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Streuobstwiese knüpft an gute Tradition an

Espelkamp -

Tatkräftige Hilfe: Gauselmann-Auszubildende Michelle Schubert (von links), die Hausmeister Klemens Oelmann und Christoph Nolte sowie Initiatorin Angelika Gauselmann setzen die Obstbäume in die Wiese von Schloss Benkhausen ein.

Tatkräftige Hilfe: Gauselmann-Auszubildende Michelle Schubert (von links), die Hausmeister Klemens Oelmann und Christoph Nolte sowie Initiatorin Angelika Gauselmann setzen die Obstbäume in die Wiese von Schloss Benkhausen ein.

Den Weg der Nachhaltigkeit gehen die Verantwortlichen auf Schloss Benkhausen weiter voran: In diesem Zusammenhang entsteht am Rande des Rundwanderwegs eine Streuobstwiese aus heimischen Sorten. Auf der frei zugänglichen, rund 4.000 Quadratmeter großen Fläche sind nun 16 weitere Bäume – 13 Apfel- und drei Birnbäume – gepflanzt worden. Die vorwiegend alten Sorten wie „Gelber Münsterländer Borsdorfer“, „Schöner aus Wiedenbrück“ oder die „Köstliche von Charneu“ sorgen nicht nur für mehr Diversität bei den heimischen Früchten, sie knüpfen auch an eine gute Tradition an. Denn noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde auf dem Areal des Schlosses auch Obst angebaut, geerntet und deutschlandweit verkauft. Einer der Abnehmer war sogar das Berliner Luxushotel Adlon. „Die Äpfel wurden damals bis nach Österreich verkauft“, berichtet Angelika Gauselmann, Initiatorin der Pflanzaktion Streuobstwiese.

Ein solcher Vertriebserfolg wird rund 100 Jahre später aber nicht angestrebt: Jetzt geht es vielmehr darum, die heimische Artenvielfalt zu stärken und ein Modellprojekt, das von der Merkur Immobilienabteilung koordiniert wird, für nachhaltigen Obstbau zu entwickeln. Ziel ist es, die Fläche später sowohl Besuchern des Rundwanderwegs als auch Schulklassen zugänglich zu machen. Lehrpfade mit Infotafeln sollen die Gäste darüber aufklären, was das Besondere an der ökologisch angelegten Obstwiese ist, auf der bis zu 120 Bäume Platz finden können. Auch eine geeignete Blühmischung soll im gesamten Wiesenbereich ausgesät werden.

Schöner Anblick: Am Rande des Rundwanderwegs von Schloss Benkhausen entsteht eine biologisch angelegte Streuobstwiese.

Schöner Anblick: Am Rande des Rundwanderwegs von Schloss Benkhausen entsteht eine biologisch angelegte Streuobstwiese.

„Mir gefällt das Projekt wirklich sehr“, erklärt Schlossherr Paul Gauselmann. „Die Natur ist in meinem Leben immer ein wichtiger Bezugspunkt gewesen. Deshalb freue ich mich, wenn wir einen kleinen Beitrag zu einer vielfältigen und nachhaltigen Landschaft leisten können.“ Wie sehr die Umwelt dem Unternehmensgründer am Herzen liegt, zeigt auch die Tatsache, dass der Vorstandssprecher der Gauselmann Gruppe im Rahmen der Aktion „Bäume fürs Leben“ deutschlandweit bereits über 50.000 Bäume gegen den Klimawandel hat pflanzen lassen.

Das Besondere an der Streuobstwiese am Schloss ist außerdem, dass das Projekt generationenübergreifend vorangetrieben wird. Denn das Konzept für die nachhaltige Bewirtschaftung hat Paul Gauselmanns Enkeltochter Sonja entworfen. Als zertifizierte Landschaftsobstbäuerin ist es ihr wichtig, auf heimische Sorten zu setzen, die gut mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen zurechtkommen. Neben Äpfeln und Birnen werden perspektivisch auch Kirschen, Pflaumen und Quitten angepflanzt. Auch für Exoten wie Aprikosen oder Pfirsiche soll ein wenig Platz bleiben. Die Fläche soll zudem als Rückzugsort für Tiere sowie als Futterquelle für Insekten dienen. Und natürlich soll irgendwann auch geerntet werden. Auch wenn das berühmte Hotel Adlon dann vielleicht nicht zu den Abnehmern zählt, so werden die heimischen Früchte mit Sicherheit den Weg auf die Kuchen des Schlosses oder in die Marmeladengläser der Rentei finden.

Quelle und Fotos: Gauselmann AG