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Bedrohte Arten lieben den „Lebensraum Kirchturm“

Pr. Oldendorf -

Lebensraum Kirchturm
Unser Foto zeigt die Überreichung der Urkunde und Plakette von Eckhard Schlömer (NABU Minden-Lübbecke) an Pfarrerin Hilke Vollert der Kirchengemeinde Bad Holzhausen. Foto: Privat

Kirchtürme und andere Gebäude in Städten und Dörfern dienen als Ersatz für natürliche Bruthöhlen und -nischen in Felsen oder Bäumen. Leider gehen auch solche Ersatz-Brutmöglichkeiten im Siedlungsraum zunehmend verloren. Bei Sanierungen werden zum Beispiel oft Einfluglöcher oder Brutnischen verschlossen oder Gitter zur Abwehr von Tauben angebracht.

Um Nistplätze bedrohter Arten zu sichern, hat der NABU mit dem Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen 2007 die Aktion „Lebensraum Kirchturm“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Brutstätten für Turmfalken, Fledermäuse, Schleiereulen, Dohlen und andere Arten zu erhalten. Ebenso wichtig ist es, renovierte Kirchtürme wieder als Lebensraum zu öffnen, etwa indem dort Nistkästen angebracht werden.

Kirchen, die ihren Turm öffnen und sich besonders für den Artenschutz einsetzen, werden mit einer Urkunde ausgezeichnet und erhalten eine Plakette, die sie am Gebäude anbringen können. Bundesweit sind schon mehr als 1.000 besonders gastfreundliche Kirchen ausgezeichnet worden.

Nun wurde auch die Kirche in Bad Holzhausen vom NABU Kreisverband Minden-Lübbecke ausgezeichnet. Eckhard Schlömer überreichte Pfarrerin Hilke Vollert die Urkunde und Plakette, die am Turm auf die Artenschutzbemühungen hinweist. Schon 2011 wurde im Kirchturm ein kombinierter Schleiereulen- Turmfalkennistkasten angebracht. In diesem Jahr 2020 folgten, im Zuge von notwendigen Baumaßnahmen, Artenschutzmaßnahmen für Dohlen und Fledermäusen. Die schon seit Jahren im Turm brütenden Dohlenpaare, auch des Pastors schwarze Tauben genannt, nahmen die neu gestalteten Brutmöglichkeiten gerne an.
(Text: Eckhard Schlömer – NABU Minden-Lübbecke)