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Behindertenbeirat stellt wichtige Arbeits-Weichen

Lübbecke -

Behindertenbeirat
Haben produktiv, auf Augenhöhe und in entspannter Atmosphäre zusammengearbeitet: Michael Biesewinkel und Jürgen Schmidt (vordere Reihe von links nach rechts) und Thomas Howarde, Kerstin Wöbbeking, Ines Spilker, Wilfried Kotz und Karin Wiegmann (hintere Reihe von links nach rechts). Begleitet und moderiert hat den Tag Bettina Benz vom „Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für den Regierungsbezirk Detmold“ (vordere Reihe ganz rechts). Auf dem Bild fehlen Thomas Benthin und Nina Kummer. Foto: Bettina Benz

Sich kennlernen, gemeinsame Ziele festlegen und in kleiner Runde produktiv arbeiten – das war die Hauptaufgabe der ersten Klausurtagung der stimmberechtigten Mitglieder des Behindertenbeirates Lübbecke am vergangenen Samstag im „Alten Amtsgericht“. „Diese Aufgabe haben wir gemeinsam erfüllt. Die Atmosphäre war entspannt und wir haben viel gemeinsam erarbeitet“, freut sich Kerstin Wöbbeking als kommissarische Vorsitzende des Beirates, als sie am Ende des Tages um ein erstes Fazit gebeten wird. 

Moderiert, unterstützend vorbereitet und begleitet wurde der arbeitsreiche Tag von Bettina Benz vom „Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für den Regierungsbezirk Detmold“ (abgekürzt: KSL-OWL), die schon bei der Erarbeitung der Satzung des Beirates umfassend unterstützt hat und nun auch weiterhin die Arbeit an geeigneten Stellen begleitet. 

Sie begann den Tag zunächst mit einer Kennenlernrunde, weil man sich auch im Alltagsgeschäft der Beiratsarbeit gut kennen sollte, um sich aufeinander verlassen zu können und um zu wissen, wo jeder seine Stärken hat. Wichtig war dabei auch zu erfahren, was jeder Einzelne von der Beiratsarbeit erwartet. „Nur wenn die einzelnen Erwartungen und auch die gemeinsamen Ziele klar sind kann man an einem Seil in die richtige Richtung ziehen“, ergänzt Beiratsmitglied Michael Biesewinkel. 

Auch eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit der Stadtverwaltung und der Lokalpolitik stand dabei ganz oben auf der Liste. Fest stand schnell, dass der Beirat durch seine Arbeit als deutliche Bereicherung für Lübbecke und die Menschen vor Ort verstanden werden möchte. Wenig später konnten die Anwesenden dann direkt praktisch erfahren, wie die Beiratsmitglieder nach außen hin wirksam sein und sich einbringen können. Drei Bürgeranfragen an den Beirat wurden in Kleingruppen bearbeitet und mögliche Lösungswege besprochen. Diese werden nun weiterverfolgt. 

Behindertenbeirat
Kerstin Wöbbeking (links) bedankt sich bei Bettina Benz (rechts) für eine gelungene Unterstützung bei der Vorbereitung der Tagung und die Moderation. Foto: Bettina Benz

Thematisch ging es dabei in zwei Anfragen um Verkehrsangelegenheiten und in einer anderen Anfrage um inklusive Freizeitgestaltung und die Situation schwerbehinderter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer direkt vor Ort. Das war sehr passend, denn alle Anwesenden waren sich schnell einig, dass sie gerne direkt vor Ort in überschaubaren inklusiven Momenten etwas für die Bürginnen und Bürger mit ihrer Arbeit erreichen möchten. Gemeinsam möchten sie erreichen, dass Lübbecke auch im Hinblick auf Inklusion und Teilhabe getreu dem Motto der Stadt „immer auf der richtigen Seite“ steht.

Abschließend setzte man sich dann noch einmal mit der Assistenz für Beiratsmitglieder in Ausschusssitzungen auseinander. Der Kompromissvorschlag, dass Ausschussmitglieder während der Sitzungen auch zu Assistentinnen und Assistenten werden, stieß gerade bei den direkt betroffenen Beiratsmitgliedern auf Zustimmung. Die Freude über den Schritt aufeinander zu war deutlich zu spüren. Dieser Vorschlag setzt den inklusiven Gedanken praktisch um. Schön wäre es, wenn dieser mögliche Lösungsweg nach einem Jahr auf den Prüfstand gestellt würde, da waren sich alle Anwesenden schnell einig. Wenn dann Bedarf bestehen sollte, so kann jede Seite eventuell Anpassungen vornehmen. 

Abschließend wurden in einer Jahresplanung Kommunikationswege für eine gelingende Beiratsarbeit vereinbart, Termine für die weiteren Beiratssitzungen im Jahresverlauf festgelegt und schnell war man sich auch darüber einig, dass Klausurtagungen ein festes Arbeitsmittel des Beirats werden sollten, weil sie sehr produktiv und auf Augenhöhe zu Ergebnissen führen. Auch Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung für alle Themen rund um Behinderung und Inklusion sind dem Beirat wichtig. Ein erstes Highlight kann dabei ein in Planung befindliches Inklusionsfrühstück sein. In gemütlicher und ungezwungener Atmosphäre frühstücken Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam, tauschen sich aus und lernen voneinander und von interessanten Impulsreferaten von fachkundigen Referenten. Diese Veranstaltung könnte dann im Zusammenhang mit dem 5. Mai, dem jährlichen europäischen Protesttag für die Gleichstellung der Menschen mit Behinderung stehen.
(Text: Michael Biesewinkel)