Kampa-Halle: Piraten kritisieren Freiberg massiv
Minden-Lübbecke -
"Noch im Juni 2018 lagen für die politischen Vertreter der Stadt Minden keine Zahlen und Pläne für eine Ertüchtigung der vom Kreis Minden-Lübbecke betriebenen Kampa-Halle vor. Mehreren Stadtverordneten wurde sogar die Akteneinsicht verwehrt. Dies erschwerte die Diskussion und die Kalkulation der Kosten um einen möglichen Bau einer "Multifunktionshalle" in Minden für die Ratsvertreter massiv.
Es hagelte in den zwei Stadtverordnetenversammlungen in Minden im Juni und Juli 2018 Kritik an der Informationspolitik des Kreises Minden-Lübbecke," erklärt Frank Tomaschewski, Vorsitzender der Mindener PIRATEN und Mitglied im Mindener Stadtrat. "Die Kosten für einen Umbau/Ausbau/Sanierung für die Kampa-Halle trifft die Stadt Minden erheblich über die Kreisumlage. Da war es schon ein Schlag in das Gesicht für den Mindener Stadtrat und die Mindener Bürger/Innen und Bürger, wenn aus führenden Kreisen der Kreisverwaltung formuliert wurde:
"Die Kampa-Halle geht die Stadt Minden nichts an"
Wir waren alle über diese Form der Zusammenarbeit schockiert. Das intransparente Verhalten des Kreises als Mitglied der "Kommunalfamilie" war schon "starker Tobak", so PIRAT Tomaschewski.
Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Diskussion um die notwendige Ertüchtigung der Kampa-Halle und die Maßnahmen im Rahmen des Brandschutzes und Erneuerung der Lüftungsanlagen nun schon seit 2013 im Kreistag angelaufen war.“
Tomascheski ruft in Erinnerung:
"Die Kampa-Halle wurde 1970 als Kreissporthalle Minden eröffnet. Eigentümer war der damalige Kreis Minden. Die Halle wurde ursprünglich für den Schulsport errichtet. Neben dem Schulsport stand die Halle auch für den Vereinssport zur Verfügung, unter anderem für den Handballbundesligisten GWD Minden und dem damaligen Damen-Handballbundesligisten TuS Eintracht Minden.
Da die Besucher mit der Zeit sowohl an den Handballbundesliga-Spielbetrieb als auch im Bereich kultureller Veranstaltungen andere Anforderungen stellten, wurde die Modernisierung der Kreissporthalle Minden zu einer multifunktionalen Einrichtung (Sport und Kultur) im Jahr 1999 notwendig. Durch die finanzielle Unterstützung eines privaten Sponsors und des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen konnte die Modernisierung realisiert werden. Die Kreissporthalle Minden wurde nach der Umbauphase in Kampa-Halle umbenannt." In 2013 wurden durch eine regelmäßige Brandschau erhebliche Mängel an der Kampahalle festgestellt, die dann im Rahmen eines "Masterplanes" seit 2014 behoben werden sollten.
Kostenschätzungen wurden monatelang zurückgehalten
"Die Kostenschätzungen aus den notwendigen Massnahmenkatalog für die Grundsanierung im Rahmen des Brandschutzes wurde uns dann Anfang Juli 2018 übermittelt, obwohl die Daten schon im August 2017 aktualisiert worden sind. Transparenz und Zusammenarbeit geht irgendwie anders," kritisiert Tomaschewski.
Der Druck des Kreises auf eine schnelle Entscheidung der Stadt Minden für einen Bau einer "Multifunktionshalle" auf städtischen Gebiet unter Federführung der Stadt Minden wurde in den letzten Monaten immer stärker.
"Man hatte das Gefühl, der Kreis wolle seine Probleme bei der Sanierung der Kampa-Halle auf die Stadt Minden abwälzen, um kostengünstiger und mit weniger Aufwand die Kampa-Halle auf "kleiner Flamme" zu sanieren.
Mal wieder in "Nicht-öffentlicher" Sitzung?
„Jetzt aber schießt Kreisdezernent Lutz Freiberg (SPD) den "Vogel ab". Unter dem Motto "Nachdenken über einen Neubau der Kampa-Halle" will das Vorstandsmitglied der Kreisverwaltung eine "neue strategische Ausrichtung für die Zukunft" "implantieren" und in den kommenden Wochen bei der nächsten Sitzung des Kreisältestenrates auch die Option eines "Neubaus der Kampa-Halle" mit den Vertretern der Kreispolitik in "bewährter Manier", mal wieder, in nicht-öffentlicher Sitzung diskutieren."
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Fragwürdige Vorgehensweise
"Monatelang die ermittelten Kosten für die Sanierung der Kampa-Halle vorenthalten und jetzt schon mal Kostenschätzungen für einen Neubau "aus dem Hut zu zaubern", die die 10 Millionen-Marke übersteigen und in denen Abrisskosten der alten Halle und ein möglicher Neubau des angrenzenden Schwimmbades nicht enthalten sind, halte ich für sehr fragwürdig", kritisiert Tomaschewski.
"Die Internetseite des Kreises Minden-Lübbecke aus 2016 zur Amtseinführung in 2017 des Kreisbau- und Umweltdezerneten ist bezeichnend: Besonders am Herzen liegen dem 59-jährigen Sozialdemokraten folgende Themen: Weitere Entwicklung von Wohn- und Gewerbeflächen im Kreis Minden-Lübbecke vor allem im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel sowie der Klimaschutz und die interkommunale Zusammenarbeit."
"Bezüglich der "interkommunalen Zusammenarbeit" brauchen wir beim Kreis aber noch erheblichen Nachhilfeunterricht, wie ja auch schon die Diskussion um die Umstrukturierung der "Mühlenkreiskliniken" in den letzten Wochen gezeigt habe."
Mehr Mut bei Transparenz und Zusammenarbeit gefordert
Der Appell an den Dezernenten aus der Sicht der PIRATEN lautet:
- "Mehr Mut bei Transparenz und Zusammenarbeit und weniger "nicht-öffentliche Sitzungen eines "Gremiums Ältestenrates", welches keine Beschlusskraft hat.
- Vielleicht ist es jetzt auch an der Zeit, den Ältestenrat abzuschaffen, der in Zeiten der Digitalisierung zum Informationsaustausch nicht mehr benötigt wird.
- Hier sind die Öffentlichkeit zu informieren und die satzungsgemäßen Gremien des Kreistages einzuberufen, in denen die Fachleute der Fraktionen sitzen und wo dann transparent mit dem Bürger und den Medien diskutiert werden kann.
- Die PIRATEN werden die Entwicklung der KAMPA-Halle kritisch begleiten und erwarten von Freiberg mehr als nur "Denkmodelle" oder "Lippenbekenntnisse".
- Die "Kampa-Halle" wurde seit dem Umbau in 1999 vernächlässigt. Hier muss nun seitens des Kreises Minden - Lübbecke endlich ein Umdenken erfolgen und zeitgemäß saniert werden, so die Forderungen der PIRATEN.
(Text: Frank Tomaschewski - Vorsitzender PIRATEN Minden)
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