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19. Schlaganfall-Tour zeigt: 59 % im Risikobereich

Espelkamp/Lübbecke -

Ende 19. Schlaganfall-Info-Tour
Von links Dr. Georg Backhausen, Mediziner der Tour, Hartmut Jork, Vorstandvorsitzender der Stadtsparkasse Rahden, Dr. Bert Honsel, Bürgermeister der Stadt Rahden, Paul Gauselmann, Vorstandssprecher Gauselmann Gruppe, und Irmgard Bremermann, die ihre Risikofaktoren überprüfen ließ, freuten sich über die gelungene Tour durch den Kreis Minden-Lübbecke. (Foto: Gauselmann Gruppe)

Auf einen Schlag ist alles anders! Der Schlaganfall stellt die dritthäufigste Todesursache dar, aber auch die Folgeerkrankungen eines Schlaganfalls können verheerend sein. In Deutschland allein erleiden jeden Tag mehr als 500 Menschen einen Schlaganfall. Mehr als 70 Prozent der Neuerkrankungen könnten nach Einschätzungen des durchführenden Mediziners der Schlaganfall-Info-Tour, Dr. Georg Backhausen, verhindert werden, wenn die Gesellschaft ausreichend über die Thematik informiert wäre. 

Aus diesem Grund initiierte die Gauselmann Gruppe zusammen mit der Stadtsparkasse Rahden und der Sparkasse Minden-Lübbecke vom 10. bis zum 21. Februar 2020 bereits zum 19. Mal die Schlaganfall-Info-Tour. „Wir möchten die Menschen über die Symptome und Risikofaktoren eines Schlaganfalls aufklären, so dass sie alles tun, um einen solchen zu verhindern und im Notfall richtig und vor allem schnell handeln. Der erste Schritt zur Prävention ist der kontinuierliche Check der eigenen Gesundheit. Die Untersuchungstermine unserer Tour bieten hier die ideale Gelegenheit“, so Paul Gauselmann. Als Motor der Initiative treibt der Unternehmensgründer aus Espelkamp und Vorstandsmitglied des „Schlaganfall“ – Neurologische Klinik Minden e.V. Fördervereins seit vielen Jahren die Info-Tour im Kreis Minden-Lübbecke voran.

„Man ist dem Schicksal eines Schlaganfalls nicht hilflos ausgeliefert. Durch regelmäßige Untersuchungen beim Arzt oder bei unserer Info-Tour können Risikofaktoren aufgespürt und durch geringe Medikation oder kleine Verhaltensänderungen drastisch minimiert werden“, erklärt Mediziner Dr. Georg Backhausen bei der Pressekonferenz zum Abschluss der Tour.

Aber auch die schnelle Reaktion von Betroffenen, Angehörigen oder Ärzten sei wichtig! Deshalb sollte bei jedem Verdacht sofort ein Arzt aufgesucht werden, erklärt der Mediziner. Denn ein Schlaganfall ist ein echter Notfall. Die schnelle und richtige Reaktion kann Leben retten und helfen, langfristige Folgen, vor allem Behinderungen, zu minimieren. Die frühe Notfallmedizin in den ersten Minuten und Stunden und die direkte Weiterbehandlung auf einer Stroke Unit reduzieren die Sterblichkeit. Mehr als ein Drittel der Betroffenen benötigen dennoch nach einem Schlaganfall Unterstützung im täglichen Leben.    

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„Die Symptome eines Schlaganfalls treten plötzlich auf. Typisch sind ein Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Armen und Beinen. Außerdem kann es zu Beeinträchtigungen der Motorik wie Lähmungen, Koordinationsstörungen, eine verwaschene oder fehlerhafte Sprache kommen. Auch können die Betroffenen unter Einschränkungen ihres Seh- und Hörvermögens leiden. Für Außenstehende machen Schlaganfall-Patienten häufig einen verwirrten Eindruck“, erklärt Backhausen weiter.

„Dass die Untersuchungstermine an allen Standorten der Schlaganfall-Info-Tour auch im 19. Jahr noch immer restlos ausgebucht sind, zeigt das fortwährende Interesse der Bevölkerung. Wir sind stolz, einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden der Menschen im Kreisgebiet leisten zu können“, so Harmut Jork, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Rahden.

Auch der Bürgermeister der Stadt Rahden, Dr. Bert Honsel, freute sich, dass die Tour an zwei Terminen in Rahden haltmachte: „Seit 2002 konnten im Rahmen der Touren nun schon über 5.700 Bürgerinnen und Bürger im Altkreis untersucht werden. Ich freue mich sehr, dass die Sparkassen der Region und die Gauselmann Gruppe diese Aktion durchführen und damit einen kleinen, aber bedeutenden Teil zur Gesundheit der hiesigen Bevölkerung beitragen.“

Und die Ergebnisse der Tour zeigen, dass genau diese Aufklärungsarbeit wichtig ist, denn rund 59 Prozent der Untersuchten im Kreis Minden-Lübbecke haben bei der Betrachtung aller kumulierten Werte ein mittleres bis hohes Schlaganfall-Risiko. 46 Prozent der Untersuchten hatten einen zu hohen Blutdruck, 49 Prozent zu hohe Colesterinwerte und 51 Prozent litten an leichtem bis schwerem Übergewicht. „Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Prozentzahlen gerade im roten Bereich deutlich angestiegen. Das zeigt mir, dass die Aufklärungsarbeit umso wichtiger geworden ist,“ informiert Dr. Georg Backhausen.
(Text: Sina Treichel – Gauselmann Gruppe