht leichter werden und in denen aus knappen finanziellen Mitteln immer wieder mit viel Herz und Tatkraft das Beste herausgeholt werden muss, nicht selbstverständlich. Das gilt auch für die Besetzung verantwortlicher Positionen im Schulbetrieb. Umso erfreulicher ist es, wenn Menschen bereit sind, eben diese Verantwortung zu tragen. In der Schule am Buschkamp in Lübbecke ist genau das kürzlich passiert. Klaus Radermacher ist nach vielen Jahren als Schulleiter in den wohlverdienten Ruhestand gegangen und hat den Staffelstab in erfahrene Hände weitergereicht.
Die Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung befindet sich in Trägerschaft der Evangelischen Stiftung Ludwig-Steil-Hof und hat seit einigen Tagen ein neues, an der Schule und darüber hinaus nicht unbekanntes Führungs-Duo. Schulleiter ist jetzt Martin Jäger-Degenhard, welcher zuvor schon zwölf Jahre als stellvertretender Schulleiter den Alltag und die Entwicklung der Schule entscheidend mitgeprägt hat. Seine Stellvertretung übernimmt Silke Lindgren, die ebenfalls schon seit über einem Jahrzehnt ein fester Bestandteil des gut 45-köpfigen Teams der Schule mit rund 150 Schülerinnen und Schülern ist.
Pfarrer Stefan Bäumer zeigte sich sichtlich erfreut über die Bereitschaft beider, nun noch mehr Verantwortung für die weit über die Grenzen Lübbeckes bekannte und geschätzte Schule zu übernehmen. In seiner Funktion als Vorstand des Trägers machte er deutlich: „Mit Ihnen beiden können wir und das gesamte Kollegium die Schule weiterhin in gutem und sicherem Fahrwasser wissen. Das freut mich sehr. Danke, dass Sie beide bereit sind, noch mehr zu leisten. Die Verantwortung im eigenen Hause weitergeben zu können, das gelingt durchaus nicht immer.“
Wenn man Martin Jäger-Degenhard fragt, warum er die neue Aufgabe annimmt, so muss er nicht lange überlegen. „Unser gesamtes Kollegium und die Schülerinnen und Schüler sind in ihrer Gesamtheit noch bunter und vielfältiger als an anderen Schulen. Das macht einen besonderen Reiz aus“, formuliert er so überzeugend, dass man dem nichts hinzufügen mag. Er möchte gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen den Kindern und Jugendlichen an der Lübbecker Schule zu größtmöglicher Selbstständigkeit verhelfen. Gute Rahmenbedingungen für das Ankommen in der kulturellen Heimat sollen dabei ebenso selbstverständlich sein. „Ich möchte gemeinsam weiterhin viel dafür tun, dass unsere Schule weiterhin mehr und mehr als Teil der vielfältigen Lübbecker Schullandschaft wahrgenommen wird und dafür Möglichkeiten der Begegnung und Kooperation außerhalb unserer Schule schaffen“, macht er weiterhin deutlich.
Dass er seit Jahrzehnten liebt, was er tut, und eine große Portion Überzeugung stets mit im Rucksack trägt, das macht ein Blick auf seinen Lebenslauf deutlich. Immer schon war der Schuldienst Teil seiner DNA. Nach dem Abitur und dem Zivildienst folgt ein Studium der Sonderpädagogik und Rehabilitation der Geistig- und Körperbehinderten an der Universität Köln mit dem Unterrichtsfach Kunst. Wenig später bekam er dann schon die Luft seiner heutigen Schule zu schnuppern, denn sein Referendariat führte ihn als Einsatzort bereits an die Schule am Buschkamp, welche damals ganz frisch in die Trägerschaft der Evangelischen Stiftung Ludwig-Steil-Hof gekommen war. Was den Unterricht anging, so zeigte sich Martin Jäger-Degenhard schon damals als sehr flexibel, denn er beschränkte sich nicht nur darauf, Kunst zu unterrichten, sondern half dort, wo er gebraucht wurde. Im August 2012 übernahm er dann Verantwortung als stellvertretender Schulleiter.
Ein Blick auf seine Stellvertreterin Silke Lindgren ist dabei nicht weniger spannend. Auch sie studierte zunächst in Köln und arbeitete dann einige Zeit in Lüneburg, bevor sie aus privaten Gründen nach Ostwestfalen zog und zwölf Jahre lang im Johannes-Falk-Haus in Herford tätig war. Seit über einem Jahrzehnt bereichert sie nun schon das Kollegium der Schule am Buschkamp.
Auch sie freut sich sichtlich über die Möglichkeit, die Zukunft der Schule am Buschkamp nun an anderer Stelle weiter mitgestalten zu können. „Die herzliche und familiäre Schulgemeinschaft haben mich dazu animiert, mehr Verantwortung zu übernehmen“, resümiert sie. Sie möchte gerne im Schulalltag mit dafür Sorge tragen, dass alle Rädchen so gut ineinandergreifen, dass jeder Einzelne seine ganze Energie auf die für beide Seiten gewinnbringende Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern legen kann. „Es ist sehr spannend, nun etwas direkter die unmittelbare Entwicklung der Schule mitgestalten zu können. Viele äußere Faktoren bringen immer wieder Veränderungen mit sich, aber gemeinsam können wir gut dafür sorgen, dass Schule weiterhin als ein Ort der Bildung und des Wohlfühlens wahrgenommen wird. Dafür lohnt jeder Einsatz“, unterstreicht sie.