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Junge Schäferhündin vermutlich vergiftet

Lübbecke -

Bewohner eines Hauses an der Gehlenbecker Straße in Lübbecke haben am Mittwochvormittag festgestellt, dass sich ihre belgische Schäferhündin plötzlich erbrach. Zuvor hatte sich das Tier noch putzmunter im Garten bewegt. Obwohl die Hündin umgehend in die Tierklinik nach Quernheim gebracht wurde, konnte dem Familienhund nicht mehr geholfen werden.

Laut den in der Klinik vorgenommenen Untersuchungen ist eine massive Vergiftung mit Rattengift zu vermuten oder die Hündin hat einen mit Rasierklingen versetzten Köder gefressen. Da sich der Vierbeiner am Morgen nur in dem komplett eingezäunten und nicht ohne weiteres einsehbaren Garten des Hauses aufgehalten hatte, deutete alles daraufhin, dass offenbar ein entsprechend präparierter Köder von einem Unbekannten über den Zaun geworfen oder auf andere Weise auf dem Grundstück deponiert wurde.

Die Familie erstattete am Donnerstagmorgen Anzeige bei der Polizei. Die bittet nun Zeugen, die entlang der Gehlenbecker Straße im Bereich der Einmündung mit der Bleichstraße eine verdächtig wirkende Person oder ein Fahrzeug bemerkt haben, sich bei ihr zu melden. Hinweise nimmt die Polizei in Lübbecke unter Telefon 05741-2770 entgegen.

Bereits Ende August 2016 war ein Hund auf dem Grundstück einer Familie an der Niedertorstraße in Lübbecke auf ähnliche Weise vergiftet worden. Auch hier starb das Tier qualvoll. Ob ein Zusammenhang besteht, ist unklar. (Text: Polizei)

Um die Suche nach dem Tierquäler zu unterstützen, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zu seiner Ermittlung und Überführung führen.

Symbolbild: Giftköder sind eine große Gefahr. / © PETA

PETA setzt eine Belohnung aus

Um die Suche nach dem Tierquäler zu unterstützen, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zu seiner Ermittlung und Überführung führen. Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, haben ebenso die Möglichkeit, sich telefonisch unter 01520-7373341 oder per E-Mail an die Tierrechtsorganisation zu wenden – auch anonym. PETA weist darauf hin, dass Tierhalter, deren Vierbeiner Opfer von präparierten Ködern wurden, in jedem Fall Anzeige bei der Polizei erstatten sollten. Möglicherweise waren mehrere Personen an der Giftköderauslegung beteiligt. 

„Der Täter muss schnellstmöglich gefasst werden, damit Vierbeiner in Lübbecke wieder sorglos spazieren geführt werden und im Garten spielen können“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Neben der Gefährdung für Hunde und Katzen stellen mit Gift oder scharfkantigen Gegenständen gespickte Köder auch eine Gefahr für Kinder und frei lebende Tiere dar. Tierhalter sollten jetzt besonders auf ihre vierbeinigen Freunde achten und im Falle eines Verdachts auf Verzehr von präparierten Ködern umgehend einen Tierarzt aufsuchen. 

PETAs Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen: Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, einer gelblichen Verfärbung der Schleimhäute, blassem Zahnfleisch, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell. 

Der Hund sollte beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.

Grundsätzlich fordert PETA die Einführung eines zentralen Meldesystems für Anschläge dieser Art. Durch eine Registrierung könnte die Bevölkerung frühzeitig über Köderwarnungen und Gefahrenschwerpunkte informiert werden, um Kinder und Tiere somit besser schützen zu können. Zugleich würde durch eine stringente Dokumentation der Fälle deutlich, wie häufig Tiere Opfer von Delikten werden. Berlin geht mit gutem Beispiel voran. In der Hauptstadt wurde aktuell der erste amtliche Giftköderatlas eingeführt. Auf einer Website können Betroffene Giftköderfunde eintragen und sich über aktuelle Funde informieren. Um der Verbreitung von Gerüchten entgegen zu wirken, muss der Köderfund allerdings zuvor bei der Polizei gemeldet worden sein. Außerdem ist ein Attest eines Tierarztes sowie, wenn möglich, ein Foto des Köders hochzuladen. 

Fälle von Tierquälerei werden täglich in Deutschland aufgedeckt. Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Gewalttaten an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen.

Tierquälerei ist eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Was ist PETA?

PETA Deutschland e.V. wurde Ende 1993 gegründet und ist eine Schwesterorganisation von PETA USA, der mit über fünf Millionen Unterstützern weltweit größten Tierrechtsorganisation.

(Text: Jana Fuhrmann- PETA Deutschland e.V.)

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