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Natur nimmt auf nichts und niemanden Rücksicht

Rahden/Stemwede/Espelkamp -

Ein schwerer Gewittersturm hat am vergangenen Freitag in Norden des Altkreises Lübbecke schwere Schäden angerichtet. Für viele Menschen war es ein Unwetter, wie sie es bis dahin noch nicht erlebt hatten. Ausschlaggebend dafür ein ins Gewitter eingelagerter „Tornado“ bzw. eine Windhose gewesen sein, die Augenzeugen sogar im Foto festgehalten haben, bevor der Sturm mit kaum vorstellbarer Wucht über Häuser, Höfe, Äcker und Wiesen hinwegzog und ein Spur der Verwüstung hinterließ.

Hagel gibt Polizei-BMW eine „Hammerschlaglackierung“

Auch ein Einsatzfahrzeug der Polizeiwache Espelkamp wurde durch den in den Abendstunden einsetzenden Starkregen mit Hagelschlag in Mitleidenschaft gezogen.

Ein schwerer Gewittersturm hat am vergangenen Freitag in Norden des Altkreises Lübbecke schwere Schäden angerichtet.

Die Beamten kamen mit ihrem fast neue Polizei-BMW gerade von einem Einsatz, als sie auf der B 239 in Alt-Espelkamp ihre Fahrt wetterbedingt nicht mehr fortsetzen konnten. Die zum Teil tischtennisgroßen Hagelkörner zerschlugen die Windschutzscheibe, die Lampen vorn und hinten und sorgten dafür, dass der gesamte Wagen eine "Hammerschlaglackierung" erhielt.

Einer der Beamten, ein 48-jährige Polizeioberkommissar sagte, dass er sich als Fahrer in einer solchen Situation noch nicht befunden habe. Selbst eine Verständigung mit Funk oder Telefon war aufgrund des Lärmpegels im Auto nicht mehr möglich.

Als nach Minuten der Spuk vorbei war, konnten die Beamten mit dem Reservewagen der Polizeiwache Espelkamp die dann anfallenden Einsätze weiter abarbeiten.

Wie hoch der Schaden an dem Fahrzeug ist, steht gegenwärtig noch nicht fest. Derzeit befindet sich der Wagen in einer Fachwerkstatt. (Text und Foto: Polizei)

 

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Naturgewalten richten enormen Schaden an

Natürlich war nicht nur der Polizeiwagen betroffen – auch zahlreiche Privatautos, die nicht das Glück hatten, in einer Garage zu stehen, wurden durch den tischtennisgroßen Hagelschlag massiv beschädigt. Häufig blieb es nicht nur bei Lackschäden und Rissen in den Scheiben – häufig „zerlegte“ der Hagel die Scheiben gleich in ihre Bestandteile. Dachrinnen hielten dem Hagel nicht stand und müssen nun – löchrig geworden – ersetzt werden. Das gilt auch für Teile von Spielgeräten, die massiv beschädigt worden sind. Die riesigen Hagelkörner durchschlugen auch viele Sonnenschirme und -segel, die in nächster Zeit ausgetauscht werden müssen.

Auch die Tierwelt ist betroffen  

In der Niederheide vor der Stiftskirche in Stemwede-Levern hat das Unwetter die Felder und Wiesen unter Wasser gesetzt. Wie von den Eheleute Pape berichtet wird, hat das Unwetter mit Sturm, Starkregen und Hagel über eine Stunde gewütet. 
Das Schicksal eines Jungstorches scheint besiegelt. "Er hat das Unwetter wohl nicht überlebt", so Erwin Pape in einem Gespräch mit dem HALLO LÜBBECKE-Reporter.

Vor dem Sturm hat der rüstige Rentner die Drillinge noch gesehen. Bei der letzten Fütterung durch die Altstörche wurden nur noch zwei Jungstörche gesichtet. 
Giesela Pape zeigte unserem Reporter Hagelkörner in der Größe eines Tischtennisball, die auf den Horst mit drei Jungstörchen niederprasselten. Und obwohl jetzt keine Gefahr mehr von oben droht, stehen die Altstörche immer noch mit ausgebreiteten 
Flügeln über ihrem Nachwuchs. 


Ein Storch wurde von Stefan Bulk nur beringt. Zwei Jungstörche haben die Launen des Wetters überlebt.  Hoffentlich hat der Jungstorch mit dem Ring auch überlebt. Denn sonst wäre alle Arbeit von Stefan Bulk umsonst.

Die Beringungsaktion der Weißstörche  in der Niederheide hätte besser verlaufen können. Denn als Stefan Bulk mit seiner Tochter Sirka am Beringungsort eintraf und Detlef Spechtmeier aus Lübbecke seinen Hubwagen um 18.30 Uhr  in Position brachte, fing es an zu regnen und es hörte nicht mehr auf.  Der Altstorch hatte schon längst den Horst verlassen, als sich der Hubwagen mit Stefan Bulk, seiner Tochter Sirka und Detlef Spechtmeier dem Horst näherte.


Die drei Jungströche verfielen sofort in eine so genannte Schockstarre, stellen sich tot, und ließen die Beringungsaktion ohne Murren über sich ergehen. Da von der Vogelwarte Helgoland nur ein Ring zur Verfügung gestellt wurde, konnte in der Niederheide nur ein Storch beringt werden. 
Der zweite Ring war für einen Storch in Getmold bestimmt. Nach der Beringungsaktion kehrte der Altvogel sofort zum Horst zurück und gab den Jungstörchen Schutz und Geborgenheit zurück.

Im Spätsommer werden die Drillinge von Levern dann auf die lange und gefährliche Reise in den Süden gehen. 
Anhand des Ring mit der Nummer "5 T 687" wird man die Reise eines Jungstorches aus Levern jederzeit verfolgen können. Hoffentlich bleibt diesem Storch das Schicksal eines Artgenossen aus Levern erspart: Er war bekanntlich im fernen Tansania tot aufgefunden wurden. "Hoffenlich kommt der Adebar hierher zurück und sorgt in ein paar Jahren auch wieder bei uns für Storchennachwuchs", schmunzelt Anneliese Pape (Bild mit Stefan Bulk) die die Beringungsaktion aus nächster Nähe beobachten konnte.

(Text und Fotos: Presse-Bild-Agentur NOKem Martin Kemper)

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