Theater mit Stars, Musik und Unterhaltung für alle
Espelkamp -
Szene aus "Öffentliches Eigentum". Foto: Derdehmel-Urbschat
Von Brecht bis Miller, von „Hundewetter“ bis zur „Feuerzangenbowle“ und „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“, ob Schauspiel, mit und ohne Musik, Satire oder Kult, Tresenlyrik und Chansons oder „Rocken bis qualmt“ – das neue Programm für die kommende Theaterspielzeit im Neuen Theater Espelkamp lässt nahezu keine Wünsche offen. Und das alles mit bekannten Schauspielgrößen wie Peter Bause, Helmut Zierl, Rainer Honold, Marion Kracht, Jasmin Wagner, Herbert Knebel sowie Künstlern aus der Region wie Bernd Gieseking, Tine Wittler oder der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford.
Szene aus "Hundewetter" mit Lene Wink, Marion Kracht und Adisat Semenitsch. Foto: Barbara Braun
Auch das hauseigene ensemble espelkamp steht in dieser Saison wieder mit einer neuen Produktion auf dem Spielplan, und wird mit der turbulenten Komödie „Lauf doch nicht immer weg“ für viel Wirbel auf der Bühne sorgen. Das Theaterangebot bleibt auch in der kommenden Saison für die kleinen und großen Musik- und Theaterbegeisterten attraktiv, und hält auch für Neueinsteiger einiges bereit. Der Vorstand des Volksbildungswerk Espelkamp e.V. hat jetzt den aktuellen Spielplan vorgelegt, der mit einem Angebot von 30 Veranstaltungen, gemischt verteilt auf drei Abo-Reihen sowie Sondervorstellungen, Konzerte und Kindertheater, niveauvoll und unterhaltsam zugleich ist.
Szene aus „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“. Foto: G2 Baraniak.jpg
Abo I
Die Abo-Reihe I startet am 14. Oktober mit einer Komödie über ein ungleiches Frauentrio (Marion Kracht, Lene Wink und Adisat Semenitsch), das bei „Hundewetter“ zufällig in einem kleinen Café aufeinander trifft und in dieser Schicksalsgemeinschaft so manche Lebenshürde zu überwinden versucht. Eine ganze Nacht lang reden, trinken und streiten die drei, Illusionen werden zerstört, Lebenswürfe über den Haufen geworfen. Und doch überwinden sie eindrucksvoll ihre Krisen und haben keine Angst vor Veränderungen. Weiter geht es am 16. Dezember mit einem echten Kultstück: In „Die Feuerzangenbowle“ lernt „Pfeiffer mit drei f“ als „Schöler“ in der Oberprima nicht nur, was es mit der „Dampfmaschin“ auf sich hat.
Auf die Inszenierungen von Historiendramen hat sich die Münchner Bühne theaterlust verschrieben. Unvergessen die Aufführung „Die Päpstin“ in der vergangenen Saison. In ihrer neuen Produktion widmet sich das Schauspielensemble um Anja Klawun in der Titelrolle „Hildegard von Bingen – die Visionärin“, inszeniert mit Gesang und Livemusik.
Szene aus "Die Glasmenagerie". Foto: Barbara Braun
Die Aufführung „Die Glasmenagerie“ am 3. März 2018 verbindet drei Generationen mit gleicher Leidenschaft: Katharina Thalbach inszenierte dieses weltberühmte Theaterstück mit Ihrer Tochter und ihrer Enkelin in den Titelrollen von Amanda und Tochter Laura Wingfield.
Den Abschluss im Abo I bildet die neue Produktion von TheaterTotal am 21. April 2018. Das junge Theater aus Bochum hat schon in den Spielzeiten davor das Publikum mit seinen beeindruckenden Inszenierungen überzeugen können. Der Titel für die aktuelle Produktion wird wie immer erst gegen Ende des Jahres 2017 feststehen.
Abo II
Das Abo II startet bereits am 8. Oktober 2017 mit „Vater“, einem berührenden Stück über einen alten Mann, der an Alzheimer erkrankt ist. Dieses theatralische Spiegelkabinett befasst sich mit dem auch heute noch als Tabu geltenden Thema überraschend schräg, beängstigend aber auch komisch und schrill.
Szene aus "Tod eines Handlungsreisenden" mit Helmut Zierl. Foto: Bernd Boehner
Am 25. November ist mit Helmut Zierl in der Titelrolle des Handlungsreisenden Willy Loman eine aus Film und Fernsehen bekannte Persönlichkeit auf der Bühne zu sehen. Arthur Millers großer Klassiker der amerikanischen Literatur „Tod eines Handlungsreisenden“, Millers Meisterwerk, schlägt bis heute Leser und Zuschauer in den Bann. Einst als Entlarvung des „American Dream“ gelesen, ist es heute, in Zeiten von Hartz IV und weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrisen, aktueller denn je.
In der Mediensatire „Er ist wieder da“ strandet ein Mann mit unverkennbarem Oberlippenbart in Berlin-Mitte im 21. Jahrhundert und stiftet Verwirrung. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. Eine Satire, die danach fragt, wo genau die Grenze des guten Geschmacks verläuft oder ob sie ganz und gar abgeschafft wurde.
Mit einem der schönsten, reichhaltigsten und von der Form her anspruchsvollsten Stücke Berthold Brechts wird mit „Der Kaukasische Kreidekreis“ am 17. Februar 2018 die Abo-Reihe II fortgesetzt. Eindrucksvoll spielt Peter Bause neben Jennifer Lorenz, Martin Krah und sieben weiteren Schauspielern, die in 70 Rollen schlüpfen, musikalisch begleitet von Clemens Winter am Knopf-Akkordeon.
Zum Abschluss der Abo-Reihe II kommt mit dem Musikschauspiel „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ am 10. März 2018 noch einmal richtig Partystimmung auf. Pointenreich erzählt das Stück, wie im Schatten der Mauer auch die Sonne schien und lässt den Zuschauer auf komödiantische und musikalische Weise eintauchen in einen DDR-Alltag, den es so wahrscheinlich niemals gab.
Szene aus "Wie im Himmel". Foto: © G2 Baraniak
Abo III
Musikalisch geht es auch in der Abo-Reihe III zu. „Wie im Himmel“ heißt es am 3. Dezember 2017, wenn der gefeierte, aber von seiner Karriere ausgelaugte Dirigent Daniel die Chormitglieder seines Heimatdorfes mit unkonventionellen Methoden wieder zu Enthusiasmus und Selbstbewusstsein verhilft.
Am 24. Februar 2018 wird Rainer Hunold in einer Produktion des Schlosspark Theater Berlin in „Öffentliches Eigentum“ zum Medienopfer. Als beliebter Mediensprecher versucht Geoffrey Hammond verzweifelt, für die Medien die Ehe mit seiner Frau aufrechtzuerhalten und hofft, von der Öffentlichkeit unbemerkt, auf einen Neuanfang mit seinem Lebenspartner Paul. Durch eine prekäre Situation droht Geoffrey zum neuen Medienopfer zu werden.
The Blues Brothers Foto: Philipp Moenckert
Einen fulminanten Abschlusss gibt es dann am 14. April 2018 mit der Tribute-Show „Blues Brothers“, nach dem Kultfilm von John Landis. Slapstik-Komik, Tempo und Wortwitz vereinen sich in dieser Hommage an zwei unvergleichlich coole Typen, deren Hits aus den 80er Jahren wie „Everybody needs Somebody to love“, „Jailhouse Rock“, „Gimme some Lovin“ oder „Stand by your man“ unvergesslich bleiben.
Platzbuchungen, sowie Änderungs- und Tauschwünsche für die drei Abo-Reihen sind bereits ab Montag, 12. Juni 2017, in der Geschäftsstelle des Volksbildungswerks Espelkamp im Bürgerhaus, Wilhelm-Kern-Platz 14, möglich unter Telefon 05772-562161, 562255 oder auch 562185.
Sondervorstellungen
Bei den Sondervorstellungen außerhalb der Abo-Reihen geht es mal komödiantisch, mal musikalisch zu. Den Anfang macht die neue Produktion des ensemble espelkamp am 10./11. November 2017 sowie am 30. Dezember und an Silvester 2017 mit der Komödie „Lauf doch nicht immer weg“. Der Klassiker der britischen Farce aus dem England der 40er Jahre ist wie gewohnt in einer eigenen Bearbeitung des Ensembles zu sehen, gespickt mit reichlich Lokalkolorit.
In dieser turbulenten Verwechslungskomödie um Pfarrer Lothar Tübbing (Ingo Hanke) und seine Gattin Constanze (Katharina Borgmann), fliegen Türen auf und zu, mehr oder weniger schwarz gekleidete Herren (Horst Halstenberg, Malte Klasing, Volker Kracht, Ulrich Riebe, Martin Wlecke) flitzen über die Bühne und hysterische Frauen (Jennifer Hauptfleisch, Angela Wlecke) fallen in Ohnmacht. Der Vorverkauf für die von der Volksbank Lübbecker Land eG gesponserten Vorstellungen beginnt bereits am 31. August 2017. Tickets sind ab dann erhältlich in allen Geschäftsstellen der Volksbank oder online unter www.VBLL.de.
Musikprogramm
Mit einem reinen Musikprogramm ist am 18. März 2018 Herbert Knebels Affentheater in Espelkamp zu Gast. Zusammen mit Gastmusikern wird Knebel „Rocken bis qualmt!“. Nur für kurze Zeit konnten kurzfristig als musikalische Verstärkung auf dem Transfermarkt für gruppenlose Musiker Henjek und Stenjek, die ehemalige Bläsersektion der Familie Popolski, verpflichtet werden. Freuen darf man sich auf ein Wiedersehen und Wiederhören mit tollen Songs aus den verschiedenen Programmen von Herbert Knebels Affentheater wie Rentner Love, Auf’m Heimweg zu schnell, Papa war bei de Rolling Stones, Elli, Lola, Rauch ausse Wohnung…eben „Rocken bis qualmt“.
Mit Musikprogramm für Kinder und Jugendliche wird die erfolgreiche Reihe der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford und dem „Konzert für Kinder“ am 22. Februar 2018 mit der Ballett-Suite von Igor Strawinsky „Der Feuervogel“, sowie einem „Konzert für Junge Leute“ am 22. März 2018 unter dem Titel „Peer Gynts fantastische Abenteuer“, einer Auswahl aus den Peer-Gynt-Suiten von Edvard Grieg, fortgesetzt.
Szene aus "Des Kaisers neue Kleider". Foto: Jürgen Frisch
Großes Theater dürfen Kinder ab 5 Jahren mit „Des Kaisers neue Kleider“ am 28. und 29. November 2017 erleben. An insgesamt vier Aufführungen zeigt das theater mimikri aus Büdingnen in farbenprächtiger Kostümkunst mit Webmusik Geschichten über den kleidersüchtigen Kaiser Klemens, nach einer Erzählung von Hans Christian Andersen.
Für die ganz kleinen Kinder ab drei Jahren gibt es am 14. März 2018 mit der Bielefelder Puppenbühne Dagmar Selje ein heiteres Puppenspiel über „Die Drei Freunde“ nach dem Weltberühmten Kinderbuch von Helme Heine. Für die Kinder- und Jungendkonzerte, sowie die Märchentheateraufführungen und das Puppentheater können die Eintrittskarten ebenfalls ab dem 12. Juni 2017 in der Geschäftsstelle des Volksbildungswerks Espelkamp e.V. unter Telefon 05772-562185 reserviert werden.
Gieseking und Wittler
Neben den Abo-Vorstellungen sowie dem Kinderprogramm werden in der kommenden Saison auch wieder zwei Veranstaltungen im Kultur-Foyer vor kleinerem Publikum angeboten. Dafür konnten zwei lokal bekannte Persönlichkeiten gewonnen werden.
Den Anfang macht am 10. Dezember 2017 der aus Minden Kuthenhausen stammende Kabarettist und Autor Bernd Gieseking. Alljährlich tourt er mit seinem satirischen Jahresrückblick „Ab dafür!“ durch die Republik und macht auf vielfachen Wunsch auch wieder in Espelkamp Station.
Am 20. Januar 2018 präsentiert Tine Wittler in „Lokalrunde – Tresenlieder schlückchenweise“ zusammen mit Greg Baker am Piano Tresenlyrik und Chansons. Seit vielen Jahren lebt die in Rahden aufgewachsene Autorin, Gastronomin, Filmproduzentin, TV-Moderatorin und Künstlerin in Hamburg. Bekannt wurde sie mit ihrem Roman „Parallelwelt“. Feste Spielstätte ist Tine Wittlers eigener Tresen in ihrem kleinen Off-Kulturzentrum „Parallelwelt Kulturgut“ in Hamburg, wo die „Lokalrunde“-Abende regelmäßig live zu erleben sind.
Tickets
Eintrittskarten für die Vorstellungen im Kulturfoyer sowie für alle übrigen Vorstellungen aus den Abo-Reihen und dem Konzert mit Herbert Knebels Affentheater sind ab Mittwoch, 6. September 2017, in allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Der Verkauf für das Theaterpaket „Theater á la carte“ startet wie gewohnt bereits am Montag, 4. September 2017, in der Geschäftsstelle des Volksbildungswerks.
(Text: Gabriele Kopp – Volksbildungswerk Espelkamp)
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