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Vorbild für Mindener Einzelhandel - Snipes füllt Innenstadt

Minden -

Vorbild für den Mindener Einzelhandel - Snipes füllt die Innenstadt

Massenandrang in der Bäckerstraße zur Eröffnung von Snipes heute Morgen in Minden (Foto: Oliver Hallmann).

Im folgenden Kommentar von Igor Kats (Online-Marketing-Experte, arbeitet u.a. als Social-Media-Manager für Hallo Minden) wird der Wettbewerb zwischen den heimischen Einzelhandel und den Online-Handel kritisch hinterfragt.

Heute war es nun soweit, nachdem man die Ankündigung bereits aus der Presse und gefühlt dem halben Internet entnehmen konnte: Snipes feierte Eröffnung und der Ansturm war gewaltig! Minden hat nun eine neue Anlaufstelle für Sneaker und Streetwear. In der Bäckerstraße 20 eröffnete Snipes einen Shop und expandiert damit weiter in ganz Europa. Doch wie machen die das eigentlich, dass schon bei der Eröffnung ein ganzer Hype ausbricht? Kann der heimische stationäre Handel davon lernen? Ja, er kann und muss sogar!

Snipes ist jung, frisch und erfolgreich. Doch warum eigentlich?

Das Erfolgsrezept von Snipes ist neben der ausgewählten Mode wohl auch der Mix aus stationärem Handel und einer perfekt darauf abgestimmten Präsenz im Internet. So ist das junge Unternehmen immer für den Kunden erreichbar, hört zu und antwortet dem Kunden, sowohl im Laden als auch im Internet.

Snipes macht es leicht zu shoppen: Hat man mal keine Lust in die Stadt zu gehen, dann besucht man den gut geführten Online-Shop und bestellt die Ware nach Hause. Hat man eine Frage zum Produkt, dann fragt man bequem über die Facebook- oder Instgram-Seite und bekommt blitzschnell eine Antwort. Auch auf anderen Kanälen wie Twitter und Snapchat kommuniziert Snipes mit seinen Kunden, stellt Produkte vor, zeigt Einblicke ins Tagesgeschäft und unterhält die Follower. Kundenbindung ist hierbei eines der wichtigsten Stichwörter aus dem Marketing.

Snipes holt die Kunden aus dem Internet in die Fußgängerzone

Der Weg den Snipes geht ist nicht gerade neu, aber er ist zeitgemäß und höchst erfolgreich. Das Unternehmen holt seine Kundschaft da ab, wo sie sich am liebsten und am meisten aufhält, natürlich im Internet. Mit einem perfekt auf die Marke und Produkte abgestimmten Online-Marketing schafft man es heutzutage, sein Ladenlokal zu füllen und die Menschen aus dem Internet in die Fußgängerzonen zu holen. Das sollte längst keine neue Erkenntnis sein, aber es ist wohl in unserem beschaulichen Minden-Lübbecke noch Neuland.

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Kampf gegen den Online-Handel schon verloren?

Wer einen 'erfolgreichen' stationären Handel betreiben will, muss auch im Internet 'erfolgreich' präsent sein, das sollte jedem Unternehmer bewusst sein. Doch wenn man sich die meisten heimischen Homepages, Facebook-Seiten und Instagram-Profile anschaut, die oftmals lieblos vor sich hinvegetieren, könnte man denken, dass der große Kampf gegen den Online-Handel in unserer Region bereits verloren sei, und zwar kampflos!

Wer sich ernsthaft gegen Amazon, Zalando und Co. wehren möchte, muss verstehen, dass dieser Kampf um den Kunden im Internet stattfindet. Dort tummeln sich die potenziellen Kunden, nur dort kann man sie durch einen überzeugenden Auftritt und entsprechende Online-Instrumente dazu bewegen, in die Innenstädte zu ziehen und dort ihr Geld zu lassen.

Wichtigkeit von Online-Marketing wird unterschätzt

Oftmals fehlt es Ladenbesitzern an Verständnis und der Bereitschaft, sich mit dem Internet und mit der eigenen Zielgruppe intensiv zu beschäftigen. Aber auch die nötige Zeit fehlt, denn das Internet ist kompliziert geworden, und Online-Marketing ist nicht „eben mal schnell“ gemacht. Ein kleiner Einzelunternehmer aus der Mindener Innenstadt wird den Kampf gegen den Online-Handel wohl kaum gewinnen, indem er sein Geschäft führt und „nebenbei“ seine Homepage, Facebook und Instagram pflegt.

An dieser Stelle fehlt es den meisten Unternehmern schlichtweg auch am nötigen Know-how. Das Internet ist komplex geworden und damit auch das Verhalten und die Interessen der eigenen Kunden. Wenn man die Kundenschaft nicht dauerhaft an den Online-Handel verlieren will, sollte man spätestens jetzt handeln, sich in diesem Gebiet fortbilden oder einen Profi engagieren. Ein "weiter so" wie bisher wird zwangsweise zu noch mehr Leerstand in der Innenstadt führen.

Wer mit dem Autor in Kontakt treten möchte, kann dies unkompliziert und persöhnlich über eine Email an i.kats@hallo-minden.de tun.

(Text: Igor Kats)

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