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Neuer Lehrmeister für Künstliche Intelligenz

Minden -

Mit Univ. Prof. Dr. Alexey Surov gewinnt das Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin der Mühlenkreiskliniken an internationaler Bedeutung. Foto: MKK/Sven Olaf Stange

Mit Univ. Prof. Dr. Alexey Surov gewinnt das Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin der Mühlenkreiskliniken an internationaler Bedeutung. Foto: MKK/Sven Olaf Stange

Von Magdeburg nach Minden: Univ.-Prof. Dr. Alexey Surov ist seit Februar am Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin der Mühlenkreiskliniken tätig. Hier verstärkt der Universitätsprofessor als Radiologe die Klinik insbesondere im Bereich der Onkologie. In seiner Rolle als Wissenschaftler ist der 48-Jährige als Sektionsleiter für die Experimentelle Bildgebung zuständig und leitet das Interdisziplinäre Datenlabor für Künstliche Intelligenz und Statistik (IDKIS). Univ.-Prof. Dr. Alexey Surov besetzt eine W2-Professur, die die Ruhr-Universität Bochum als Forschungsprofessur geschaffen hat.

Über seinen Wechsel nach Minden sagt Univ.-Prof. Dr. Alexey Surov: „Das Universitätsklinikum ist eine sehr dynamische und moderne Einrichtung mit einem enormen Potential. Das Team der Radiologie und das IDKIS Labor ‚strahlen‘ mit ihren Innovationen im wahrsten Sinne des Wortes und ziehen an. Ich bringe mehrere multizentrische Projekte mit und möchte gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen dafür sorgen, dass sich unsere Arbeit internationalisiert.“

Univ.-Prof. Dr. Alexey Surov war zuletzt als geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg tätig. Er hat langjährige praktische Erfahrungen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz und Statistik sowie der onkologischen Diagnostik. Univ.-Prof. Surov ist ein renommierter internationaler Wissenschaftler und hat mehr als 300 Publikationen veröffentlicht.

Außerdem ist der Radiologe national und international sehr gut vernetzt: „Das IDKIS-Labor soll in seiner Rolle als ‚Knotenpunkt‘ diverser Kliniken und Institute gestärkt werden. Es wird ein Zentrum der innovativen Bildanalyse, der experimentellen Radiologie und der translationalen Forschung. Es wird auch eine zentrale Rolle in meinen nationalen und internationalen Netzwerken spielen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Alexey Surov.

Von diesen Netzwerken profitiert Minden als Wissenschaftsstandort, wie Univ.-Prof. Dr. Jan Borggrefe, Direktor des Universitätsinstituts für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin der Mühlenkreiskliniken, ausführt: „In unserem Team versuchen wir sowohl die Klinik als auch die Wissenschaft und Lehre am Standort weiterzuentwickeln. Professor Surov ist im Bereich der Forschung eine echte Kapazität und kann diese aufgrund seiner Erfahrung weiterentwickeln. Bereits nach zwei Wochen haben wir mehrere standortübergreifende Projekte angestoßen. Durch seine Unterstützung werden wir deutlich schneller und innovativer in unserer Entwicklung.“

Univ.-Prof. Surov sieht für sich und seine Arbeit enorme Potenziale am Universitätsklinikum Minden: „Hier gibt es die Möglichkeit, spannende Kooperationen mit den anderen Fächern des Klinikums, wie unter anderem mit der Dermatologie, Pathologie und Chirurgie zu knüpfen und interdisziplinäre Projekte zu starten. Nicht zuletzt auch die Möglichkeit an der Ruhr-Universität Bochum Projekte mit Beteiligung vieler Kliniken zu realisieren, hat mich zu der Entscheidung bewogen, nach Minden zu gehen.“

Eine erfolgreiche Kooperation ist bereits umgesetzt worden: Dank der Unterstützung von Universitätsprofessor Surov konnte Anfang des Monats ein großes Drittmittelprojekt zum Einfluss der Körperzusammensetzung auf immuntherapeutische Behandlungen bei Hautkrebspatienten nach Minden geholt werden. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit der Dermatologie und Radiologie des Universitätsklinikums: beteiligt waren Univ.-Prof. Dr. Ralf Gutzmer, Direktor der Universitätsklinik für Dermatologie, Univ.-Prof. Dr. Alexey Surov und Univ.-Prof. Dr. Jan Borggrefe (Universitätsinstituts für Radiologie). Gefördert wird das Projekt durch das InnovationsFORUM der Ruhr-Universität Bochum.

Alexey Surov freut sich, dass er an seiner neuen Wirkungsstätte ist. Er hat sich sofort in die Gegend verliebt: „Als ich die Berge um das Klinikum herum gesehen habe, habe ich zu mir gesagt: ‚Das ist mein Ort‘.“

Das IDKIS
Das IDKIS (Interdisziplinäres Datenlabor für Künstliche Intelligenz und Statistik) ist das Forschungslabor für Künstliche Intelligenz in den Mühlenkreiskliniken. Hinter einigen unscheinbaren Computerarbeitsplätzen befinden sich drei Hochleistungsserver, eine Wissenschaftsinfrastruktur der Firma Siemens Healthineers und Prototypen wie auch zertifizierte klinische Anwendungen neuster KI-Software. Die Algorithmen durchsuchen zum Beispiel radiologische Bilder, detektieren Anomalien und schlagen Diagnosen vor. „In verschiedenen Forschungsvorhaben arbeiten wir mit unseren Kooperationspartnern daran, eigene Algorithmen zu trainieren und stetig zu verbessern. Ziel ist es, dass in ein paar Jahren die Unterstützung durch Künstliche Intelligenz bei der Untersuchung zum Standard wird. Wir betreiben in Minden seit Juli 2021 ein Trainingslager für Künstliche Intelligenz“, sagt Univ.-Prof. Dr. Jan Borggrefe. Dr. Christian Kaiser, Leitung Digital Health Central Western Europe von Siemens Healthineers ist von den Möglichkeiten in Minden begeistert: „In dieser technischen High-End-Ausstattung ist das deutschlandweit aktuell sehr gut aufgestellt. Wir erhoffen uns ausgehend von dem Mindener Forschungslabor in den nächsten Jahren weitere Fortschritte bei der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz bei der Befundung von radiologischen Bildern aller Art.“

Quelle: MKK