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Mühlenkreiskliniken verabschieden sich vom Medizinkonzept 2027

Minden-Lübbecke -

Vorstand Mühlenkreiskliniken AöR

Der Vorstand der Mühlenkreiskliniken, Dr. Olaf Bornemeier und Dr. Kristin Drechsler, hat nach massiver öffentlicher Kritik an seinem Medizinstrategiepapier 2027 das Projekt in der jetzigen Form für beendet erklärt. Fotos: MKK

Der Vorstand der Mühlenkreiskliniken (MKK) hat den Prozess des am 4. Juni 2018 öffentlich gemachten Medizinkonzepts in Absprache mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden und Landrat Dr. Ralf Niermann für beendet erklärt. Das haben der Vorstandsvorsitzende der MKK Dr. Olaf Bornemeier und Medizinvorständin Dr. Kristin Drechsler am heutigen Freitag, 22. Juni 2018, in einer Pressekonferenz im Beisein des Verwaltungsratsvorsitzenden erklärt.

Die derzeitige Form der öffentlichen Diskussion lässt annehmen, dass der Schaden für das Unternehmen bei Fortführung des Medizinkonzepts zu diesem Zeitpunkt größer ist als der Nutzen. Dies wird aus der Sicht des Vorstandes unter anderem durch Anfragen von verunsicherten Patienten, Bürgern und Mitarbeitern deutlich. „Gleichwohl bleiben jedoch die Herausforderungen der kommenden Jahre bestehen, denen wir uns stellen müssen. Selbstverständlich werden wir daher an der Weiterentwicklung des Unternehmens arbeiten“, so Dr. Bornemeier.

„Am Status Quo kann nicht festgehalten werden“, sagt Dr. Kristin Drechsler. „Die MKK müssen sich jetzt – in den guten Zeiten – aufstellen, um nicht zu einem späteren Zeitpunkt den Entwicklungen hinterherzulaufen und dann auf die Veränderungen im Gesundheitswesen nur noch reagieren zu können.“ (Text: Mühlenkreiskliniken AöR)

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Der Vorstand der Mühlenkreiskliniken (MKK) hat den Prozess des am 4. Juni 2018 öffentlich gemachten Medizinkonzepts für beendet erklärt.

Statement von Landrat Dr. Ralf Niermann

In einem Statement von Landrat Dr. Ralf Niermann heißt es: „Ich begrüße die Entscheidung des Vorstandes der MKK AöR, den Prozess zu beenden. Diese Entscheidung ist in Absprache mit mir getroffen worden. Aus meiner Sicht ist es das Wichtigste, Schaden vom Unternehmen und seinen Beschäftigten abzuwenden. Die derzeitige öffentliche Diskussion mit einer aus meiner Sicht sehr verständlichen hohen Emotionalität lässt eine sachliche Analyse der Vorschläge des Vorstandes nicht zu. Dies ist auch unserem Verwaltungsrat nach meiner Auffassung nicht zuzumuten.

Insgesamt halte ich es deshalb für das Beste, hier und heute nach 21 Tagen ein Stoppzeichen zu setzen.

Mir ist wichtig, dass wir mit der Entscheidung auf die Bedürfnisse unserer Bürgerinnen und Bürger in allen Städten und Gemeinden unseres Kreises eingehen, deren Sorgen und Nöte wir sehr ernst nehmen und berücksichtigen. Um allen Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden, ist es nun richtig, den Prozess zu beenden.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal klarstellen, dass es sich um einen Vorschlag des Vorstandes gehandelt hat. Dieser Vorschlag ist dem Kreistag am letzten Montag erstmals vorgestellt worden. Insofern finde ich es schade, dass der Prozess zu Ende ist, ohne dass er beim Kreis überhaupt richtig begonnen hat.

Klar ist für mich: Auch im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger können wir am Status Quo nicht festhalten. Wir müssen uns jetzt - in den guten Zeiten - aufstellen, um nicht zu einem späteren Zeitpunkt den Entwicklungen hinterherzulaufen und dann auf die Veränderungen im Gesundheitswesen nur noch reagieren zu können.

Wie schon Sepp Herberger sagte: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Deshalb an dieser Stelle auch schon einmal ein Ausblick von meiner Seite. Zunächst sollten wir die Sommerpause zum Innehalten nutzen. Und egal, wie danach ein Verfahren aussehen wird, wir müssen uns auf die Chancen konzentrieren.

Ich möchte mich dafür einsetzen,

  • dass wir weiterhin drei Geburtskliniken sowie einen somatischen Standort in Rahden haben,
  • dass wir einen gut strukturierten Prozess bekommen, in dem auch die Interessen unserer Bürgerinnen und Bürger aus allen Städten und Gemeinden in die Diskussion eingebracht werden können,
  • dass am Ende eines solchen Prozesses ein Ergebnis steht, bei dem sich

1.     a)  nicht uneingeschränkt der Standortlobbyismus durchsetzt,

2.     b)  nicht uneingeschränkt Gruppen- und Einzelinteressen durchsetzen,

3.     c)  parteipolitische Interessen keine zentrale Rolle spielen dürfen.

Denn nur mit einem solchen Ergebnis können wir gemeinsam die Zukunftsfähigkeit unserer MKK AöR in öffentlicher Trägerschaft und eine gute stationäre und ambulante Gesundheitsversorgung unserer Bürgerinnen und Bürger in der Fläche langfristig sichern.“
(Text: Sabine Ohnesorge - Kreis Minden-Lübbecke)

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