• Lübbecke
  • Espelkamp
  • Rahden
  • Pr. Oldendorf
  • Hüllhorst
  • Stemwede

Kriminalstatistik 2018: weniger Delikte, mehr Aufklärung

Minden-Lübbecke -

Polizeistatistik 2018

Fotocollage: KPB MI-LK / Thomas Bensch

In der Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke wurden im Jahr 2018 insgesamt 13.884 (15.207) Delikte angezeigt. Es kam somit zu einer Reduzierung der angezeigten Straftaten um 1323 Delikte bzw. um -8,7% im Vergleich zum Vorjahr. 

Die Anzahl der aufgeklärten Delikte war gegenüber dem Vorjahr um 153(-2,04 %) geringer. Die Zahl sank von 7.506 auf 7.353 Fälle. Es wurde eine Aufklärungsquote von 52,96% (49,36%) erzielt, die gegenüber 2017 um 3,60 Prozent-Punkte höher lag. 

Die Häufigkeitszahl weist für die Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke einen Wert von 4.461 (4.886)1 aus. Damit lag das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, um 425 Fälle pro 100.000 Einwohner unter dem Wert des Vorjahres. 

Die Tatverdächtigen-Zahl für den gesamten Regierungsbezirk Detmold betrug 42.308 (45.043) Personen. In der KPB Minden-Lübbecke wurden im Jahr 2018 insgesamt 5.589 (5.923) Personen als Tatverdächtige ermittelt. 

Tatverdächtige 

Im Jahr 2018 wurden insgesamt wurden 5581 Personen und damit 342 Tat- verdächtige weniger ermittelt als im Vorjahr. Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen sank um 13,90% auf 1.437 Personen. Der Bevölkerungsanteil der nichtdeutschen Einwohner stieg um 3,11% (-4,53%). 

Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen an den ermittelten Straftätern lag mit 25,75% um 2,43%-Punkteniedriger als der Vorjahreswert (28,68%). 

Die Anteile der ermittelten jugendlichen (14-17 J.) und heranwachsenden (18-20 J.) Tatverdächtigen betrugen im Jahr 2018 11,14%bzw. 8,65%. Damit stellten sie 19,79%(19,30% im Jahr 2017) aller ermittelten Tatverdächtigen. 

Der Bevölkerungsanteil dieser Altersgruppen lag bei 7,70% (Stand 31.12.2017). Im Verhältnis zu ihrem vergleichsweise geringen Bevölkerungsanteil stellen die Jugendlichen und Heranwachsenden damit einen (überproportional) hohen Anteil Tatverdächtiger. 

Neuere Dunkelfeld-Forschungen zeigen, dass die weit überwiegende Mehrzahl der „Jugendlichen“ wenigstens gelegentlich Straftaten begeht. Jugenddelinquenz ist so häufig, dass sie als „normales“ Entwicklungsphänomen interpretiert werden muss. Für die meisten Jugendlichen ist Delinquenz aber ein diskontinuierliches Phänomen. 

Die hohen Anteile der jugendlichen und heranwachsenden Tatverdächtigen resultierten insbesondere aus Straftaten in folgenden Deliktsbereichen: 

  • Diebstahl insgesamt (27,19%1)/ Ladendiebstahl (29,16%) 
  • Sachbeschädigung (34,90%) 
  • Rauschgiftdelikte (29,60%) 

Die Anzahl der ermittelten tatverdächtigen Kinder ist insgesamt um 17,5% gesunken. 

Polizeistatistik 2018

Besondere Deliktbereiche

Als besondere Deliktbereiche ausgewiesen sind Gewaltkriminalität, Wirtschaftskriminalität, Computerkriminalität, Umweltkriminalität und Straßenkriminalität. Lediglich die Wirtschaftskriminalität ist 2018 gestiegen; von 21 auf 31 Delikte (+ 47,62 Prozent). Bemerkenswert gesunken ist die Computerkriminalität, und zwar von 244 auf 174 Delikte (- 28,69 Prozent). Und auch die Straßenkriminalität ist zurückgegangen. Gab es 2017 noch 4527 Delikte, wurden 2018 mit 3769 immerhin -16,74 Prozent weniger Delikte gezählt. 

Wohnungseinbruchsdiebstähle

Die Anzahl der Wohnungseinbruchdiebstähle (WED) ist auch im Jahr 2018 weiterhin rück- läufig: von 510 Fällen in 2017 auf  420 im Jahr 2018. Mit 16,9 Prozent wurde eine geringfügig höhere Aufklärungsquote erzielt (Vorjahr 16,86 Prozent). Der durch die Delikte angerichtete Schaden wird auf rund 1,5 Millionen Euro beziffert. Die Polizei tritt dem Phänomen WED weiterhin und gezielt durch Aktionswochen und Kontrolltagen, einem Bekämpfungskonzept, Präventions- und Beratungsmaßnahmen sowie Berichten in den Medien mit Verhaltensregeln zur Verhütung von WED entgegen. Von entscheidender Bedeutung für die Aufklärung der Straftaten in diesem Deliktsbereich sind das Hinweisaufkommen der Bürger sowie das Spurenaufkommen. 

Autodiebstähle

In 2018 nahmen die Diebstähle von Kraftwagen wieder geringfügig zu. Allerdings liegen die Fallzahlen mit 53 Taten noch deutlich unter dem Mittel der Jahre 2014 – 2016 und nur geringfügig über dem langjährigen Tiefstwert im Jahr 2017 (48 Taten). Die Tatorte verteilten sich auf das gesamte Kreisgebiet. Geschädigt waren Autohäuser und Privathalter. Es wurden sowohl ältere PKW als auch Neufahrzeuge entwendet. Bevorzugte Hersteller waren VW, BMW, AUDI und Mazda. 

Fahrraddiebstähle

Fahrraddiebstähle sind im Jahr 2018 rückläufig. Nach einer Fallzahlensteigerung in 2017 sank der Wert der Fahrraddiebstähle auf ein 5-Jahres-Tief mit 1.079 Fällen, was einen Anteil von 7,77 % an der Gesamtkriminalität ausmacht.

Körperverletzung und Raub

Im Jahr 2017 war bei den Körperverletzungsdelikten bereits ein Rückgang der Fallzahlen (-67 Taten) zu erkennen. Dieser Trend hat sich auch im Jahr 2018 fortgesetzt. Die Delikte nahmen hier erneut um 57 Fälle ab. Insgesamt sind 836 Körperverletzungen als soge- nannte einfache Körperverletzungen registriert worden. Das heißt, bei den Opfern blieben keine schweren Gesundheitsschäden zurück und die Art und Weise der Tatausführung war nicht in besonderer Weise verwerflich. 

Sowohl bei den einfachen Körperverletzungsdelikten als auch bei den schweren oder ge- fährlichen Körperverletzungen ist weiterhin ein leichter Rückgang der Fallzahlen zu be- obachten. Die Aufklärungsquote ist - wie im Vorjahr - mit 89% konstant hoch, da die Täter durch Zeugenaussagen in der Vielzahl der Fälle identifiziert werden können oder aber eine deliktische Vorbeziehung (z.B. Bekanntschaft, Geschäftsbeziehung o.ä.) besteht. 

Während die Fallzahlen in dem Deliktsbereich „Raubüberfälle“ mit denen aus dem Vorjahr identisch sind (55 Fälle), konnte die Aufklärungsquote um 10,91 Prozent-Punkte auf nunmehr 34,55 % gesteigert werden. Serien und Auffälligkeiten haben sich im Raubbereich nicht ereignet. 

Ein besonders erfreulicher Rückgang ist bei den Raubüberfällen auf Tankstellen, Spiel- hallten sowie sonstigen Zahlstellen und Geschäften festzustellen. So haben sich insge- samt nur noch 10 dieser Taten in Minden, Bad Oeynhausen und Lübbecke ereignet. Ge- rade diese Taten verursachen durch das entsprechende Bedrohungspotential der Täter mittels insbesondere Waffen und/oder Auftreten gegenüber den Opfern eine hohe psychische Belastung, unter der diese teilweise langfristig leiden.
(Text und Grafik: Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke)