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Kreisweiter Fachtag „Gewalt an Schulen"

Minden-Lübbecke -

Doch wie können Pädagoginnen und Pädagogen präventiv an das facettenreiche Thema Gewalt herangehen?

(V.l.n.r.): Mirko Fridrici (Beratungsstelle für Schul- und Familienfragen), Regina Reichart-Corbach (Leiterin Beratungsstelle für Schul- und Familienfragen), Josef Riederle (Bildungsinstitut Kraftprotz), Dr. Iris Hohberg (Schulrätin), Rita Berens (Hauptdezernentin der Grundschulen bei der die Bezirksregierung Detmold), Dr. Michael Kiefer (Universität Osnabrück), Cornelia Schöder (Kreisdirektorin und Schuldezernentin).

Gewalt an Schulen ist vielerorts ein Thema. Schule sollte aber ein sicherer Ort sein, denn eine von Gewalt geprägte Atmosphäre schürt Angst und bildet mit Sicherheit keinen guten Nährboden für erfolgreiches Lernen. Doch wie können Pädagoginnen und Pädagogen präventiv an das facettenreiche Thema Gewalt herangehen? Die Regionale Schulberatungsstelle für den Kreis Minden-Lübbecke hat vor dem Hintergrund dieser Fragestellung den Fachtag „Gewalt an Schulen – Prävention und Intervention erfolgreich gestalten“ organisiert.

Unterstützt wurde der Fachtag durch das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch Rita Berens, Hauptdezernentin der Grundschulen bei der die Bezirksregierung Detmold, die auch für die Schulpsychologie zuständig ist. Die Stadt Minden stellte das Tagungshaus bereit. Kreisdirektorin und Schuldezernentin für den Kreis Minden-Lübbecke, Cornelia Schöder, begrüßte die rund 100 pädagogischen Fachkräfte aus den Schulen, die der Einladung in das Kinder- und Jugendkreativzentrum Anne Frank gefolgt waren. Vertreten waren Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter aus Grund- und weiterführenden Schulen aus Minden, Bad Oeynhausen, Porta Westfalica, Lübbecke, Espelkamp, Rahden, Petershagen, Preußisch Oldendorf und Hüllhorst. Unter den Gästen fanden sich viele Mitglieder der „Schulteams für Gewaltprävention und Krisenintervention“, die zuvor an einem Weiterbildungscurriculum in der Regionalen Schulberatungsstelle teilgenommen hatten.

Cornelia Schöder betonte in ihrem Grußwort: „Gewalt an Schulen ist kein alter Hut. Die Gewalt an Schulen hat sich verändert. Sie reicht vom verbalen Übergriff gegen Mitschüler und Lehrkräfte bis hin zur schweren Körperverletzung. Die Gewalt umfasst alltägliche Streitigkeiten, religiös oder politisch motivierte Konflikte, sexualisierte Übergriffe; Auseinandersetzungen zwischen Einzelnen oder Gruppen; sie ist mal roh und offen, mal perfide und versteckt. Doch eines ist aller Gewalt gemeinsam: Sie erzeugt Leid. Sie macht Kinder und Jugendliche, Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrerinnen und Lehrer zu Leid-Tragenden. Und dies gilt es zu verhindern.“

Ziel des Fachtages war es, möglichst viele Facetten von schulischer Gewalt im Tagungsprogramm abzubilden. Gleichzeitig sollte eine Vernetzung der Schulen mit den lokalen außerschulischen Ansprechpartnern ermöglicht werden. Die Workshops und Vorträge näherten sich dem Thema Gewalt aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Dr. Michael Kiefer von der Universität Osnabrück referierte zum Thema „Prävention von Extremismus an Schulen“, Josef Riederle vom Bildungsinstitut Kraftprotz beschäftigte sich mit dem ,„Was Jungen brauchen, um sozial zu sein“. Mit Karsten Wilke und Katharina Vorderbrügge waren zwei weitere Experten für den Umgang mit Rechtsextremismus in der Schule dabei. Finola Nieratschker von Wildwasser und Michael Drogand-Strud von Mannigfaltig sprachen über das Thema sexualisierte Gewalt. Birgit Thinnes vom Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz in Minden berichtete über den „Tatort Schule“. Regina Reichart-Corbach, Leiterin der Beratungsstelle für Schul- und Familienfragen des Kreises Minden-Lübbecke, machte in ihrem Workshop „das bestrafte Kind in der Schule“ deutlich, dass Strafen unerwünschte Nebenwirkungen haben und zeigte auf, wie man ohne Strafen mit Kindern und Jugendlichen leben kann.

Die Unterstützung der Schulen beim Aufbau sowie die Fortbildung von „Schulteams für Gewaltprävention und Krisenintervention“ ist eine zentrale Aufgabe der Schulpsychologie. Deshalb bietet die Regionale Schulberatungsstelle bereits seit einigen Jahren ein umfangreiches Fortbildungscurriculum für Schulleitungen, Lehrkräfte und Schulsozialpädagoginnen und Schulsozialpädagogen an, die als Krisenteam in ihrer Schule zusammenarbeiten.
(Foto und Text: Sarah Golcher, Pressestelle, Kreis Minden-Lübbecke)

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