Das Schultergelenk - ein einziges Knochenpuzzle
Den Telefonhörer kann er noch nicht wieder so gut zwischen Schulter und Wange einklemmen – Alles andere erledigt Ralph Meyer wieder fast so, wie vor seinem schweren Unfall – auch Fahrradfahren. Es ist mittlerweile sechs Monate her, da wollte der Paderborner eigentlich nur kurz zur Mittagspause nach Hause fahren. Er stieg aufs Rad und begab sich auf den gewohnten Weg. „Dann reißt bei mir die Erinnerung plötzlich ab“, erzählt der 58-jährige Journalist. „Erst im Krankenhaus kam ich wieder zu mir.“
Meyer war frontal mit einem PKW zusammengestoßen. Seinem Fahrradhelm verdankt er, dass er überhaupt überlebt hat. Neben einer schweren Gehirnerschütterung trug er noch drei Rippenbrüche und einen Kreuzbandriss davon. Das Schlimmste aber war, dass ein Teil seines linken Schultergelenkes, das Schulterblatt mit der Gelenkpfanne, in mehrere Teile gebrochen war – ein echtes Knochenpuzzle. „Ich dachte, das wird nichts mehr mit dem Gelenk.“ Das war Meyers erste Reaktion, als er die Röntgenbilder seiner Verletzung sah.
Doch die behandelnden Mediziner im Paderborner St. Vincenz Krankenhauses hatten die richtigen Kontakte, um die optimale Versorgung ihres Patienten zu gewährleisten. Bereits nach wenigen Tagen wurde Meyer ins Johannes Wesling Klinikum nach Minden zu Prof. Dr. Johannes Zeichen, dem Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, gebracht.
Optimale Patientenversorgung durch enge regionale Vernetzung
„Über das TraumaNetzwerk OWL sind alle Unfallchirurgen der Region miteinander im engen Kontakt. So wissen wir voneinander, welche Klinik besondere Erfahrungen in der Behandlung bestimmter Verletzungsmuster hat.“ Die Verletzungen von Ralph Meyer stellten aber auch den Schulterspezialisten Zeichen vor besondere Herausforderungen. „Die Operation dauerte mehrere Stunden. Bei dieser seltenen und schweren Verletzung des Schultergelenkes haben wir nach genauer Planung das Knochenpuzzle mit Schrauben und einer Platte wieder rekonstruieren können. Das nach dem operativen Eingriff angefertigte Bild aus dem Computertomographen lässt den Laien noch erahnen, wie kompliziert der Eingriff war und wie groß der Erfolg der Operation zu bewerten ist. „Ohne den operativen Eingriff ist zu vermuten“, so der Unfallchirurg, „dass bei Meyer neben Schmerzen eine deutliche Einschränkung der Beweglichkeit zurückgeblieben wäre.“
Dank seines Fleißes in der Physiotherapie hat Ralph Meyer fast die komplette Bewegungsfähigkeit seiner Schulter zurückerlangt. Bei der Nachuntersuchung bei Professor Zeichen stellte sich jetzt heraus, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis auch die volle Kraft in den Arm zurückgekehrt sein wird. „Ich bin heilfroh dass ich hier in Minden gelandet bin“, erinnert sich Meyer an die Zeit kurz nach dem Unfall. „Das war sehr professionell von den Medizinern in Paderborn, gleich ein Krankenhaus zu suchen, in dem so ein komplizierter Bruch optimal versorgt werden kann.“ Unsere Fotos zeigen das linke Schultergelenk von Ralph Meyer nach der Operation. Die vielen Schrauben, die das Knochenpuzzle zusammen halten, sind deutlich auf dem Bild des Computertomographen erkennbar – und Prof. Dr. Johannes Zeichen, der Ralph Meyer noch einmal die Schwere seiner Schulterverletzung anhand eines Modells verdeutlicht. (Text: Steffen Ellerhoff - Unternehmenskommunikation/Marketing und Pressesprecher der Mühlenkreiskliniken AöR / Fotos: MKK)