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Explosion im Hahler Hafen – Anzahl der Verletzten erhöht sich auf 16

Minden -

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Foto: Devin Schwanke

Bei der sich Dienstagabend im Hahler „Sportboothafen MYC Minden“ ereigneten Explosion einer Yacht wurden 16 Menschen verletzt, davon 3 schwer. Bei ihnen handelt es sich um Feuerwehrleute und einen Polizisten. Das wurde bei einer Pressekonferenz Mittwochmittag bekannt.

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Foto: Hallo Minden

Zwei der schwerverletzten Feuerwehrleute befanden sich während der Explosion auf der Yacht und wurden danach von umherschleudernden Trümmerteilen begraben. Ein Feuerwehrmann wurde dabei von Wrackteilen unter Wasser gedrückt. Die Kameraden eilten den beiden zu Hilfe und retteten sie, unter teils erheblicher Anstrengung, aus dem Wasser.

Wie es zu dem tragischen Unglück kam, ist bisher nicht abschließend geklärt. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei der Wasserschutzpolizei dauern an. Vermutungen, defekte Akkus der Yacht, die einen Hybridantrieb an Board hat, konnten bisher nicht bestätigt werden.

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Foto: Devin Schwanke

Das passierte am Abend

Die Feuerwehr wurde zunächst zu einem eher harmlos erscheinenden Einsatz gerufen. Gegen 22.30 Uhr trafen die Berufsfeuerwehr, die Löschgruppe Hahlen und die Löschgruppe Stemmer-Kutenhausen ein. Im Hafen lag eine Yacht, aus der weißer Rauch stieg. Die Männer der Löschgruppe Hahlen untersuchten das Boot und versuchten eine Brandursache ausfindig zu machen, doch konnten nichts sehen. Eine Wärmebildkamera wurde angefordert. Jetzt überschlugen sich die Ereignisse, so Heino Nordmeyer, Sprecher der Berufsfeuerwehr Minden, der zu dem Zeitpunkt in unmittelbarer Nähe zur Yacht stand. Im Heck färbte sich der Rauch dunkel, kurz darauf explodierte sie.

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Foto: Feuerwehr Minden

Von der Yacht blieb nur noch ein Trümmerhaufen übrig, und auch ein in der Nähe abgestelltes Fahrzeug sowie zwei weitere Boote wurden stark beschädigt. Die Teile der Yacht flogen rund 20 Meter weit. Die zur Versorgung der Verletzten alarmierten Notärzte hatten mit Knochenbrüchen, Gesichtsverletzungen und Knalltraumata zu tun. Die Verletzten wurden zur Behandlung auf das Klinikum Minden und das Krankenhaus Lübbecke aufgeteilt. Die schwerverletzten Feuerwehrmänner liegen derzeit noch auf der Intensivstation, sollen jedoch außer Lebensgefahr sein.

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Foto: Devin Schwanke

Kurz vor der Explosion hielten sich noch Zivilisten in der Nähe auf, die danach nicht sofort gefunden werden konnten. So wurden Taucher aus Petershagen und ein Hubschrauber angefordert. Später stellte sich heraus, dass diese sich unversehrt im Umfeld aufhielten. Heino Nordmeyer: „Alle Einsatzkräfte haben sich vorbildlich und professionell verhalten, der Einsatz ist trotz unvorhersehbarer Dramatik hervorragend verlaufen.“

Bürgermeister Jäcke sprach den Einsatzkräften ebenfalls ein großes Lob aus. Es sei ein Wunder, dass diesen Einsatz niemand mit dem Leben bezahlen musste. Seine Anteilnahme gilt den Angehörigen der Verletzten. Diese wolle er im Klinikum besuchen.

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Foto: Feuerwehr Minden

Da so ein Einsatz an den betroffenen Einsatzkräften nicht spurlos vorbei geht, wurde die Löschgruppe Hahlen von dem Einsatz abgezogen, und seelsorgerisch betreut. Ingo Steinhausen, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Minden: „Der Verlauf eines solchen Einsatzes hinterlässt Spuren bei den Betroffenen. Das Erlebte muss erst verarbeitet werden, da dauert es noch, bis wieder Normalität herrscht. Gemeinsame Gespräche und die Versorgung über die Psycho-Soziale-Unterstützung haben bereits begonnen.“

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Foto: Hallo Minden

Der Hahler Hafen war zum Zeitpunkt des Unglücks komplett belegt. Nach der gestrigen Sperrung wurde der Hafen von der Wasserseite aus heute wieder zugänglich. Das Gelände ist abgesperrt. Die Kriminalpolizei der Wasserschutzpolizei aus Duisburg ermittelt nun, ein Gutachter zur Klärung der Ursache wurde eingesetzt. Die Untersuchungen gestalten sich schwierig, da von der Yacht nicht mehr viel übrig sei.

Am Morgen tauchte in den Medien ein Drohnenvideo von der Explosion auf. Die Polizei versucht den Piloten zu ermitteln, da dieser gegen aktuelle Drohnenfluggesetze verstoßen hat. Ein Flug bei Nacht ist nur mit Genehmigung erlaubt, zudem dürfen Einsätze der Feuerwehr und Polizei nicht gefilmt werden. Das könnte für den Piloten teuer werden.
(Text: Hallo Minden) 

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