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„Friederike“ hält Rettungskräfte über Stunden in Atem

Lübbecke -

umgestürzter Baum in LK

Am Westerhallermaschweg in Lübbecke "fällte" Orkan "Friederike" diesen Baum. Foto: Sven Mut

Update Freitag: Feuerwehr Lübbecke zieht positive Bilanz

Am späten Donnerstagnachmittag war der Spuk vorbei. Dem Orkantief war buchstäblich die Puste ausgegangen. Bis dahin hatte „Friederike“ aber Einsatzkräfte und Verwaltung in Lübbecke ordentlich auf Trab gehalten. Vor allem um die Mittagszeit kamen die Meldungen über Verkehrsbehinderungen aufgrund umgestürzter Bäume förmlich im Minutentakt.

Am Ende standen 27 Einsätze zu Buche, die von 43 Feuerwehrleuten der Löschzüge Mitte und Gehlenbeck-Eilhausen abgewickelt wurden. Der letzte Einsatz wurde um 17.15 Uhr beendet. Ein in den Morgenstunden eingerichteter Krisenstab in der Feuerwache Lübbecke hatte das Einsatzgeschehen im Stadtgebiet koordiniert.

Die wichtigste und beste Nachricht: Es kam zu keinen Personenschäden. Entsprechend äußerte sich Stadtbrandmeister Christoph Stallmann im Anschluss an den Einsatz zufrieden und erleichtert: „Niemand ist zu Schaden gekommen. Darauf liegt unser Hauptaugenmerk.“ Das gelte durchaus auch mit Blick auf die eigenen Kräfte, so Stallmann: „Die Beseitigung von Sturmschäden gehört zu den gefährlichsten Aufgaben, denen sich Feuerwehrleute ausgesetzt sehen. Ich bin sehr froh, dass alle Kameradinnen und Kameraden heil geblieben sind.“

Auch für die Zusammenarbeit vor allem mit dem städtischen Bauhof und dem Ordnungsamt fand Stallmann lobende Worte: „Das hat wunderbar geklappt, und da ist auf allen Seiten hochprofessionell gearbeitet worden.“ Selbiges gelte für die Koordination mit Polizei, Rettungsdienst, Verkehrsbetrieben und den städtischen Fachbereichen Schule und Freizeit sowie Liegenschaften und Bodenordnung.

Die vor allem in den Sozialen Netzwerken verschiedentlich geäußerten Befürchtungen, auf die Grundstückseigentümer, bei denen die Feuerwehr tätig geworden sei, kämen nun womöglich hohe Kosten zu, entkräftete Ordnungsamtsleiter Jörg Redeker: „Die Stadt Lübbecke wird mit Blick auf die Feuerwehreinsätze keine Ersatzforderungen geltend machen.“

Unterdessen laufen allerorten im Stadtgebiet die Aufräumarbeiten. Während die Passstraßen über das Wiehengebirge im Laufe des Freitags wieder für den Verkehr freigegeben werden konnten, wird der städtische Friedhof wohl bis einschließlich Montag nächster Woche gesperrt bleiben. (Text: Andreas Püfke - Stadt Lübbecke)

Update: Verbot zum Betreten der Wälder nach dem Orkantief "Friederike"

Verbot zum Betreten der Wälder nach dem Orkantief "Friederike"

Update der Polizei Donnerstagnachmittag: Teilweise Anrufe im Minutentakt

Orkan "Friederike" hat der Polizei und der Feuerwehr im Kreis Minden-Lübbecke am Donnerstag reichlich Arbeit beschert. Bis um 14 Uhr registrierte allein die Polizei über 50 witterungsbedingte Einsätze.

Der bisher folgenschwerste Anlass ereignete sich gegen 11.50 Uhr im Industriegebiet "Zu den Meerwiesen" in Bad Oeynhausen-Wulferdingsen. Hier deckte eine Windböe das Hallendach einer Firma zur Hälfte ab. Die Decke stürzte daraufhin teilweise ein. Alle 15 Mitarbeiter konnten sich selber ins Freie retten und blieben unverletzt. Wie hoch der entstandene Schaden ist, steht noch nicht fest.

Bei der Mehrzahl der Sturmeinsätze handelte es sich vor allem um auf Straßen gestürzte Bäume. Aber auch umgewehte Absperrbaken, durch die Luft gewirbelte Schilder oder ein Trampolin beschäftigten die Einsatzkräfte der Polizei. Die wurden tatkräftig durch die Feuerwehr bei der Beseitigung der Gefahrenstellen unterstützt. So fielen gleich mehrere Bäume auf der Straße Luttern um. In Bad Oeynhausen drücke ein umgefallener Baum den Zaun eines Wildgeheges nieder, so dass einige Rehe davonliefen.

Der erste Einsatz auf Grund des Sturmtiefes wurde der Polizeileitstelle am Vormittag gegen 11.10 Uhr von der Hedemer Straße in Lübbecke-Alswede gemeldet. Hier stürzte ein Baum auf die Fahrbahn. Danach klingelten teilweise in Minutenabständen die Telefone. Bis gegen 14 Uhr lagen den Beamten keine Hinweise auf verletzte Personen im Kreisgebiet vor. (Text: Polizei / Foto: Archiv)

Orkan Friederike

Update: Die K 30 und die K 23 wegen Sturmschäden vollgesperrt

Die K 30 (Lutternsche Egge) und die K 23 (Zufahrt zum Fernsehturm in Porta-Westfalica) sind wegen der vorhandenen Sturmschäden voll gesperrt. Die Sperrungen werden aufgehoben, sobald der Sturm vorüber ist und eventuelle Schäden beseitigt wurden. (Text: Kreis Minden-Lübbecke)

Nachdem der Deutsche Wetterdienst in Erwartung des Sturmtiefs „Friederike“ in den Morgenstunden die höchste Unwetterwarnstufe „violett“ ausgerufen hat, treffen die Stadt Lübbecke und die Freiwillige Feuerwehr Vorkehrungen zum Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur. Auf der Feuerwache Lübbecke ist eine Örtliche Einsatzleitung eingerichtet. Im Laufe des Vormittages werden Kräfte sukzessive in Bereitschaft alarmiert, um mögliche Schadensereignisse zügig abarbeiten zu können.

Sperrungen

Aufgrund der Erfahrungen früherer Stürme werden die Überfahrten über das Wiehengebirge zwischen Obermehnen und Oberbauerschaft (K60) sowie zwischen Nettelstedt und Schnathorst (L 803) aller Voraussicht nach spätestens ab 14 Uhr gesperrt. Die Sperrungen werden so lange aufrechterhalten, bis aufgrund der Wetterentwicklung Entwarnung gegeben werden kann. Die Feuerwehr weist vorsorglich darauf hin, dass bei Missachtung der Straßensperren eine schnelle Hilfe in Notlagen möglicherweise nicht gewährleistet werden kann. Gesperrt wird von der Kreisverwaltung auch die Bergstraße K 79 zwischen Börninghausen und Pr. Oldendorf. 

Inwiefern der Öffentliche Personennahverkehr vom Sturm betroffen sein wird, kann zur Stunde noch nicht verlässlich vorhergesagt werden. Weil aber mit Beeinträchtigungen und Ausfällen zu rechnen ist, sollten insbesondere Eltern von Schulkindern, die normalerweise mit dem Bus fahren, sich darauf einstellen.

Das Wittekind-Gymnasium und die Stadtschule Lübbecke werden den Unterricht nach der sechsten Stunde (13 Uhr bzw. 12.50 Uhr) beenden. Die übrigen Schulen treffen derzeit Vorkehrungen für eine geordnete Abholung sowie eine mögliche Versorgung und Betreuung der Schüler über Unterricht und Ganztagsbetreuung hinaus, falls aufgrund der Verkehrslage eine Heimfahrt beziehungsweise Abholung der Schüler behindert sein sollte. Allen Eltern ist überdies grundsätzlich freigestellt, ihre Kinder vorzeitig aus dem Unterricht abzuholen. Die Schulen sind angewiesen, keine Kinder allein nachhause gehen zu lassen.

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Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert bis in die Abendstunden Sturm aus Südwest bis West, der zeitweise Orkanstärke mit Spitzenböen von 110 bis 140 km/h erreichen könnte. Bei diesen Windgeschwindigkeiten ist der Aufenthalt im Freien lebensgefährlich. Die Feuerwehr bittet deshalb darum, wenn eben möglich zuhause zu bleiben und unnötige Autofahrten unbedingt zu unterlassen.

Empfohlene Schutzmaßnahmen im Überblick

•   Bleiben Sie möglichst zu Hause. 


•   Schalten Sie ein lokales Radioprogramm (ggf. Batterie-/Akkubetrieb sicherstellen) und/oder das Fernsehen an oder informieren Sie sich im Internet über Hinweise zum Katastrophenschutz. 


• Wenn Sie unbedingt Autofahren müssen, meiden Sie Straßen durch Waldgebiete und informieren Sie Ihre Familie oder Bekannte über Fahrtantritt und Fahrtziel.
• Stellen Sie sich auf massive Verspätungen von Bussen und Bahnen, teils auch auf Totalausfall von öffentlichen Verkehrsmitteln ein.


• Sichern Sie Gegenstände, die vom Wind beschädigt oder losgerissen werden können, insbesondere auf Terrassen und Balkonen.


• Klettern Sie nicht auf Dächer und berühren Sie keinesfalls herabhängende Leitungen oder Metallteile beschädigter oder umgestürzter Strommasten.


• Stellen Sie sicher, dass Sie eine Taschenlampe und einen ausreichenden Vorrat an Trinkwasser haben.


• Bitte behindern Sie auf keinen Fall Rettungs- und Katastrophenschutzmaßnahmen.


• Nachbarschaftshilfe: Wenn möglich, vergewissern Sie sich, ob kranke oder pflegebedürftige Menschen in Ihrer Nachbarschaft versorgt werden müssen.

(Text: Andreas Püfke - Stadt Lübbecke / Motivfoto: www.pixabay.de)

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