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Hanta-Virus: schon 5 Fälle auch im Mühlenkreis

Minden-Lübbecke -

Bundesweit steigt die Zahl der Hanta-Virus-Erkrankungen, aktuell sind es 797.

Bundesweit steigt die Zahl der Hanta-Virus-Erkrankungen, aktuell sind es 797. Im benachbarten Landkreis Osnabrück liegt die Zahl bei 41. „Auch bei uns im Kreis Minden-Lübbecke haben wir mit fünf fällen allein in diesem Jahr eine Steigerung zu verzeichnen“, sagt Gesundheitsamtsleiter Dr. Peter Witte. In den vergangenen 15 Jahren waren erheblich geringere Fallzahlen zu verzeichnen (2005: 1, 2010: 4, 2012: 3, 2014: 1).

Aktuell betroffen sind Menschen im Alter von Anfang 40 bis Ende 60 aus dem gesamten Kreisgebiet. Die meisten Fälle kamen in der Nähe des Landkreises Osnabrück vor. Die Menschen leiden an grippeähnlichen Symptomen in Verbindung mit Nierenproblemen bis hin zu Nierenversagen.

Hanta-Viren werden von Nagetieren übertragen, vor allem von der Rötelmaus. Wenn die Population dieser Mäuse zunimmt, kommt es auch zu einer Zunahme der Erkrankungsfälle in der Bevölkerung. Der Erreger ist ein Virus, der weltweit bekannt ist. Der Name Hanta-Virus leitet sich vom koreanischen Fluss Hantangang ab. Während des Korea-Krieges infizierten sich dort mehr als 3.000 Soldaten an diesem Virus.

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Die in Deutschland beobachtete Variante verläuft in der Regel milde und häufig ohne deutliche Symptome, Todesfälle sind daher sehr selten. Es gibt weder eine spezifische Therapie noch eine Impfung. Sollte es zu Nierenversagen kommen, erfolgt eine entsprechende medizinische Behandlung bis hin zur Dialyse.

Hanta-Viren werden nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Der Mensch infiziert sich durch Urin und Kot der Nager. Hier kann sich das Virus auch in getrocknetem Zustand mehrere Tage halten. Wenn dann Staub mit diesem Kot aufgewirbelt wird oder bei Holz- oder Waldarbeiten auftritt, inhaliert der Mensch den virushaltigen Staub. Nach zwei bis vier Wochen kommt es zu grippeähnlichen Symptomen und Nierenbeschwerden bis hin zu einem Nierenversagen.

„Wir raten dazu, den Kontakt mit Ausscheidungen von Nagetieren zu vermeiden“, sagt Dr. Witte. „Das heißt, bei Aufräumarbeiten in Schuppen oder beim Umstapeln von Holz empfiehlt es sich, eine Atemschutzmaske und Handschuhe zu tragen. Bei der Entsorgung von Mäusekadavern und Exkrementen ist es hilfreich, diese vorab mit einem Desinfektionsmittel zu benetzen.“
(Text: Sabine Ohnesorge - Kreis Minden-Lübbecke / Motivfoto: pixabay.de)

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