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Piene: Sein Leben und Werk auf Schloss Benkhausen

Lübbecke/Benkhausen -

„Große Dinge stehen bevor“, kündigt Angelika Gauselmann, Schloss Benkhausen, die Kunstausstellung „Zero lebt“ um Otto Piene an. Vom 28. Mai bis 26. Juni 2016 werden auf Schloss Benkhausen bei Espelkamp rund 50 ausgewählte Werke des Künstlers gezeigt – darunter sowohl Originale als auch Reproduktionen wie Plakate und Fotos. In Lübbecke aufgewachsen, schafft es Otto Piene (*18. April 1928; † 17. Juli 2014) in seiner künstlerischen Laufbahn bis nach ganz oben. Er gilt als Pionier der Lichtkunst, begründet mit seiner Künstlergruppe Zero in den 1950er Jahren ein neues Kunstzeitalter und stellt mehrfach in Berlin aus.

„Zero lebt“ bereitet Otto Pienes Leben biografisch auf und beginnt mit seiner Jugend- und Schulzeit in Lübbecke. Fotos von und mit Piene sowie erste eigene Bilder binden den Künstler räumlich ein, verdeutlichen seine Verbundenheit zu Lübbecke; er zeichnet verschiedene Orte und Gebäude der Stadt. Der Blick aus seinem Elternhaus auf den Lübbecker Kirchturm mit Wetterhahn prägt Pienes Kunst nachhaltig. Aus seiner anschließenden Studienzeit sind gemalte Bilder, hauptsächlich Aquarelle, zu sehen. 

„Große Dinge stehen bevor“, kündigt Angelika Gauselmann, Schloss Benkhausen, die Kunstausstellung „Zero lebt“ um Otto Piene an.

Unsere Fotos: oben - von links Ausstellungsorganisatorin Angelika Gauselmann, Schloss Benkhausen, mit Hans-Gerd Tantius, Lübbecker Galerist, und Kunsthistorikerin Jessica Midding (Foto: Gauselmann AG); unten - Otto Piene 2014 kurz vor der Eröffnung seiner letzten Ausstellung in Berlin (Foto: Ante Glibota). 

Weiter geht es mit Werken ab Gründung der Künstlergruppe Zero. Piene beschäftigt sich mit den Naturphänomenen Feuer, Luft und Licht. Er setzt sich von der Kunst des 19. Jahrhunderts und der Nachkriegszeit ab, „nimmt das Emotionale aus der Kunst“, erklärt Hans-Gerd Tantius, Lübbecker Galerist und Mitorganisator der Ausstellung. Gezeigt werden unter anderem einige der 1996 in Stockhausen, Lübbecke entstandenen „Hufeisenbilder“: Für eine Ausstellung des Lübbecker Kunstvereins brannte Piene heiße Hufeisen in Wellpappe und schuf so knapp 50 einzigartige Rauchbilder. Neben solcher Aktionskunst wird außerdem ein Spektrum von Grafiken, wie Siebdrucke und Radierungen, aus den Jahren 1960 bis 2014 gezeigt.

Die Ausstellung erstreckt sich über verschiedene Räume des Erdgeschosses von Schloss Benkhausen. Pienes Werke werden darin liebevoll in Galerien präsentiert. In einem der Kellerräume des Anwesens sind Zusammenschnitte aus Dokumentationen über Otto Piene und die Gruppe Zero zu sehen. Darunter auch Sequenzen über Pienes immaterielle Kunst: Lichtobjekte und Sky Art. So ließ Piene Licht durch Räume tanzen und Figuren in den Himmel aufsteigen. Mit den Filmen soll den Besuchern ein Eindruck dieser Erlebnisse vermittelt werden. „Kunst, die erlebbar ist und erlebt werden muss“, beschreibt Tantius Pienes Kunst. Auch in Lübbecke wollte der Künstler Sky Art schaffen und 1996 einen Wetterhahn in die Luft befördern, scheiterte jedoch an den Fallwinden vom Wiehengebirge. 

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Elisabeth Goldring-Piene, seine Ehefrau, beschreibt ihren Mann als „Künstler, der mit seinen Werken die musealen Räume verlässt, der versucht, den Himmel zu seinem Aktionsfeld zu machen. Otto machte genau das, was Museen damals nicht machten, neugierig zu sein für die Welt, die sie umgibt. Seine Kunst sei ‚Energieübertragung‘, wie er immer sagte.“

Die offizielle Ausstellungseröffnung mit Rundgang findet am 28. Mai ab 16 Uhr statt. Im Anschluss ist das Schloss-Café „Die Rentei“ für Besucher geöffnet. Interessierte sind herzlich eingeladen. Anmeldungen nimmt Angelika Gauselmann über info@schloss-benkhausen.de oder unter der 05743-9318210 entgegen. Ihren Abschluss findet die Ausstellung schließlich mit einer Abendveranstaltung am 25. Juni 2016. 

„Zero lebt“ wird in Zusammenarbeit mit der Zero Foundation Düsseldorf, der Galerie Hans-Gerd Tantius Lübbecke und der Stadt Lübbecke realisiert. Schloss Benkhausen hat sich bereits in der Vergangenheit als Kulisse für Kunst- und Kulturveranstaltungen bewährt. So fanden in den eindrucksvollen Räumlichkeiten und Gartenanlagen bereits mehrfach die Benkhausener Kunstwoche, Weihnachtsmärkte oder Gartentage statt.

(Text: Irina Pötzschke - Gauselmann AG)

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