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Im Schlosspark bummeln und auf neuem Weg wandern

Espelkamp -

Der „Tag der Gärten und Parks“ ist die Gelegenheit, an diesem Sonntag das Gelände rund um das Schloss Benkhausen in Espelkamp-Gestringen „unter die Lupe“ zu nehmen.

Freigabe des neuen Wanderweg im Wald am Schloss Benkhausen mit von links Christhard Ehrig, Paul Gauselmann, Heinrich Vieker und Richard Grobecker. 

Den „Tag der Gärten und Parks“ nutzten viele Besucher, um das Gelände rund um das Schloss Benkhausen in Espelkamp-Gestringen „unter die Lupe“ zu nehmen. Insbesondere auch deshalb, weil ab sofort der neue Rundwanderweg im angrenzenden Wald für die Öffentlichkeit zur Verfügung steht.

Der neue Rundwanderweg am Schloss Benkhausen

Geschaffen wurde ein rund zwei Kilometer langer Weg durch Wald und Wiesen rund um das Schlossgelände. Die dazu stammt vom Schlossherrn Paul Gauselmann selbst, der vor rund eineinhalb Jahren den Geschäftsführer der Gauselmann-Unternehmenstochter Merkur Immobilien GmbH, Richard Grobecker, um Ideen bat und ihn dann mit der Realisierung beauftragte. Grobecker betonte bei der Eröffnung, dass der Rundwanderweg viel mehr sei als nur eine Schneise durch den Gestringer Wald rund um das heutige Tagungshotel und Schulungszentrum Schloss Benkhausen. So sei der Natur viel zurückgegeben worden, z.B. mit einem Natur angepassten Lauf des Gestringer Baches, der 1914 als kleiner Kanal begradigt worden war. Blänken entlang des Baches dienten der Ansiedlung von Flachwasser-Vegetation und typischer Tierarten.

Renaturierung sei das Gesamtziel gewesen, erklärte Landschaftsarchitekt Christhard Ehrig, der sich mit der Gestaltung des Schlossparkes bereits ausgezeichnet hat und mit dem Landschaftsbau Rasche aus Minden maßgeblich die naturorientierte Gestaltung des Wanderweges realisiert hat.

Mehr als ein Jahr Planung und viele Genehmigungsverfahren mit bis zu 29 beteiligten Behörden waren erledigt, als Mitte März 2018 die ersten Arbeiten begannen. Ziel war, Flora und Fauna zu unberührt wie möglich zu belassen, weshalb auch ein ausgewiesenes Feuchtbiotop mit einem Holzbohlenweg überbrückt wurde. Der Weg erstreckt sich innerhalb des Waldes von der Schlossallee bis zum Mittellandkanal, ein Stück am Kanal entlang und dann über die Erbbegräbnisstätte zurück zum Schloss. Drei Fotopunkte sind ausgewiesen, Darunter ein „Storchenblick“: Hier ist die Anlage eines Storchenhorstes geplant in der Hoffnung, dass ein Pärchen dauerhaft siedelt.

Bildergalerie

Espelkamps Bürgermeister Heinrich Vieker betonte die Bedeutung des Schlosses Benkhauses als touristische Attraktion für die Stadt und die Region, die durch den Rundwanderweg komplettiert worden sei. Und er dankte Paul Gauselmann für sein mit der Realisierung verbundenes weiteres Engagement für Stadt und Region.

Der Initiator selbst bezeichnete den neuen Wanderweg als Beweis für seine Liebe zur Natur. Dieses Projekt umzusetzen sei ihm – auch wenn es kostspielig gewesen sei – ein Herzensanliegen gewesen. Der Stadt Espelkamp und allen beteiligten Behörden dankte er für die Unterstützung; die mit dem „grünen Licht für den Weg“ verbundenen Auflagen habe man natürlich umgesetzt.

Bei dem Verkauf des in Stadtbesitz befindlichen Waldes und der Realisierung des Wanderweg-Projektes hat auch eine Rolle gespielt, dass es sich hier nicht um einen x-beliebigen Wald handelt. Vielmehr liefert er wertvolle Buchen- und Eichensamen für die Auf- und Nachzucht dieser Gehölze. Und ebenfalls höchst interessant: Bei den Erdarbeiten zur Renaturierung wurde in Teilbereichen der alte Wiesenboden wieder freigelegt. Und nach 100 Jahren keimte spontan autochthone, also einheimische Wasseriris, die dort lehmüberdeckt so lange "geschlummert" hatte.

Daten Rundwanderweg Schloss Benkhausen

Bauzeit: 10 Wochen
Gesamtlänge: rund 2 Kilometer
Gesamtfläche: rund 2.700 Quadratmeter
Wegeaufbau: rund 500 Kubikmeter Sand
Tragschicht: rund 2,6 Tonnen
Erdbewegung: Rund 3.500 Kubikmeter
Wassergebundene Wegedecke: rund 820 laufende Meter
Renaturierung: Oberboden rund 3000 Quadratmeter abgetragen, abtransportiert und wieder eingebaut; rund 500 Quadratmeter Rohboden für Blänken abgetragen
Gesamtfläche Wiesen: 13.200 Quadratmeter
9,2 Meter Stahlbrücke 
43 Meter Holzsteg
12 Meter Seilbrücke – Fertigstellung im September 2018 vorgesehen
 

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