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Innovationspreis ist Lohn für modernes Entlassmanagement

Lübbecke/Rahden -

Krankenhaus Auszeichnung
Das Projektteam am Krankenhaus Lübbecke-Rahden. In Kooperation mit dem Softwareunternehmen Visality Consulting wurde das Programm „Healthcare-Control-Center-Tool“ entwickelt, welches das Entlassmanagement regelt. (Foto: MKK)

In Krankenhäusern arbeiten viele Menschen unterschiedlicher Professionen zusammen. Im direkten Patientenkontakt sind dies zumeist Ärzte: Pflegefachkräfte und Therapeuten. Im Hintergrund sorgen aber noch viele andere Berufsgruppen für einen optimalen Aufenthalt im Krankenhaus: Sozialdienst, Schreibdienst, Reinigungsdienst, Küche, Transportdienst, Bettenaufbereitung und viele weitere. Bei der Planung und Vorbereitung der Entlassung von Patienten aus dem Krankenhaus sind mehr als zehn verschiedene Berufsgruppen beteiligt. Wenn nur ein Rädchen in dem Getriebe hakt, verzögern sich unweigerlich alle anderen Arbeitsschritte. 

Das Krankenhaus Lübbecke-Rahden hat das Ziel, seine Behandlungsabläufe kontinuierlich zu verbessern. Hierzu wurde jetzt zusammen mit dem Softwareunternehmen Visality Consulting das „HCC-Tool“ entwickelt, um die gesetzliche Neuregelung des Entlassmanagements mit einer besseren Prozesssteuerung zu verbinden. Mit diesem Programm werden die einzelnen Arbeitsschritte des Entlassmanagements in der zeitlichen Abfolge sichtbar gemacht und Ziele definiert.  

Das führt beispielsweise dazu, dass schon am Tag der Aufnahme der Unterstützungsbedarf für die Zeit nach der Entlassung ermittelt wird. Auch der Sozialdienst und die Krankenkassen werden bei einem vermuteten Unterstützungsbedarf des Patienten sehr früh involviert. „Das Software-Tool schafft die optimalen Rahmenbedingungen, damit der Kernprozess – also die medizinische Behandlung des Patienten durch den Arzt – störungsfrei und ohne Verzögerungen verläuft“, erklärt Krankenhausgeschäftsführerin Dr. Christine Fuchs.  

Fallmanagerin Ute Griese hat in der Projektgruppe „Entlassmanagement“ mitgearbeitet und den Einsatz sowie die Testphase des Tools begleitet. Ihr Fazit nach einem halben Jahr fällt trotz anfänglicher technischer Herausforderungen positiv aus: „Das neue Programm bietet unter anderem eine Plattform zum besseren Informationsaustausch der Berufsgruppen im Krankenhaus. Probleme und Risiken in der Nachversorgung unserer Patienten werden frühzeitig erkannt, Zeitfenster können besser eingehalten werden, sodass der gesamte Entlassungsprozess besser aufeinander aufbauen kann.“ 

Die Gewöhnung an neue Arbeitsabläufe brauchte etwas Zeit. „Mittlerweile haben sich jedoch insbesondere die regelmäßigen Teambesprechungen auf den Stationen bewährt. Wir wissen jetzt besser und früher über jeden Patienten und seinen Versorgungsbedarf Bescheid“, sagt Ute Griese. 

Erste Auswertungen auf zwei Stationen am Krankenhausstandort Lübbecke zeigen bereits deutliche Verbesserungen. „Die Erfassung des nachstationären Versorgungsbedarfs erfolgt überwiegend in den ersten 24 Stunden nach der Aufnahme. Somit konnte auch der Sozialdienst früher in den Versorgungsprozess eingebunden werden. Unsere Patientinnen und Patienten sowie die Angehörigen können früher und besser über die von uns eingeleiteten Maßnahmen und die geplante Entlassung informiert werden“, sagt Pflegedirektorin Urte Abbate. 

Dieser Erfolg ist mittlerweile auch preisgekrönt. Eine Fachjury hat dem Krankenhaus Lübbecke-Rahden und der Firma Visality Consulting den renommierten Leipziger Preis für Krankenhauslogistik verliehen. Eine hochkarätig besetzte Fachjury wählte das Gewinnerprojekt aus 20 Einreichungen aus. „Der Leipziger Preis für Krankenhauslogistik zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Er ist auch eine Anerkennung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr tägliches Engagement für die Patientinnen und Patienten. Nicht zuletzt beweist der Preis auch, dass ein Kreiskrankenhaus der Grund- und Regelversorgung Innovationen gestalten kann“, betont Dr. Christine Fuchs.
(Text: Mühlenkreiskliniken AöR)