• Lübbecke
  • Espelkamp
  • Rahden
  • Pr. Oldendorf
  • Hüllhorst
  • Stemwede

Vom LandArt-Festival zur Tourismusmarke „LandArt“

Minden-Lübbecke -

LandArt
Unser Foto zeigt von links Rainer Riemenschneider, Birgit Ahrens, Amtsleiter Oliver Gubela und Landrat Dr. Ralf Niermann. (Foto: Sabine Ohnesorge - Kreis Minden-Lübbecke)

Der Kreis Minden-Lübbecke hat gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern der LandArt-Route das Konzept des LandArt-Festivals neu aufgestellt. Landrat Dr. Ralf Niermann: „In den vergangenen 20 Jahren hat sich das LandArt-Festival gut etabliert, aber mittlerweile sind wir eine Generation weiter. Technik und Kommunikation machen rasante Fortschritte – so buchen wir zum Beispiel heute Hotelzimmer online, und auch E-Bikes schaffen ganz andere Strecken als herkömmliche Fahrräder. Die Möglichkeiten werden immer vielfältiger.“ Neben der Westfälischen Mühlenstraße sei die Marke LandArt etwas Einzigartiges, das dem Kreis Minden-Lübbecke ein Alleinstellungsmerkmal in OWL und darüber hinaus verleihe. 

Die Idee von LandArt war, die Bereiche Kultur und Tourismus zusammenzubringen und auf diese Weise einen Mehrwert sowohl für die Künstlerinnen und Künstler der LandArt-Community als auch für das touristische und damit auch Freizeit-Angebot im Kreis Minden-Lübbecke zu schaffen. Alle zwei Jahre gab es bisher das LandArt-Festival mit dem LandArt-Festival-Magazin, einer Kombination aus Leseheft und Terminkalender für die Dauer des Festivals. Hoher Aufwand stand einer relativ kurzen Nutzungsdauer gegenüber. 

Amtsleiter Oliver Gubela erklärte dazu, dass es jetzt es eine Verstetigung geben solle als Leitmarke im Kultur-Tourismus. Die Künstlerinnen und Künstler setzen dabei die Impulse und bilden den Markenkern. 

Birgit Ahrens zu den Broschüren

In Ablösung des bisherigen LandArt-Festivalmagazins wird das Minden-Lübbecker Landmagazin „Milla“ in zweijährigem Turnus weitergeführt. Erzählt werden Minden-Lübbecker Landgeschichten, die den Bogen schlagen von klassischen LandArt-Themen über „echtes“ Landleben hin zu besonderem Land-Genuss.  

Das Magazin hat das gleiche Aussehen, das sich bei allen LandArt-Broschüren wiederfindet. 

Spezialthema sind Kulturtipps entlang der LandArt-Route – Theater, Musikclubs, Museen und verschiedenste Einrichtungen, die alle ein Programm an Aufführungen, Konzerten, Lesungen, Workshops usw. anbieten, die jeder individuell und spontan besuchen kann. Anker für alle Themen ist immer wieder die LandArt-Route, die sich als roter Faden durch „Milla“ zieht.

Die Broschüre zur LandArt-Route ist neu aufgelegt worden. Diese sieht wieder mehr aus wie zu den Anfängen des LandArt-Festivals: Ein Heft, das alle LandArt-Stationen vorstellt, verbunden mit einer Übersichtkarte der Radtouren. 

Ganz neu ist der LandArt-Kalender: Das Prinzip der früheren LandArt-Festivalmagazine wurde auch hier aufgegriffen, aber jetzt auf das ganze Jahr bezogen. Analog zum Mahl- und Backprogramm an der Westfälischen Mühlenstraße gibt es jetzt das LandArt-Kulturprogramm in einer Sommer- und Winterausgabe. 

Die Sommerausgabe 2019 bietet allein fast 300 Termine; das ist auch ein Beitrag zum Freizeitwert im Mühlenkreis und gibt den Künstlerinnen, Künstlern und LandArt-Einrichtungen einen gemeinsamen Rahmen für ihre Angebote. 

Weiter als Sonderflyer aufgelegt wird das Programm „Offene Gärten im Mühlenkreis“, das inzwischen eine eigene Fangemeinde hat. Die Flyer sind bereits in der Region verteilt worden.

Anzeige

Rainer Riemenschneider zum kulturellen Teil

Gesondert beworben werden die LandArt-Kulturwochen, die es jetzt jährlich geben wird und die Teil der generellen LandArt-Neukonzeption sind. Eine gab es bereits im Mai 2019, die zweite ist vom 17. bis 25. August 2019 geplant. Diese zweite Kulturwoche findet auf der LandArt-Route 5 rund um Rahden-Espelkamp-Stemwede statt. Alle Information dazu gibt es auch digital unter landart-muehlenkreis.de

„Bevor wir in konkrete Planungen eingestiegen sind, haben wir die Partner an allen fünf Teilrouten zu einem Gedankenaustausch eingeladen. Dabei ergab sich das Bild, das sich die LandArt-Künstlerinnen und –Künstler engere Kooperationen, vor allem in räumlicher Nähe, sprich durchaus entlang der einzelnen Teilrouten, wünschen“, so Rainer Riemenschneider. 

„Auf diesen Weg gehen wir mit den ‚LandArt-Kulturwochen‘. Statt eines LandArt-Festivals alle zwei Jahre wird das Budget aufgeteilt auf Kulturwochen, jeweils orientiert an einer LandArt-Teilroute, um so einen engeren räumlichen und auch inhaltlichen Bezug herzustellen.“

Die Kulturwochen werden aus Mitteln des Regionalen Kulturprogramms NRW gefördert.

Amtsleiter Oliver Gubela zur Zukunft des Projektes „LandArt“ 

Der Kreis Minden-Lübbecke war Partner in einem EU-geförderten Pilotprojekt des Teutoburger Wald Tourismus. Es ging darum, kulturelle Einrichtungen mit Mitteln des Storytellings touristisch aufzuwerten. Wir haben hier sehr gute Erfahrungen gesammelt, indem wir beispielsweise die „Preußen-Story“ erfunden haben, die Basis des sehr erfolgreichen Preußen-Theaterstück in der Preußen-Kulturwoche war. Außerdem sind für einige Mühlen an der Westfälischen Mühlenstraße Mini-Hörspiele produziert worden, die die Mühlen „zum Sprechen bringen“. Diese Hörspiele waren erstmals am Deutschen Mühlentag zu hören.“

So wie die Mühlen werden die LandArt-Stationen eine Stimme bekommen: Mit Hilfe des Förderprogramms für den ländlichen Raum „VITAL.NRW“ sollen ca. 30 LandArt-Stationen ihr Mini-Hörspiel bekommen. Wir werden gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern jeweils eine passende Story ausfindig machen, die dann mit professioneller Begleitung als Audioskript aufgebaut und vertont wird. 

Die LandArt-Minihörspiele können dann unterwegs über eine kostenlose Telefonnummer abgerufen werden. Damit verschaffen wir zum einen den Künstlerinnen und Künstlern mehr Aufmerksamkeit, zum anderen entsteht ein zusätzliches, modernes Erlebnis an der LandArt-Route, das die Radtour interessanter macht und Neugier auf die LandArt-Stationen machen soll, gerade wenn dort kein Öffnungstag sein sollte. Wir beginnen im Sommer 2019 mit dem Projekt, das im Frühjahr 2021 abgeschlossen sein soll.
(Text: Sabine Ohnesorge- Kreis Minden-Lübbecke)