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Wie aus einem Eisbrecher ein Kindertraumschiff wurde

Bad Essen -

Über zehn Jahre diente das Schiff als Eisbrecher und Feuerlöschboot im Hafen von Germersheim am Rhein. Nachdem die Stadt Germersheim für das in die Jahre gekommene Schiff keine Verwendung mehr hatte erwarb ein Hafenmeister den Eisbrecher, baute ihn zu einem Ausflugsdampfer um und bot Tagesfahrten für Urlauber auf dem Rhein an. Der Zufall spielte Regie als der Hafenmeister aus Altersgründen sein Boot verkaufen musste.

Kapitän Horst Homburg aus Hannover weilte zu dieser Zeit in Germersheim und erfuhr von dem Kaufangebot. Kurz vorher hatten die Kapitäne  Horst Homburg und Alfed Buhlmahn  ihr altes Schiff verkauft und waren auf der Suche nach einem neuen Dampfer.  „Nach so einem Schiff hatten wir immer schon gesucht“, schmunzelt Kapitän Horst Homburg und kommt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Inzwischen liegt das Schiff in Hannover-Misburg vor Anker, wurde umgestylt und auf den Namen M/S-FUTURUM getauft. 

Als so genanntes „Kindertraumschiff“ sorgte die M/S Futurum kürzlich auf dem Mittelandkanal für Aufsehen.

Als so genanntes „Kindertraumschiff“ sorgte die M/S Futurum kürzlich auf dem Mittelandkanal für Aufsehen. Über zehn Stunden schipperte eine kleine Reisegruppe von Misburg, Minden über Lübbecke nach Bad Essen. Kapitän Horst Homburg navigierte bei bestem Sommerwetter das Kindertraumschiff sicher über den Mittellandkanal und legte um 12 Uhr im Hafen von Bad Essen an.

An Bord befanden sich 23 Kinder mit ihren Müttern, die in Bad Essen eine Woche Urlaub machen durften. Gegen Traumschiffe der Weltmeere sieht das Wassergefährt aus Hannover eher bescheiden aus. Aber für die Kinder im Alter zwischen drei Wochen und 15 Jahren verbirgt sich hinter dem Schiff ein echtes Kindertraumschiff. An diesem Tag war die Reisegruppe ganz früh in Garbsen an Bord gegangen. Für die Kids gab es an Deck viel zu erleben. Nach einer Mittagspause ging es dann von Minden über Lübbecke nach Bad Essen.

Die „Hilfe für hungernde Kinder“ nutzte das Kindertraumschiff in diesem Jahr zum ersten Mal für die Ferienfreizeit, die sich speziell an benachteiligte Mütter und ihre Kinder richtet. In Bad Essen war die Reisegruppe im Haus Sonnenwinkel untergebracht. Von dort aus wurden mit Sozialarbeitern Ausflüge in die nähere Umgebung unternommen. Natürlich durfte auch ein Besuch im Freibad nicht fehlen. Die Kosten für den Urlaub sind für die Reisenden überschaubar. 20 Euro zahlt jede Familie. Für die „Hilfe für hungernde Kinder“ wird es allerdings teurer. Das Geld kommt von der „Aktion Kindertraum und der „Bingo“-Stiftung. (Text und Fotos: Presse-BILD-Agentur Martin Kemper)