Mephisto – Ein packendes Zeitstück nach dem Roman von Klaus Mann
Espelkamp -

Foto: Philipp Plum
Nach einer Programmänderung präsentiert das Volksbildungswerk Espelkamp e.V. jetzt am Samstag, den 15. Februar, um 20:00 Uhr, eine außergewöhnliche und mit Theaterpreisen dotierte Theaterinszenierung aus der Produktion des Neuen Globe Theaters Berlin: „Mephisto“.
Die Theater-Revue erweckt mit viel Musik die glamourösen und düsteren Facetten der 1920er und 1930er Jahre in Berlin zum Leben. Ursprünglich stand die Produktion „Die Räuber“ auf dem Programm des Neuen Theaters, diese musste jedoch kurz nach Veröffentlichung des Spielplans ausgetauscht werden. Die einzigartige Bühnenfassung des „Mephisto“, ursprünglich für das Berliner Ensemble konzipiert, nimmt das Publikum mit auf eine Zeitreise in das brodelnde Künstlerleben Berlins der Weimarer Republik bis hin zum Aufstieg des Nationalsozialismus. Mit einem Hauch von politischem Kabarett und begleitet von einem Conférencier führt „Mephisto“ die Zuschauer durch eine Welt des Theaters, in der jeder Moment als Tanz auf dem Vulkan erscheint. Erzählt wird die fiktive Geschichte des Schauspielers Hendrik Höfgen, von 1926 im Hamburger Künstlertheater bis zum Jahre 1936, als Höfgen es zum gefeierten Star des sogenannten Dritten Reiches gebracht hat und zum Intendanten des Berliner Staatstheaters ernannt wird. Höfgen, der sich erst spät mit den Machthabern des Nationalsozialismus arrangiert, flüchtet zunächst nach Paris. Lotte Lindenthal, die Frau des „Fliegergenerals“ und Ministerpräsidenten, selbst eher eine mittelmäßige Schauspielerin, wünscht sich Höfgen jedoch als Partner für ihr Berliner Debüt am Staatstheater und kann ihren Mann überreden, Höfgen zurück nach Berlin zu holen. Als leidenschaftlicher Schauspieler, dem die Rolle des Mephisto in Goethes Faust wie auf den Leib geschnitten ist, erkennt der Opportunist Höfgen erst viel zu spät, dass er tatsächlich einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. Ein Schauspieler, zerrissen zwischen Karriere und Gewissen. Gipfelnd in dem berühmten Satz: „Ich bin doch nur ein ganz gewöhnlicher Schauspieler!“.

Foto: Philipp Plum
Mephisto, 1936 im Exil geschrieben, wird als Schlüsselroman über den Schauspieler Gustav Gründgens angesehen. Es handelt sich aber, laut Mann, „um kein Portrait, sondern um einen symbolischen Typus“. Die Verfilmung mit Klaus-Maria Brandauer erhielt 1981 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
Eintrittskarten für das Schauspiel sind noch verfügbar in der Geschäftsstelle des Volksbildungswerks Espelkamp e.V., Kulturbüro im Bürgerhaus, Wilhelm-Kern-Platz 14, Tel.: 05772/562161, oder 562-185, im Reisebüro Durnio in Rahden, Steinstraße 4, Tel.: 05771/91110, oder online über die Homepage des Neuen Theaters www.theater-espelkamp.de. Das Theater und die Abendkasse öffnen um 19:00 Uhr.