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Bewährungsprobe für ein Sextett aus dem Mühlenkreis

Espelkamp -

Die Bühnen-Nachwuchsschmiede, das Bochumer TheaterTotal, gastiert am 21. und 22. April 2018  im Neuen Theater Espelkamp.

Die TheaterTotal-Teilnehmer aus dem Kreis Minden-Lübbecke freuen sich schon jetzt auf ihr heimatliches Gastspiel im Neuen Theater Espelkamp. Fotograf: Dirk Przibylla

Seit jeher gehört das Schauspiel zur Kultur des Menschen. Sei es im alten Griechenland, zu Zeiten Shakespeares oder heute in Film und Fernsehen. Doch es ist noch kein Schauspielmeister vom Himmel gefallen. Es gehört viel Disziplin, Ordnung und Hingabe dazu, die zu spielenden Rollen zu verkörpern und glaubhaft einem kritischen Publikum zu präsentieren.

Daher gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich dem Schauspiel zu widmen. Eine dieser Möglichkeiten wird vom Bochumer TheaterTotal geboten. Im Grunde handelt es sich hierbei um ein Theaterprojekt, das jungen Menschen die Chance geben möchte, schauspielerisches Talent zu fördern und zu entwickeln. Im Jahr 1995 gegründet von der Schauspielerin Barbara Wollrath-Kramer, bietet TheaterTotal jedes Jahr 25 bis 30 Jugendlichen genau diese Chance: In einem Workshop können die Ausgewählten gemeinsam mit erfahrenen Tänzern und Choreographen lernen und am Ende ein eigenes Stück inszenieren. Zu den bekanntesten aufgeführten Stücken gehörten beispielsweise »Faust. Eine Tragödie«, »Don Karlos« und das aktuelle Stück »Romeo und Julia«.

Wie in jedem Jahr wird die Inszenierung an verschiedenen Orten aufgeführt; TheaterTotal verfügt selbst nicht über einen festen Theatersitz. Die aus ganz Deutschland stammenden Schauspieler sind also ständig unterwegs und machen auch wieder in Espelkamp halt. Am Samstag und Sonntag, 21. und 22. April gastiert TheaterTotal im Neuen Theater Espelkamp. Für einen Teil des Ensembles dürfte dieser Auftritt etwas ganz Besonderes sein. Denn insgesamt sechs Jung-Schauspieler stammen aus der Region rund um Espelkamp. Drei von Ihnen waren sogar auf dem Söderblom Gymnasium, drei weitere kommen aus Bad Oeynhausen, Nettelstedt und Lübbecke.

Während die Vorstellung am Samstag, 21. April, um 20.00 Uhr bereits ausverkauft ist, sind für die Zusatzvorstellung am Sonntag, 22. April, um 18.00 Uhr, noch Plätze vorhanden. Eintrittskarten für die Zusatzvorstellung von TheaterTotal sind erhältlich in den Vorverkaufsstellen der Geschäftsstelle des Volksbildungswerks Espelkamp e.V., Kulturbüro im Bürgerhaus, Wilhelm-Kern-Platz 14, Telefon 05772-562-161, oder – 185 und – 255 sowie in der Geschäftsstelle der Neuen Westfälischen, Lange Straße 33, Lübbecke, Telefon 05741-40000, im Reisebüro Durnio in Rahden, Steinstraße 4, Telefon 05771-91110 oder online unter www.theater-espelkamp.de. Die Abendkasse und das Theater sind am Samstag, 21. April, ab 19:00 Uhr, und am Sonntag, 22. April, entsprechend ab 17:00 Uhr geöffnet. Der Einführungsvortrag zu diesem Stück, den die jungen SchauspielerInnen ebenfalls selbst organisieren, beginnt jeweils eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung im Theatersaal.

Die Bühnen-Nachwuchsschmiede, das Bochumer TheaterTotal, gastiert am 21. und 22. April 2018  im Neuen Theater Espelkamp.

Komödie und Tragödie bringen die jungen Nachwuchsschauspieler in »Romeo und Julia« mit großer Energie auf die Bühne. Fotograf: Dirk Przibylla

Um das TheaterTotal etwas genauer vorzustellen, sprach Steffen Meinert mit Till Westpfahl, einem der Schauspieler aus Minden-Lübbecke.

Welches Konzept steht hinter TheaterTotal? Wie kann man Teil von diesem Projekt werden?

Dazu hat Barbara Wollrath-Kramer mal gesagt: »Mein größtes Anliegen ist, dass junge Menschen lernen, Verantwortung zu tragen – für sich, für andere, für unsere Umwelt.«

Wie setzt sich das »Training« der ausgewählten Jungschauspieler zusammen?

Unser Arbeitsalltag ist sehr abhängig davon, in welchem Abschnitt des Projektjahres wir angelangt sind. Anfangs hatten wir viel Schauspielunterricht, später wurde das in die Proben für die Performance und das Stück eingeflochten. Zudem haben wir Unterricht in Fechten, Tanz, Gesang, Tai-Chi, Bühnenkampf. Aber auch Einkaufen, planen, kochen, sowie die Verwaltung des zur Verfügung stehenden Budgets, die Pflege der Räume, des Inventars sind Aufgaben, die zum Tagesablauf gehören. Außerdem hatten wir Workshops in Ton- und Lichttechnik, Dramaturgie bzw. Bühnentechnik allgemein. In den Intensivprobenphasen fällt der meiste Unterricht aus, da wir den ganzen Tag mit Proben beschäftigt sind. Und die Tournee wird für uns sowieso vollkommen anders werden, als alles bisher.

Die meisten Dozenten unterrichten bei TheaterTotal seit etlichen Jahren. Anders als der letzte Jahrgang hatten wir aber z.B. einen Dozenten für Bühnenkampf. Und da wir »Romeo und Julia« spielen, fällt für uns der Fechtunterricht auch deutlich intensiver als in anderen Jahren.

Im Zuge der Tournee organisiert jeder Teilnehmer einen Spielort und übernimmt Verantwortung für diesen. Die Teilnehmer jedes Jahrgangs kommen aus den unterschiedlichsten Ecken Deutschlands, eine von uns kommt sogar aus Brasilien. Dementsprechend variabel gestalten sich die Spielorte der Tournee. Espelkamp ist hingegen einer der wenigen Spielorte, in dem TheaterTotal seit 2012 jedes Jahr Halt macht, unabhängig davon, ob Teilnehmer aus der Gegend kommen oder nicht. In diesem Jahr stammen jedoch sogar sechs Theaterbegeisterte aus der Region. Drei von uns, mich eingeschlossen, sind ehemalige Schüler des Söderbloms, die anderen kommen aus Bad Oeynhausen, Nettelstedt und Lübbecke.

»TheaterTotal ist Lernen fürs Leben!« Welche Rolle spielen Kunst und Kultur für die Gesellschaft speziell und für Jugendliche im Besonderen?

Ich denke, dass Kunst und Kultur dabei helfen können, sich selbst und die Welt verstehen zu lernen.

Das neueste Stück ist eine Inszenierung von Shakespeares »Romeo und Julia«. Warum ist dieses Stück ein solcher Klassiker und was zeichnet Ihre Inszenierung aus?

Ich habe ehrlich gesagt selbst noch nicht viele Theaterstücke gesehen und kein umfassendes Wissen im Bereich der Theaterwissenschaften. Aber das Stück ist nicht bloß Kitsch und Klischee, es zeichnet ein viel größeres Spektrum an Elementen aus. Es ist Komödie und Tragödie, enthält neben leidenschaftlicher Liebe und tiefer Freundschaft auch brutal Kämpfe, getrieben von Hass, Schuld, Trauer und Rachsucht. 

Wir sind ein sehr großes, junges Ensemble. Wir Teilnehmer verbringen im Zuge des Projektes mehr Zeit miteinander, als wir Zeit zum Schlafen haben. Das schafft ein enorm starkes Gemeinschaftsgefühl, welches sich auch auf der Bühne bemerkbar macht. Außerdem haben wir ein außergewöhnliches Bühnenbild und ein ganz eigene Textfassung. Zudem wurde die Musik des ganzen Stücks von einem ehemaligen Teilnehmer selbst komponiert.

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