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Das Archiv wartet auf Geschichten aus Gehlenbeck

Lübbecke -

Wappen Gehlenbeck

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: In diesem Jahr feiert der Lübbecker Ortsteil Gehlenbeck seine erste Erwähnung vor 900 Jahren. „Das bietet viel Platz für die erlebte Geschichte“, weiß Stadtarchivarin Christel Droste. Sie plant eine Zusammenstellung von Geschichte(n) über den Ort. Sie sollten dem Archiv spätestens am 30. Mai 2020 vorliegen.

Der Phantasie der Menschen ist dabei kaum eine Grenze gesetzt. „Es gibt so viele spannende Themen: Wie ging es früher in der Schule und dem Kindergarten zu? Was spielte und lernte man? Welche Vereine und besonderen Begebenheiten gab es? Wer erinnert sich noch an Konfirmationen und Hochzeiten, an Osterfeste und Weihnachtsfeiern vergangener Zeiten? Wie sah der Alltag aus? Wer trug noch Tracht und welche Arbeiten hatten die Familienmitglieder in Haus und Garten zu erledigen? Wie verdiente man sich einst seinen Lebensunterhalt? Wo kaufte man ein? Gab es irgendwelche besonderen Ereignisse, an die sich die Menschen noch heute lebhaft erinnern? Wie erlebten die Gehlenbecker zum Beispiel das Ende des Zweiten Weltkrieges, die britische Besatzung, die Währungsreform und das Wirtschaftswunder, den Berliner Mauerbau und deren Fall, das Jahr 1990 oder die Einführung des Euros? Wie hielten Wasserleitungen und Telefon, Internet und Handys Einzug in den Ort?“

Das Archiv ist überzeugt, dass diese und viele andere Gehlenbecker Geschichten nur darauf warten, erzählt und für die Nachwelt erhalten zu werden. „Wichtig ist uns aber, nicht nur in die Vergangenheit zu blicken, sondern auch auf die Gegenwart“, sagt Droste. „Deshalb suchen wir nicht nur Geschichten von früher, sondern auch von heute. Wer traut sich, etwas darüber aufzuschreiben, was das Leben in Gehlenbeck heute ausmacht? Wie sieht der Alltag aus, was beschäftigt die Menschen ganz aktuell an ihrem Dorf? Was spielen, singen, turnen, arbeiten und kochen sie?“

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Das Archiv hofft auf kurze Texte, gerne entweder gut leserlich von Hand geschrieben oder als Textdatei übermittelt. „Wie wäre es denn, wenn man sich mal in der Familie hinsetzt und gemeinsam etwas aufschreibt“, schlägt Wilhelm Bartmann, Vorsitzender des Heimatvereins Gehlenbeck, vor. „Vielleicht gibt es ja auch ein schönes Foto zu der Geschichte. Wenn sich die Menschen dann später einmal fragen, wie das Leben 2020 in Gehlenbeck war und was uns wichtig war, dann können sie es in der Publikation des Archivs schwarz auf weiß nachlesen.“

Auch wer eine gute Geschichte weitergeben möchte, sich aber selbst nicht so recht traut, etwas aufzuschreiben, sollte sich unbedingt mit dem Stadtarchiv Lübbecke, Wiehenweg 33 in Verbindung setzen, Telefon 05741-276411, E-Mail: c.droste@luebbecke.de). „Wie krierget dat hen!“ ist Christel Droste überzeugt und zählt fest auf die Gehlenbecker und auf jene, die vielleicht selbst gar nicht in Gehlenbeck wohnen, sich aber an ein eindrückliches Erlebnis aus Gehlenbeck erinnern. Damit die Veröffentlichung rechtzeitig fertig wird, müssen die Geschichten dem Archiv spätestens am 30. Mai 2020 vorliegen.
(Text: Christel Droste – Stadtarchiv Lübbecke / Wappen-Grafik: Stadt Lübbecke)